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32 Themenbereich 7 Was ist Nachhaltiger Tourismus? Wie man es auch nennt: Nachhaltiger Tourismus, verträglich reisen, fair reisen, sanfter Tourismus, integrativer Tourismus oder zukunftsfähiger Tourismus – gemeint ist immer eine Art des Unterwegs-Seins oder der Entwicklung von Tourismus- angeboten, die fair bleibt gegenüber Natur und GastgeberInnen, die der lokalen Bevölkerung wirtschaftliche Chancen eröffnet, kulturelle Identitäten berücksichtigt und die Umwelt nicht schädigt. „Nachhaltiger Tourismus muss soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Verträglichkeitskriterien erfüllen. Nachhaltiger Tourismus ist langfristig, in Bezug auf heutige wie zukünftige Generationen, ethisch und sozial gerecht und kulturell angepasst, ökologisch tragfähig sowie wirtschaftlich sinnvoll und ergiebig.“ Eine nachhaltige Tourismusentwicklung hat die Zielsetzung, alle Bereiche der Nachhaltigen Entwicklung (Ökologie, Ökonomie, Soziales, Kulturelles) auf den Tourismus umzulegen. Eine einseitig umweltpolitisch ausgerichtete Tourismuspolitik kann also nicht den Anspruch erheben „nachhaltig“ zu sein. (http://www.nfi.at/dmdocuments/NachhaltigerTourismus.pdf; 5.9.2011, abgerufen am 4.3.2016) M7 Nachhaltiger Tourismus M8 Lech am Arlberg M9 Tignes in Frankreich Grundtypen der Tourismusentwicklung in den Alpen Im Wesentlichen lassen sich zwei Grundtypen der touristischen Erschließung der Alpen feststellen: 1. Die Entwicklung, die von traditionellen Bergdörfern oder -städten ausgeht: Kleine landwirtschaftlich geprägte Gemeinden entwickelten sich kontinuierlich zu touristischen Anziehungspunkten. Die alte Siedlungslage blieb weitgehend erhalten, architektonisch wurde der ursprüngliche Ortskern jedoch häufig stark überformt. Große Apartmenthäuser oder Hotels in pseudoalpinem Stil prägen die Landschaft. Bäuerliche Betriebe bleiben oft erhalten, durch Vermietung von Gästezimmern oder Ferienwohnungen kann ein zusätzliches Einkommen erzielt werden. Diese Form der touristischen Entwicklung ist vor allem in Österreich, der Schweiz und Bayern zu beobachten. In diesen Orten ist die touristische Auslastung auch in den Sommermonaten sehr gut. 2. Skistationen aus der Retorte: In den italienischen und vor allem in den französischen Alpen verlief die Entwicklung deutlich anders. Zahlreiche Täler sind hier entvölkert, die gesamte Bevölkerung ist abgewandert. Die Dörfer sind oft verfallen. In hochalpinen Lagen von etwa 2000 bis 2300 Metern wurden künstliche Schistädte aus dem Boden gestampft. Diese Touristengettos werden ausschließlich in den Wintermonaten genutzt, für den Sommertourismus haben sie keine Bedeutung. (nach: Wohlschlägl u.a.: Durchblick 6 kompetent. Wien: westermann wien im Verlag E. DORNER GmbH, 2014, S.121) M10 Tourismusentwicklung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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