global 7 Geographie und Wirtschaftskunde Arbeitsheft Aktualisiert!
global 7, Arbeitsheft Schulbuchnummer 185720 Mit Bescheid des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung vom 27. August 2021, GZ BMBWF-Präs/14-2021-0.428.128, gemäß § 14 Absatz 2 und 5 des Schulunterrichtsgesetzes, BGBl. Nr. 472/86, und gemäß dem Lehrplan 2017 als für den Unterrichtsgebrauch an allgemein bildenden höheren Schulen für die 7. Klasse im Unterrichtsgegenstand Geographie und Wirtschaftskunde geeignet erklärt. Liebe Schülerin, lieber Schüler, Sie bekommen dieses Schulbuch von der Republik Österreich für Ihre Ausbildung. Bücher helfen nicht nur beim Lernen, sondern sind auch Freunde fürs Leben. Dieses Werk wurde auf der Grundlage eines zielorientierten Lehrplans verfasst. Konkretisierung, Gewichtung und Umsetzung der Inhalte erfolgen durch die Lehrerinnen und Lehrer. Kopierverbot Wir weisen darauf hin, dass das Kopieren zum Schulgebrauch aus diesem Buch verboten ist – § 42 Abs. 6 Urheberrechtsgesetz: „Die Befugnis zur Vervielfältigung zum eigenen Schulgebrauch gilt nicht für Werke, die ihrer Beschaffenheit und Bezeichnung nach zum Schul- oder Unterrichtsgebrauch bestimmt sind.“ Umschlagbilder: U1.1: Getty Images / imageBROKER RF; U1.2: Wavebreakmedia / Thinkstock Illustrationen: Wolfgang Schaar, Grafing; Arnold & Domnick, Leipzig Karten: Freytag-Berndt und Artaria KG, Wien 1. Auflage (Druck 0001) © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2022 www.oebv.at Alle Rechte vorbehalten. Schulbuchvergütung / Bildrechte © Bildrecht GmbH, Wien Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, gesetzlich verboten. Redaktion: Andrea Truppe, Wien Herstellung: Ing. Michaela Huber, Wien; MMag. Andrea Maria Fellner, Wien Umschlaggestaltung: Jens-Peter Becker, normaldesign GbR, Schwäbisch Gmünd Layout: Jens-Peter Becker, normaldesign GbR, Schwäbisch Gmünd Satz und Grafik: Arnold & Domnick, Leipzig Druck: Paul Gerin GmbH & Co KG, Wolkersdorf ISBN 978-3-209-11579-9 (global AH 7) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
www.oebv.at global Elisabeth Dittrich Johannes Dorfinger Christian Fridrich Bettina Fuhrmann Gottfried Kögler Elisabeth Mayer Barbara Müllauer-Hager Ines Müllneritsch Beratung: Christian Fridrich 7 Arbeitsheft Geographie und Wirtschaftskunde Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
2 Inhalt Veränderungen der geopolitischen Lage Österreichs erläutern Österreichs geopolitische Lage 4 Grenzen 5 Das Grüne Band Europas 6 EuRegio 7 Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären Entstehung des Sozialprodukts – prüfen Sie Ihr Wissen! 8 Wo liegen eigentlich die Grenzen der Staatsverschuldung? 10 Arbeitslosigkeit … kann jede und jeden treffen! 11 Sozialpolitik – Stärkere stützen Schwächere 12 Wirtschaftspolitik – was ist sie und welche Ziele verfolgt sie? 13 Wirtschaftspolitik – wer ist auf welcher Ebene verantwortlich? 14 Wirtschaftspolitik – mit Hilfe welcher Maßnahmen kann sie beeinflusst werden? 15 Sozialpartnerschaft – das österreichische System des Interessenausgleichs am Beispiel Lohnverhandlungen 16 Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die österreichische Volkswirtschaft 18 Sozialhilfe neu – Auffangnetz oder soziale Hängematte? 20 Die Finanzierung der Pensionen – eine Herausforderung für die Zukunft? 21 Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen Wirtschaftsstandort Österreich 22 Österreich unter der Lupe 23 Industrie 4.0 24 Österreichs Außenwirtschaft 25 Der Online-Handel boomt 26 Industriestandort Österreich (WIKU) 27 Wertvollste Marken in Österreich 28 Regionale Disparitäten 29 Lebensqualität 30 Was ist Wohlstand? 31 Naturräumliche Chancen und Risiken erörtern Großlandschaften Österreichs 32 Die Alpen 33 Die Vorländer 34 Granit- und Gneishochland 35 Klima in Österreich 36 Relief 38 Alpiner Klimawandel 39 Nachhaltigkeit geht uns alle an! 40 Nachhaltige Geldanlage – mit gutem Gewissen Erträge erzielen! 41 Nachhaltiger Konsum 42 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
