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56 Themenbereich 14 Lohnstückkostenniveau im internationalen Vergleich Verarbeitendes Gewerbe im Jahr 2018, Deutschland = 100 Kroatien Norwegen Frankreich Estland Vereinigtes Königreich Deutschland Italien Slowenien Lettland Belgien Bulgarien Slowakische Republik Euro-Ausland Portugal Tschechische Republik Kanada Österreich Durchschnitt Spanien Polen Niederlande Dänemark Ungarn Finnland USA Litauen Japan Schweden Griechenland Rumänien 112 107 105 103 103 100 99 98 96 95 93 92 92 90 89 88 87 87 85 84 83 82 79 79 79 77 75 72 63 63 0 20 40 60 80 100 120 M4 Lohnstückkosten im internationalen Vergleich (https://www. iwkoeln.de/studien/christoph-schroeder-lohnstueckkosten-iminternationalen-vergleich-459146.html,http://dl.iwkoeln.de/index.php/s/ sXNgfXnWWq8Q96x, abgerufen am 7. 6. 2022) 2022 M5 Gegen die Abwanderung von Unternehmen Österreichs Regierung kämpft schärfer gegen Abwanderung von Betrieben Im Coronajahr hat die Bundesregierung unter Ägide von Ministerin Schramböck (ÖVP) ein neues Investitionskontrollgesetz erlassen, um die Verlagerung von Teilen der Produktion oder von ganzen Betrieben durch ausländische Investoren zu kontrollieren. Prominentes Beispiel ist der Standort von Novartis in Kundl in Tirol. Aktuell laufen 13 Verfahren zu Firmen in Schlüsselbranchen. Die Corona-Pandemie hat den Blick auf den Bestand strategisch wichtiger Produktionen im Land geschärft. Nach dem Entschluss des Schweizer Pharmakonzerns Novartis vom Juli, die Penicillinproduktion im Werk Kundl (Tirol) nicht nur zu halten, sondern mit neuen Subventionsmillionen samt 10-jähriger Standortgarantie sogar auszubauen, bemüht sich Österreich um Lösungen auch in anderen Schlüsselfirmen. 13 Verfahren wurden nach dem neuen Investitionskontrollgesetz eingeleitet. Mit diesem Gesetz will Österreich verhindern, dass gerade in der jetzigen Corona-Krisenzeit wichtige Unternehmen und Produktionen in Österreich von Konzernen vor allem aus Nicht-EU-Staaten geschluckt werden oder ganze Branchen woandershin verlagert werden. (https://industriemagazin.at/artikel/oesterreichs-regierungkaempft-schaerfer-gegen-abwanderung-von-betrieben/, abgerufen am 6. 6. 2022) M6 Boehringer Ingelheim investiert in Niederösterreich. „Investition für 50 Jahre“ Der deutsche Pharmakonzern Boehringer Ingelheim baut seine Präsenz in Österreich massiv aus und errichtet um 1,2 Mrd. Euro ein neues Pharmawerk in Bruck an der Leitha in Niederösterreich. Mehr als 800 Arbeitsplätze sollen in der Region entstehen. Der Spatenstich ist für das erste Quartal 2023 geplant, die Eröffnung der „Green Factory“ soll 2026 erfolgen. „Es ist eine Investition für die nächsten 50 Jahre. Wir hoffen den Copy&Paste-Bau zu unserem Stammwerk in Wien-Meidling in kürzester Zeit bauen“, sagte Boehringer-Ingelheim-Generaldirektor Philipp von Lattorff am Freitag bei der offiziellen Vorstellung des Projektes. Mit der Investition schafft Boehringer zusätzliche Kapazitäten zur Produktion biopharmazeutisch hergestellter Arzneimittel für die Behandlung von Krebs, Herzinfarkt oder Schlaganfall. „Biopharmazeutika werden in Zukunft noch breiter eingesetzt werden. Der Nutzen für Patienten wächst von Jahr zu Jahr und damit auch die Nachfrage“, so Lattorff. Erst im Vorjahr nahm das Unternehmen in Wien-Meidling eine neue biopharmazeutische Anlage in Betrieb. 700 Mio. Euro wurden investiert. Eine Erweiterung des Wiener Standortes war aber aus Platzgründen nicht mehr möglich, weshalb ein neuer Standort gesucht wurde. Die neue Produktionsstätte im Ecoplus Wirtschaftspark überzeugte vor allem durch die Umweltaspekte. Durch ein Biomassekraftwerk am Werksgelände, die Anbindung an den nahegelegenen Windpark sowie eine nahegelegenen Biogasanlage sorgen zusammen mit einer Photovoltaik-Anlage dafür, dass die neue Produktionsstätte vom ersten Tag an ausschließlich aus klimaneutralen Energiequellen versorgt wird. Ferner sind begrünte Dächer und Parkplätze mit Versickerungsflächen geplant. Mit lokaler Produktion soll auch die Abhängigkeit von Medikamenten-Importen aus Asien und den USA verringert werden. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner freute sich über die „größte Betriebsansiedlung überhaupt in Niederösterreich“. Die 1,2 Mrd. Euro seien mehr als für die 335 Ansiedlungen im vergangenen Jahr insgesamt investiert wurde. Der Bürgermeister von Bruck an der Leitha, Gerhard Weil, hofft auf regen Zuzug von Arbeitskräften in seine Stadt. „Wir haben jetzt 9700 Einwohner und wollen die 10 000-er Marke überschreiten.“ (https://kurier.at/wirtschaft/neues-pharmawerk-vonboehringer-in- noe-investition-fuer-die-naechsten-50-jahre/401959424, Anita Staudacher, 1. 4. 2022, gekürzt,abgerufen am 6. 5. 2022) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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