Demographische Entwicklungen und gesellschaftspolitische Implikationen beurteilen 49 Zu den Schulbuchseiten 110/111 Migrationsgrund Syrienkrieg 1 Macht der Bilder: Ordnen Sie die Bilder einzelnen Lebensstationen von Yusuf (Schülerbuch S. 110 f.) zu. Vergleichen Sie, ob die Bilder oder der beschreibende Text eine stärkere Wirkung auf Sie ausüben, und begründen Sie dies. 2 Macht der Wörter: Lesen Sie den Text und recherchieren Sie in aktuellen Medienberichten Aussagen von Politikerinnen und Politikern über Flüchtlinge. Analysieren Sie anhand der verwendeten Begriffe und Formulierungen die Tendenz dieser Berichte bzw. Aussagen. 3 Yusufs Zukunft: Beschreiben Sie ein sehr günstiges Szenario (positives Extremszenario), wie es Yusuf künftig ergehen kann, oder wählen Sie ein sehr ungünstiges oder ein neutrales Szenario. Vergleichen Sie im Plenum die von Ihnen beschriebenen Einflüsse auf Yusufs Leben mit jenen von anderen Mitschülerinnen und Mitschülern. Untersuchen Sie, welche der einzelnen beschriebenen Entwicklungen in Ihrer Klasse als sehr positiv oder als sehr negativ gesehen werden. { M1 } Sprache ist ein mächtiges Instrument. Besonders in der aktuellen, hochemotional geführten Debatte über die Aufnahme von Flüchtlingen werden Begriffe oft gedankenlos verwendet. Begriffe, die früher oft nur am rechten Rand als salonfähig betrachtet wurden, fanden mit dem Erstarken rechtspopulistischer Parteien in den vergangenen 25 Jahren ihren Weg in breite Diskurse. „Die Flüchtlingszahlen explodieren“, „Asylgegner demonstrieren“, „Europa steht der Flüchtlingswelle hilflos gegenüber“: Diese Schlagzeilen der vergangenen Wochen aus österreichischen Medien werfen ein Licht auf die Tonart, in der die Flüchtlingsdebatte in Österreich derzeit geführt wird. Welche Wirkung Hasspostings auf das Debattenklima haben und welche Konsequenzen sie für die Poster haben können, ist Gegenstand aktueller medialer Diskussionen. Doch nicht nur in den Untiefen der Internetforen finden diskriminierende Diskurse statt. Auch Politiker und Medien bedienen sich einer abwertenden Sprache und normalisieren – bewusst oder unbewusst – rassistische Sprachmotive. In der aktuellen Flüchtlingsdebatte werden Begriffe und Metaphern bemüht, die den Blick auf das Wesentliche verstellen, Realitäten anders darstellen oder schlicht falsch sind. „Sprache erschafft Realität mit“, sagt die Sprachwissenschaftlerin Ruth Wodak im Gespräch mit ORF.at. (…) Die Militarisierung der Sprache ist ebenfalls kein neues Phänomen, Metaphern wie „Festung Europa“, „Ansturm auf die Grenzzäune“ und „belagerte Aufnahmezentren“ werden im alltäglichen Sprachgebrauch verwendet. Transportiert wird dadurch, dass ‚‚wir“ uns in einem Kampf „mit den Flüchtlingen“ befinden, so Wodak. Eine Verdrehung der Tatsachen, wie die Wissenschaftlerin findet: „Es sind die Flüchtlinge, die vor Kriegen fliehen“. (http://orf.at/stories/2292457/2292454/, David Tiefenthaler, 5. 8. 2015, abgerufen am 10. 10. 2017) M2 Die Macht der Sprache { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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