3 Demographische Entwicklung und gesellschaftspolitische Implikationen beurteilen Bevölkerungsentwicklung in Österreich 43 Bevölkerungsstruktur in Österreich 44 Natürliche Bevölkerungsentwicklung 45 Generation What? 46 Alt sein in Österreich 47 Migration in Österreich – Fokus Asyl 48 Migrationsgrund Syrienkrieg 49 Ökonomische Aspekte der Flüchtlingskrise aus der Sicht eines Karikaturisten 50 Unternehmen und Berufsfelder analysieren Wege nach der Matura 51 Lieber selbstständig als angestellt? 52 Unternehmerin oder Unternehmer werden: wie und warum? 53 Was eine Unternehmensgründerin oder ein Unternehmensgründer braucht 54 Die Geschäftsidee und Marktorientierung als Grundlage für die Unternehmensgründung 55 Marketing ist mehr als Werbung 56 Allein oder mit Partnerin oder Partner? 57 Wie eine Unternehmerin oder ein Unternehmer rechnet 58 Die Geschäftsidee wird zum Businessplan 59 Schritte zur Unternehmensgründung 60 Wie man ein Unternehmen managt (WIKU) 61 Ein Unternehmen mit Kennzahlen analysieren (WIKU) 62 Quellennachweis 63 Bildnachweis 64 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Veränderungen der geopolitischen Lage Österreichs erläutern 4 Zu den Schulbuchseiten 8/9 Österreichs geopolitische Lage 1 Ermitteln Sie mit Hilfe von M1 und des Atlas eine Liste der wichtigsten europäischen Hauptstädte und ihre Entfernung von Wien. " M1 Zentrale Lage Österreichs 500 km „alte“ EU-Staaten Österreich seit 1995 beigetreten Beitrittskandidaten seit 2004 beigetreten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Veränderungen der geopolitischen Lage Österreichs erläutern 5 Zu den Schulbuchseiten 10/11 Grenzen 1 M1 zeigt eine Europakarte. Bewerten Sie in Partnerarbeit die gezeigten Grenzen auf ihre Durchlässigkeit in politischer, kultureller, sprachlicher und sozialer Hinsicht und zeichnen Sie Ihre Erkenntnisse in der Karte ein. Erstellen Sie eine passende Legende. Legende 2 Begründen Sie die für Sie schwierigsten Eintragungen. 3 Diskutieren Sie in einer Expertenrunde zum Thema Grenzen. Bemühen Sie sich um ein korrektes Diskussionsverhalten und erstellen Sie vorab eine Liste der Themen, die Sie diskutieren möchten: • zB: Vor- und Nachteile von Binnengrenzkontrollen und Visa-Pflicht, • Flüchtlinge, die bewusst ohne Pass fliehen, • Verpflichtungen, Vorteile und Nachteile doppelter Staatsbürgerschaft, • Vor- und Nachteile zentraler europäischer Pässe, • … } 9 C I 2 d B E b 4 e 1 H 5 A J G D 7 8 10 6 f F 3 a c h g i i M2 Europakarte { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Veränderungen der geopolitischen Lage Österreichs erläutern 6 Zu den Schulbuchseiten 10/11 Das Grüne Band Europas 1 Das Grüne Band Europas (M1) ist ein Beispiel für die geänderte Funktion von Grenzen. Ursprünglich stellte dieses Band den „Eisernen Vorhang“ dar, der Europa ca. 40 Jahre lang in Ost und West geteilt hat. Diese Grenzzone, die von der Barentssee an der Russisch-Norwegischen Grenze über die baltische Küste, durch Zentraleuropa über den Balkan zum Schwarzen Meer führt, hat der Natur Platz zur Erholung und zur ungestörten Entwicklung geboten. Heute wird dieses Band von der „European Green Belt Association“ (www.europeangreenbelt.org) – die ab 2003 beinahe 150 Organisationen aus 16 EU-Ländern, vier Beitrittskandidaten und zwei Nicht-EU-Ländern vereint hat – weiterentwickelt und geschützt. Bestimmen Sie alle Länder, die an das Grüne Band angrenzen. 2 Recherchieren Sie weitere Informationen zum Grünen Band. " 500 km Island Norwegen Großbritannien Irland Belgien Serbien Frankreich Spanien Portugal Schweden Finnland Russland Estland Lettland Litauen Polen Weißrussland Ukraine Dänemark Deutschland Österreich Niederlande Schweiz Italien Tschechien Ungarn Rumänien Bulgarien Türkei Griechenland Kroatien Slowakei Moldawien A Ma S M K B-H Ostsee e A B-H K M Ma S Albanien Bosnien-Herzegowina Kosovo Montenegro Mazedonien Slowenien Nordsee Abschnitt Fennoskandien Abschnitt Balkan Abschnitt Zentraleuropa Mittelmeer M1 Grünes Band Europas " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Veränderungen der geopolitischen Lage Österreichs erläutern 7 Zu den Schulbuchseiten 14/15 EuRegio 1 Vergleichen Sie das transkribierte und gekürzte Interview im Schulbuch mit dem Originalfile unter dem Online-Code j9b9e2 und ermitteln Sie in der Transkription fehlende Aspekte. 