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18 Themenbereich 4 Online-Handel in Österreich – Warum er jetzt schwächelt Entgegen dem europäischen Trend kauften die Österreicher zuletzt wieder weniger im Internet ein. Auch die internationalen Platzhirsche leiden unter einer eingetrübten Konsumstimmung. Die Tage des starken Wachstums sind vorbei. (…) Laut einer aktuellen Eurostat-Datenauswertung des Instituts für Handel, Absatz und Marketing der Uni Linz kauften 2021 63 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher regelmäßig online ein. Das Erstaunliche dabei: Nachdem sich die Kaufkraft 2020 stark ins Internet verlagert hatte, fiel Österreich entgegen dem Trend zuletzt etwa wieder auf das Vor-­ Corona-Niveau zurück. Kaufkraft fließt ins Ausland ab: (…) Umgerechnet hätten 2021 rund 200 000 Personen weniger online geshoppt – das entspricht einem Rückgang um die Einwohnerzahl von Linz. Nach nicht einmal zwei Jahren scheint der Onlineboom im Handel also schon wieder vorbei zu sein. Die Summen, die vor allem viele kleinere Händler zuletzt in den Ausbau ihrer Onlineshops investierten, seien trotzdem wichtig gewesen, sagt WKO-Handelsobmann Rainer Trefelik. „Andernfalls hätten noch mehr kleine Händler über Corona zusperren müssen.“ Dennoch verfestigt sich der Trend, dass durch den Onlinehandel immer mehr Kaufkraft ins Ausland abfließt. Insgesamt gaben heimische Konsumenten im Vorjahr rund 8,9 Milliarden Euro auf Online-Marktplätzen aus. Nur noch 37 Prozent davon (3,3 Mrd. Euro) landeten bei österreichischen Anbietern. Zum Vergleich: 2019 lag der Anteil der heimischen Onlinehändler am Umsatzkuchen noch bei 43 Prozent. (…) Der Onlinemodehändler Zalando teilte am Donnerstag mit, dass seine Umsätze im ersten Quartal leicht zurückgegangen seien: im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal um 1,5 Prozent auf 2,2 Mrd. Euro. Vor allem die Rückkehr des Einzelhandels nach der Corona-Pandemie hätte sich negativ auf den Jahresauftakt ausgewirkt, hieß es. (…) Das gilt auch für den Online-Krösus Amazon (…): Während der weltweit größte Onlinehändler zunächst vom coronabedingten Digitalisierungsschub und der erhöhten Nachfrage nach Einkaufen im Internet profitierte, musste er im abgelaufenen Quartal ebenso Gewinnrückgänge hinnehmen. Nachrichten, die vor allem Anleger gar nicht gern hören. Zurück nach Österreich, wo Handelsobmann Trefelik der Rückkehr in die Geschäfte durchaus Positives abgewinnen kann. Vor allem in Zeiten hoher Inflation und einer sich eintrübenden Konsumstimmung sei es erfreulich, ,,dass viele die Geschäfte wiederentdeckt haben.“ Das Abflachen des Onlinebooms in Österreich sei ,,eine Auszeichnung für den stationären Handel.“ Vor allem in den Alterskohorten bis 44 Jahre fällt die Trendumkehr ebenso deutlich wie überraschend aus. Insbesondere in der Gruppe der besonders internetaffinen 16–24-Jährigen gingen die Online-Ausgaben im Vorjahr deutlich zurück. Für sie dürften die Einkaufszentren als beliebter sozialer Treffpunkt nach zwei Jahren Pandemie eine besondere Anziehungskraft gehabt haben. Dass die Summe aller Online-Ausgaben 2021 dennoch leicht gestiegen ist, liegt vor allem an der kaufkraftstarken Gruppe der 45–54-Jährigen, um die die Online-Händler besonders stark buhlen. (https://www.diepresse.com/6135336/online-handel-in-oesterreich-warum-er-jetzt-schwaechelt, David Freudenthaler, 6. 5. 2022, abgerufen am 10. 5. 2022) M4 Der Online-Boom ist schon wieder vorbei. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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