29 Außerwert- und Inwertsetzung von Produktionsgebieten beurteilen 13 Agrobusiness um jeden Preis – Bewässerungswirtschaft in Südspanien Nach einer Studie des WWF wird Spanien zukünftig immer öfter mit Dürrephasen zu kämpfen haben. Verantwortlich für die Wasserknappheit sei der immense und größtenteils ineffiziente Wasserverbrauch in der Landwirtschaft. Eines der landwirtschaftlich am intensivsten genutzen Gebiete ist die Huerta von Murcia. 1 Arbeiten Sie aus dem Klimadiagramm M1 die klimatische Situation von Murcia heraus. Beschreiben Sie die günstigen Voraussetzungen für die intensive landwirtschaftliche Nutzung in der Huerta von Murcia (M1 und M2). 2 Erklären Sie mithilfe des Textes M3 die Möglichkeiten, die Gemüsefelder auch zukünftig mit ausreichend Wasser versorgen zu können. " { 3 Bewerten Sie anhand des Textes M4 die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Erntehelferinnen und Erntehelfer in Spanien. Finden Sie mögliche Auswege aus diesem Dilemma. } M1 Klimadiagramm von Murcia M2 Murcia Die Huerta von Murcia Durch Gebirgszüge im Norden und Westen ist die Region Murcia vor Kälteeinbrüchen und Starkwinden geschützt. Mehr als 2900 Sonnenstunden im Jahr sind gute Rahmenbedingungen für die intensive landwirtschaftliche Nutzung. Die besonderen klimatischen Bedingungen erfordern umfangreiche künstliche Bewässerungsmaßnahmen. Das Wasser wird aus Flüssen, Speicheranlagen oder aus dem Grundwasser entnommen und über ein weit verzweigtes System von Kanälen, Gräben und Rohrleitungen auf die Felder geleitet. Ein großer Teil der Bewässerung stammt aus Tiefbrunnen, die mittlerweile jedoch zu einer bedenklichen Absenkung des Grundwasserspiegels geführt haben, da mehr Wasser entnommen wurde als nachsickern kann. In der Region um Murcia weisen inzwischen mehr als 35 % der Anbauflächen Degradationserscheinungen auf. (nach: TERRA, Geographie Oberstufe Nordrhein-Westfalen. Stuttgart: Ernst Klett Verlag GmbH, 2011, S. 272 f.) Themenbereich 7 Der Gemüsegarten Europas braucht Wasser In Andalusien regnet es kaum, das Wasser ist knapp. Hier wird Gemüse für ganz Europa angebaut. Doch das Gemüse braucht sehr viel Wasser. Die Wassersparmaßnahmen der Landwirte reichen nicht aus, um weiterhin Gemüse für den Export anbauen zu können, zumal die Anbauflächen zunehmen. Damit der Boden in der Region nicht noch weiter austrocknet, braucht es neue Lösungen. Manuel García Quero ist Landwirt in Andalusien. Manuel muss Wasser sparen, denn er baut sein Gemüse in einer der trockensten Regionen Europas an. Rund um die Stadt Almeria reiht sich Gewächshaus an Gewächshaus. Man nennt diese Gegend auch „mar de plástico“, Plastikmeer. Insgesamt nehmen die Gewächshäuser eine Fläche von rund 50 000 Fußballfeldern ein. Da es in dieser Region kaum regnet und es kaum Flüsse gibt, benutzen die Bauern das Grundwasser für die künstliche Bewässerung. Inzwischen sind die Grundwasservorräte knapp. Manuel misst vor dem Gießen die Trockenheit des Bodens, um abzuschätzen, wie viel Wasser er gießen muss. Das Wasser lässt er nicht einfach auf die Felder laufen, sondern er nutzt die Tröpfchen-Bewässerungsmethode. Die bringt das Wasser gezielt zu den Pflanzen – Tröpfchen für Tröpfchen und nur so viel, wie die Pflanze braucht. Inzwischen gibt es an der Küste vor dem Plastikmeer eine Entsalzungsanlage. Sie macht aus Meerwasser Süßwasser. Manuel und die Landwirte in der Nähe können einen Teil ihres Wasserbedarfs dadurch decken. Doch das Wasser ist teuer. Und: Wasserentsalzung braucht viel Energie. Die bisherigen Anlagen benutzen dazu fossile Brennstoffe und belasten dadurch das Klima. Guillermo Zaragoza arbeitet in dem Forschungszentrum Plataforma Solar de Almeria. Es liegt in der nahe gelegenen Wüste. Verschiedene Forschungsgruppen untersuchen hier, wie man die Sonnenenergie am besten nutzen könnte. Guillermo benutzt die Sonnenenergie für eine Entsalzungsanlage im Labor. Dafür verdampft er künstliches Meerwasser Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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