2 Analysieren Sie das zweite Interview mit dem aktuellen Präsidenten der EuRegio und stellen Sie unterstützende, konträre und erweiternde Aspekte im Zusammenhang mit dem ersten Interview dar. { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 8 Zu den Schulbuchseiten 18/19, 20/21 Entstehung des Sozialprodukts – prüfen Sie Ihr Wissen! 1 Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind, und korrigieren Sie die falschen Aussagen. Aussagen richtig falsch Korrektur Der Beitrag eines Unternehmens zur Wohlstandsvermehrung eines Landes zeigt sich in der Höhe des jeweiligen Gewinnes. Die Vorleistungen werden bei der Erfassung der Wertschöpfung in den einzelnen Produktionsstufen jeweils abgezogen. Ein Österreicher, der in der Schweiz lebt und arbeitet, trägt zum österreichischen BIP bei. Für die tägliche Wirtschaftspraxis interessant ist vor allem die nominelle BIP-Berechnung. Das BIP pro Kopf gibt nur sehr eingeschränkt Auskunft über die tatsächliche wirtschaftliche Lage eines Landes. 2 Ein Freund erzählt Ihnen, dass das BIP von Polen im Jahr 2020 ca. achtmal so hoch war wie jenes von Luxemburg. Daher ist er der Meinung, dass es Polen ökonomisch besser geht als Luxemburg. Stimmen Sie Ihrem Freund zu? Begründen Sie Ihre Antwort. 3 Analysieren Sie die Grafik M1. Berechnen Sie das durchschnittliche reale BIP pro Kopf der 27 EU-Staaten. Luxemburg hat mit Abstand den höchsten BIP-pro-Kopf-Wert. Nennen Sie Gründe für diese Situation. Erläutern Sie mindestens zwei Schwachstellen, die die Aussagekraft dieser Grafik beeinträchtigen. { { { Luxemburg Irland Dänemark Niederlande Österreich Schweden Deutschland Belgien Finnland Eurozone (19) Frankreich EU (27) Malta Italien Tschechien Zypern Slowenien Litauen Spanien Estland Portugal Polen Ungarn Slowakei Lettland Rumänien Griechenland Kroatien Bulgarien 79 766 61 943 41 019 39 347 39 058 38 134 37 891 35 847 34 821 32 515 32 319 30 887 28 879 28 619 28 492 27 525 27 428 26 673 26 667 26 409 24 099 23 453 23 248 22 687 22 126 22 088 20 455 19 987 16 812 100 30 70 80 90 60 50 40 20 10 5 35 75 85 95 65 55 45 25 15 BIP (in €) 0 BIP pro Kopf 2021 in Euro nach KKS M1 BIP pro Kopf in KKS 2021 im internationalen Vergleich Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 9 Zu den Schulbuchseiten 18/19, 20/21 4 Kreuzen Sie an, ob die folgenden Aussagen richtig oder falsch sind. Aussagen richtig falsch Entspricht die Lorenzkurve der 45-Grad-Linie, dann haben zB 40% der Bevölkerung auch 40% des Einkommens. Die Lorenzkurve zeigt an, wie sich die tatsächliche Verteilung der Einkommen von der Gleichverteilung unterscheidet. Je näher die Lorenzkurve bei der Gleichverteilungskurve ist, desto ungleicher ist die Einkommensverteilung. Die Lorenzkurve stellt ein häufig verwendetes Verfahren zur Darstellung der funktionellen Einkommensverteilung dar. Je gewölbter die Lorenzkurve ausgeprägt ist, desto ungleicher ist die Einkommensverteilung. 5 Analysieren Sie die Grafik M2. Österreich hatte im Jahr 2021 einen Gini-Koeffizienten von 0,297. Erläutern Sie, was diese Kennzahl bedeutet. Beurteilen Sie die Position Österreichs im Vergleich zu den anderen (EU-)Staaten. Stellen Sie Vermutungen an, warum Österreich eine deutlich gleichere Verteilung als viele andere Staaten hat. " } Singapur Türkei USA Israel China Russland Litauen Mexiko Neuseeland Italien Südkorea Äthiopien Luxemburg Großbritannien Spanien Griechenland Australien Portugal Pakistan Kanada Japan Irland Schweiz Deutschland Ungarn Estland Österreich Polen Afghanistan Schweden Niederlande Belgien Finnland Norwegen Island Slowenien Slowakei 0,50 0,40 0,30 0,45 0,35 0,25 Gini-Koeffizient 0,20 Gini-Koeffizient 2021 0,459 0,419 0,411 0,39 0,385 0,375 0,373 0,368 0,362 0,359 0,354 0,35 0,349 0,348 0,347 0,344 0,344 0,338 0,335 0,333 0,329 0,328 0,327 0,319 0,306 0,304 0,297 0,297 0,294 0,288 0,285 0,274 0,274 0,27 0,268 0,242 0,252 M2 Gini-Koeffizient in ausgewählten Staaten 2021. Einkommen sind als verfügbare Haushaltsnettoeinkommen (nach Umverteilung) pro Kopf definiert, gewichtet nach Haushaltsgröße. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 10 Zu den Schulbuchseiten 22/23 Wo liegen eigentlich die Grenzen der Staatsverschuldung? Diese Frage wird in Zeiten wachsender Schuldenberge in vielen Staaten der Welt immer häufiger gestellt. Eine präzise Antwort auf diese Frage ist aus der Sicht der Ökonomie nur schwer möglich bzw. wenig hilfreich. Dies liegt einfach daran, dass … die Verschuldung in jedem Land andere Auslöser und Ursachen hat. Zwei Beispiele: • Ausgaben für konjunkturbelebende Maßnahmen erhöhen zwar das Budgetdefizit, sichern aber andererseits Arbeitsplätze. • Eine Abstufung der Kreditwürdigkeit eines Landes durch die Ratingagenturen führt zu höheren Finanzierungskosten (= Zinszahlungen) und damit zu einem Anstieg der Schulden. klar zu unterscheiden ist, für welchen Zweck sich der Staat neu verschuldet. Zwei Beispiele: • Vom Ausbau der Westbahnstrecke profitieren auch noch zukünftige Generationen. • Die wachsenden jährlichen Zuschüsse des Staates zur Finanzierung der Pensionen liefern keine langfristigen Wachstumsimpulse. Die Frage „Gibt es gute und schlechte Schulden?“ kann hingegen leichter beantwortet werden. 1 Sehen Sie sich den folgenden Videobeitrag an und beantworten Sie die nachfolgenden Fragen: VerfasserIn WDR – Quarks und Co. Zeit 30:00 – 36:40 Link http://vimeo.com/15575480 Welche Bedeutung kommt der zu zahlenden Zinslast bei der Neuverschuldung zu? Welche Rechtfertigungsgründe für die staatliche Verschuldung werden genannt? Welche Gründe hat die staatliche Unterstützung von Arbeitslosen? Sind diese ganz uneigennützig? Durch welche Maßnahmen kann laut John Maynard Keynes die Wirtschaft angekurbelt werden? Unter welchem Fachbegriff ist dieses staatliche Vorgehen bekannt? Wie müsste in wirtschaftlich starken Zeiten vorgegangen werden, damit ein solches Vorgehen nicht zu einer starken Überschuldung führt? An wen werden ansonsten die angehäuften Schuldenberge weitergereicht? Hinweis: Vertiefende Informationen finden Sie unter dem Link: www.financiallifepark.at 1 Angebot 1 Für den Unterricht 1 Unterrichtsmaterial 1 Budget, Budgetpolitik und Staatsverschuldung am Beispiel Österreichs { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 11 Zu den Schulbuchseiten 24/25 Arbeitslosigkeit … kann jede und jeden treffen! 1 Die Universität Wien hat sich 2009 im Rahmen einer Pilotstudie mit den Effekten von Arbeitslosigkeit beschäftigt. Nachfolgend finden Sie die Zusammenfassung eines Interviews mit einem jungen Mann (Herr T., 20), der seine Lehre als Koch abgebrochen hatte und sich auf Arbeitssuche befand. Markieren Sie im Text die persönlichen Auswirkungen von Arbeitslosigkeit, die sich bei Herrn T. zeigen. Erstellen Sie eine Übersicht über die genannten Auswirkungen, indem Sie diese zu Gruppen zusammenfassen. Welche Auswirkungen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene hat Arbeitslosigkeit? Nennen Sie drei konkrete Beispiele, die im Zusammenhang mit Herrn T. zutreffend sein könnten. 2 Entscheiden Sie in den nachfolgenden Fällen, um welche Form der Arbeitslosigkeit es sich jeweils handelt, und begründen Sie Ihre Auswahl. Sachverhalt Erscheinungsform der Arbeitslosigkeit Begründung a) Johann ist während der Wintermonate als Liftwart in einem Skiort tätig. In den restlichen Monaten ist er arbeitslos. b) Natascha hat mit Ende Juni ihren Job als Controllerin gekündigt, weil sie nach Tirol zieht. Sie hat dort bereits eine neue Arbeit (Arbeitsbeginn ab September) gefunden. c) Nina ist in einer Bank im Schalterbereich tätig. Aus Kostengründen werden immer mehr Bankdienstleistungen automatisiert, und Nina verliert ihren Arbeitsplatz. d) Alexander arbeitet am Fließband eines Autozuliefererbetriebes. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage werden weniger Autos nachgefragt, und das Unternehmen muss einen Teil der Belegschaft kündigen. e) Hanna ist Schneiderin bei einem österreichischen Traditionsbetrieb. Aufgrund der großen Konkurrenz aus Fernost sperrt der Betrieb zu, und alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlieren ihren Job. f) Daniela ist Sekretärin in einem Bauunternehmen. Da in den Wintermonaten kaum Aufträge ausgeführt werden (können), meldet sie ihr Arbeitgeber von Dezember bis März als arbeitslos. Ab April ist sie wieder im Unternehmen beschäftigt. M1 Auswirkungen von Arbeitslosigkeit – ein Beispiel { Als er von uns interviewt wurde, war er erst zwei Monate auf Arbeitssuche (zwischenzeitlich war er immer wieder als Koch angestellt), gab aber an, dass es ihm psychisch sehr schlecht geht und er nachts nicht mehr schlafen kann. Er würde „mehr als eine Schachtel Zigaretten pro Tag“ rauchen und auch „relativ viel“ Marihuana konsumieren. Als besonders belastend empfand er seine finanzielle Situation, es würde sich nichts ausgehen und ohne seinen Mitbewohner könne er sich keine Wohnung leisten. Die Reparatur des Fensters wäre ihnen beiden nicht möglich. Eine zusätzliche Erschwernis war, dass seine Mutter ihn laut seinen Aussagen weder finanziell noch emotional unterstützen konnte und ihn bei seinem letzten Besuch in Bad Ischl vor die Tür gesetzt hatte. (Kritzinger/Ludvig/Müller (2009): Pilotprojekt Effekte der Arbeitslosigkeit, Universität Wien) { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 12 Zu den Schulbuchseiten 26/27 Sozialpolitik – Stärkere stützen Schwächere Finanzierung der Sozialausgaben Die Finanzierung der Sozialausgaben im engeren Sinn – dies betrifft die Kranken-, Unfall-, Pensions- und Arbeitslosenversicherung – erfolgt, wie bereits im Schülerbuch erläutert, zum Teil aus den Beiträgen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, aus sonstigen Einnahmen und aus den Beiträgen des Bundes. Beiträge der Angestellten (Stand Jänner 2021): KV: DN 1 3,87% DG 1 3,78% PV: DN 1 10,25% DG 1 12,55% AV: DN 1 3,0% DG 1 3,0% UV: – DG 1 1,2% Welche Leistungen erbringt die Krankenversicherung? Die gesetzliche Krankenversicherung sichert in Österreich und in zahlreichen anderen Ländern der Welt ihre Mitglieder im Krankheitsfall ab, damit Krankheit nicht ihre finanzielle Existenz bedroht. 1 Beantworten Sie mit Hilfe des Internets unter Verwendung des Links www.sozialversicherung.at (Linkkette: Fachinformation 1 Zahlen – Daten – Fakten 1 Zahlen und Fakten 1 Die österreichische Sozialversicherung in Zahlen), die nachfolgenden Fragen. (Achtung: Verwenden Sie bitte die Daten des letzten zur Verfügung stehenden Jahres!) Wie viele Österreicherinnen und Österreicher waren im Jahr 20… durch die Krankenversicherung geschützt? Wie viele Tage war ein unselbstständig erwerbstätiger Österreicher bzw. eine unselbstständig erwerbstätige Österreicherin im Jahr 20… durchschnittlich krank? Wie hoch waren die Ausgaben der Krankenversicherung im Jahr 20… für • Arztbesuche: • Medikamente: • Zahnarztbesuche: Wie hoch war im Jahr 20… die Rezeptgebühr? Einnahmen SV 2020 69 264Mio. Euro Beiträge für Versicherte Ausfallhaftung des Bundes sonstige Einnahmen 12% 7% 81% Die Beiträge des Bundes – sprich Ausfallhaftungen – sind in den letzten Jahrzehnten sehr stark gestiegen. Der Hauptanteil der Beiträge für die Versicherten stammt von den Dienstnehmerinnen und Dienstnehmern (DN) und den Dienstgeberinnen und Dienstgebern (DG), die bei der Krankenversicherung (KV), Pensionsversicherung (PV) und Arbeitslosenversicherung (AV) ungefähr je die Hälfte der Beiträge bezahlen, während die Unfallversicherung (UV) zur Gänze von den Dienstgeberinnen und Dienstgebern bezahlt wird. M1 Einnahmen der Sozialversicherung 2020 (Hauptverband der österreichischen Sozialversicherung, Mai 2021) " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 13 Zu den Schulbuchseiten 28/29 Wirtschaftspolitik – was ist sie und welche Ziele verfolgt sie? Österreichs Comeback-Plan Um die österreichische Wirtschaft nach den Corona-Lockdowns wieder anzukurbeln, hat die österreichische Regierung einen „Comeback-Plan“ beschlossen. 1 Beantworten Sie mit Hilfe der Grafik M1 und entsprechender Internetrecherchen die folgenden Fragen: a) Welchen Gesamtumfang (in Mrd. Euro) hat dieser Plan? b) Woher kommen die Gelder für die Verwirklichung dieses Plans? c) Neuinvestitionen in Zukunftsthemen sollen mit Hilfe der Investitionsprämie gefördert werden. Welche Unternehmen können in welcher Höhe diese Prämie in Anspruch nehmen? d) In der „Breitband-Strategie 2030“ des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort wurden die wichtigsten Ziele für den Breitbandausbau formuliert. Recherchieren und erläutern Sie, welche Ziele im Rahmen dieser Strategie verfolgt werden. Ergänzende Aufgabenstellung: Stellen Sie mit Hilfe des Links www.breitbandatlas.info fest, welche „Downloadrate“ an Ihrem Wohnort bereits zur Verfügung steht. e) Welche Maßnahmen sind unter dem Punkt „Digitalisierung in den Schulen“ geplant? Auswahl: • Erhöhung der Investitionsprämie von 3 auf 5 Mrd. Euro • Aktion „Sprungbrett“ für Langzeitarbeitslose: Kosten noch unbekannt • Breitbandausbau: 890 Mio. Euro • Klimafreundliche Mobilität: 850 Mio. Euro • Digitalisierung der Verwaltung: 160 Mio. Euro • Digitalisierung in den Schulen: 172 Mio. Euro • Investitionen in die Quantenforschung: 107 Mio. Euro • Investitionen in die Wasserstoffforschung: bis zu 125 Mio. Euro • Reparaturbonus: 130 Mio. Euro • Klimafitte Ortskerne (thermische Sanierung): 50 Mio. Euro Die Mittel sollen zu einem großen Teil aus dem Europäischen Aufbaufonds kommen. Die Regierung hat Projekte im Ausmaß von 4,5 Milliarden Euro eingereicht. Österreichs Comeback-Plan M1 Regierung bereitet wirtschaftlichen Comeback-Plan vor { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 14 Zu den Schulbuchseiten 30/31 Wirtschaftspolitik – wer ist auf welcher Ebene verantwortlich? Wirtschaftspolitik findet gleichzeitig auf verschiedenen Ebenen statt. Auf diesen Ebenen agieren sehr unterschiedliche Wirtschaftsträgerinnen und -träger – sprich Akteurinnen und Akteure. 1 Sie finden in der Abbildung drei Kreise, die die unterschiedlichen Ebenen veranschaulichen sollen, auf denen Wirtschaftspolitik gemacht wird. Im Zentrum steht der Mensch als Wählerin bzw. Wähler, Konsumentin bzw. Konsument und Produzentin bzw. Produzent. • Der äußerste Kreis veranschaulicht die globale Ebene, • der mittlere Kreis die europäische Ebene und • der innere Kreis die nationale und regionale Ebene. Ordnen Sie die angeführten wirtschaftspolitischen Akteurinnen und Akteure den drei Ebenen (= Kreisen) zu. Begründen Sie Ihre Zuordnungen. • Regierung • Bundesländer und Landtage • G-8 (Gruppe der acht größten Industrienationen) • EU-Parlament • Attac und Weltsozialforum (globalisierungskritische Bewegungen) • Gemeinden und Gemeinderäte sowie Gemeinderätinnen • EU-Kommission • Welthandelsorganisation (WTO) • Nationalrat • Internationaler Währungsfonds (IWF – vergibt unter Auflagen Kredite an Mitgliedstaaten) • Sozialpartner (Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer, Österreichischer Gewerkschaftsbund) • Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) • G-20 (Gruppe der Industrie- und Schwellenländer) • EU-Ministerrat • Europäische Zentralbank (EZB) { Mensch Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 15 Zu den Schulbuchseiten 32/33 Wirtschaftspolitik – mit Hilfe welcher Maßnahmen kann sie beeinflusst werden? 1 Entscheiden Sie in den nachfolgenden Fällen, um welches Handlungsfeld der Wirtschaftspolitik es sich handelt, und begründen Sie Ihre Entscheidung stichwortartig. Beispiel Ordnungs- politik Struktur- politik Prozess- politik Begründung a) Die Regierung diskutiert über eine Reform der bedarfsorientierten sozialen Mindestsicherung. b) Die EZB ist von den Weisungen der nationalen Regierungen unabhängig. c) Expertinnen und Experten schlagen vor, das gesetzliche Pensionsalter auf über 65 Jahre anzuheben. d) Im Waldviertel wird die Ansiedelung eines Industriebetriebes gefördert. e) Die Regierung senkt den Lohnsteuersatz, um die private Nachfrage anzukurbeln. 2 Überlegen Sie, welche Maßnahmen die österreichische Bundesregierung setzen könnte, um ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten. Nennen Sie pro Handlungsfeld mindestens einen Vorschlag. { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 16 Zu den Schulbuchseiten 34/35 Sozialpartnerschaft – das österreichische System des Interessenausgleichs am Beispiel Lohnverhandlungen Derzeit werden in Österreich jährlich etwa 450 Kollektivverträge zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervereinigungen abgeschlossen. Lesen Sie die drei – in zeitlicher Reihenfolge abgebildeten – Zeitungsmeldungen. 1 Arbeiten Sie heraus, welche Interessensvertretung den Antrag auf Erhöhung der Löhne stellt. 2 Stellen Sie dar, wie viele Arbeiterinnen und Arbeiter und Angestellte von den Lohnverhandlungen betroffen sind. 3 Recherchieren Sie, warum die „Metaller-Lohnrunde“ eine so große Bedeutung hat. 4 Ermitteln Sie, wie hoch die Lohnforderungen der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter in der zweiten Runde waren. Wie war die Gesprächsbasis zwischen den beiden Verhandlungspartnern? Verhandlungen zum Metaller-KV gestartet Mit der traditionellen Übergabe der Forderungen von den Gewerkschaftern an die Vertreter der Arbeitgeber haben die Metaller die Herbstlohnrunde gestartet. Sie fordern eine deutliche Erhöhung der Löhne – wenig überraschend nennt die Wirtschaftskammer diese „realitätsfremd“. Die Gewerkschaft ist mit einer kräftigen Lohn- und Gehaltsforderung von plus 4,5 Prozent bei den Metaller- KV-Verhandlungen in die Herbstlohnrunde gestartet. Für den WKÖ-Fachverband Metalltechnische Industrie (FMTI) ist die Forderung aufgrund der Konjunkturabschwächung „realitätsfremd“, die Arbeitnehmervertreter sehen hingegen genug Spielraum. „Es gibt wirtschaftlich gute Voraussetzungen“, sagte der gewerkschaftliche Chefverhandler und PRO-GE-Chef Rainer Wimmer nach der Übergabe der Forderungen an die Arbeitgeberseite in der Wirtschaftskammer am Montag in Wien. Wimmer rechnet mit langen KV-Verhandlungen. Es werde „nicht so einfach gehen“. Eckdaten zur Branche Der Fachverband der Metalltechnischen Industrie hatte im Vorfeld der KV-Verhandlungen die Arbeitnehmervertreter angesichts der Konjunkturlage zu „Besonnenheit und Zurückhaltung“ aufgerufen. In der Metalltechnischen Industrie arbeiten in 1 200 Firmen rund 130 000 Beschäftigte. Zu den größten Firmen der Branche zählen unter anderem der Anlagenbauer und Technologiekonzern Andritz, der Seilbahnhersteller Doppelmayr, der Beschlägehersteller Julius Blum und der Kranhersteller Palfinger. (https://industriemagazin.at/a/verhandlungen-zum- metaller-kv-gestartet, 23 .9. 2019, gekürzt, abgerufen am 1. 5. 2021) M1 Start der Herbstlohnrunde " " } Metaller-KV: Vierte Lohnrunde abgebrochen Das Angebot der Arbeitgeber war den Gewerkschaftsvertretern zu niedrig. Die vierte Runde der Verhandlungen über den Metaller-Kollektivvertrag (KV) ist Mittwochabend ergebnislos abgebrochen worden. Die Gewerkschaft berät nun Anfang nächster Woche bei Betriebsrätekonferenzen über weitere Maßnahmen, etwa Betriebsversammlungen. Die fünfte Verhandlungsrunde ist für 28. Oktober angesetzt. Die Arbeitgeber haben heute ein Gehalts- und Lohnplus von 1,8 Prozent geboten. Das ist ungefähr genauso viel wie die Inflationsrate der vergangenen zwölf Monate. Die Gewerkschaft fordert weiterhin eine Lohn- und Gehaltserhöhung von 4,5 Prozent beziehungsweise mindestens 100 Euro für die rund 130 000 Beschäftigten in der metalltechnischen Industrie. PRO-GE-Chef Rainer Wimmer bezeichnete das Angebot der Arbeitgeber als „bisschen eine Frotzelei“. Man werde „nicht hinnehmen – nach so einem fulminanten Wirtschaftsjahr – die Arbeitnehmer mit 1,8 Prozent abzuspeisen“. Der Obmann des WKÖ-Fachverbands Metalltechnische Industrie, Christian Knill, sieht die gebotenen 1,8 Prozent als „faires Angebot“. Im September habe die Inflation 1,2 Prozent betragen. „Die Gewerkschaften haben sich heute keinen Millimeter bewegt. So geht das nicht“, kritisierte Knill nach dem Ende der Verhandlungen. (https://www.diepresse.com/5707478/metaller-kv-viertelohnrunde-abgebrochen, 16. 10. 2019, stark gekürzt, abgerufen am 1. 5. 2021) M2 Herbstlohnrunde ohne Ergebnis " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 17 Zu den Schulbuchseiten 34/35 5 Stellen Sie fest, auf welche Lohn- und Gehaltserhöhung ab 1. Jänner 2020 sich die Verhandlungspartnerinnen und -partner nach einem 11-stündigen Verhandlungsmarathon geeinigt haben. 6 Beurteilen Sie diesen Lohnabschluss vor dem Hintergrund einer prognostizierten Inflationsrate für das Jahr 2020 von 1,4 Prozent. 7 Recherchieren Sie den Abschluss der Lohnverhandlungen 2021. Vergleichen Sie den Abschluss mit der Prognose in M4. " } { Metaller ersitzen 2,8 Prozent mehr Lohn Nach elf Stunden erzielten die Metaller einen Kompromiss. Der Mindestlohn in der Metallindustrie wird um 4,4 Prozent auf 2 000 Euro erhöht. Nach zähen Verhandlungen in der fünften Metaller-KVRunde gab es dann Montagabend überraschend eine Einigung. Mit ausreichend Sitzfleisch lässt sich offenbar selbst in einer verfahrenen Situation ein Lohn- und Gehaltsabschluss verhandeln. Nach einem mehr als elfstündigen Verhandlungsmarathon haben sich die Metaller in der Nacht auf Dienstag doch noch zusammengerauft. Die Ist- und Mindestlöhne und -gehälter der 130 000 Arbeiter und Industrieangestellten in der Metalltechnischen Industrie werden im Schnitt um 2,8 Prozent angehoben. (https://www.derstandard.at/story/2000110426736/ metaller-einigen-sich-bei-lohnverhandlungen, 28. 10. 2019, stark gekürzt, abgerufen am 1. 5. 2021) M3 Endlich Einigung bei Herbstlohnrunde M4 Abschlüsse bei Lohnverhandlungen der Metaller Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 18 Zu den Schulbuchseiten 36/37 Die Auswirkungen der Corona-Krise auf die österreichische Volkswirtschaft 1 Beschreiben Sie jeweils die zentrale(n) Aussage(n) der einzelnen Grafiken. 2 Fassen Sie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die österreichische Volkswirtschaft in wenigen Sätzen zusammen. 3 Recherchieren Sie für drei der abgebildeten Themenbereiche (zB Arbeitsmarkt) den aktuellen Stand. Stellen Sie diesen den Entwicklungen in den Jahren 2020/2021 gegenüber. 4 Stellen Sie einen Zusammenhang zwischen M6 und M7 her. " " { { 2011 Arbeitslos vorgemerkte Personen Schulungsteilnehmer (Anteil in %) 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 20,4% 20,4% 20,4% 19,1% 15,5% 15,8% 17,5% 18,0% 17,1% 12,2% –4,3% +5,6% +10,2% +9,4% +6,3% +1,2% -2,9% –7,6% –4,6% +28,5% 300 500 400 200 100 50 350 450 250 150 0 Arbeitslos vorgemerkte Personen und Personen in Schulungen in Österreich von 2011 bis 2020 Anzahl (in Tsd.) Litauen Luxemburg Polen Schweden Finnland Estland Dänemark Lettland Niederlande Deutschland Ungarn Slowenien Tschechien Malta Belgien Österreich Portugal Frankreich Kroatien Italien Spanien Luxemburg Litauen Estland Finnland Lettland Schweden Dänemark Deutschland Polen Niederlande Ungarn Frankreich Slowenien Malta Tschechien Belgien Österreich Portugal Italien Kroatien Spanien BIP Gesamtjahr 2020 in Prozent BIP 2020 / Q4 in Prozent –11,0 –8,9 –8,4 –8,1 –7,6 –6,6 –6,3 –5,8 –5,6 –5,5 –5,1 –4,9 –3,8 –3,6 –3,3 –2,9 –2,9 –2,8 –2,7 –1,3 –0,9 –9,1 –7,1 –6,6 –6,1 –5,7 –5,1 –5,0 –4,8 –4,5 –4,4 –3,7 –2,9 –2,8 –2,7 –2,5 –1,7 –1,5 –1,4 –1,2 –1,2 +1,3 M1 Wirtschaftswachstum 2020 im Vergleich zu 2019 M2 Arbeitslos vorgemerkte Personen und Personen in Schulungen in Österreich von 2011 bis 2020 Tirol Sbg. Vbg. Stmk. –59% insgesamt Wien Ktn. OÖ NÖ Bgld. –58% –56% –60% –57% –73% –58% –57% –57% –60% 2019 2020 6 Mio. 4 Mio. 2 Mio. 0 Deutschland Niederlande Tschechien –63% –58% –44% 2019 2020 6,1 Mio. 2,6 Mio. 1,6 Mio. 0,6 Mio. 0,5 Mio. 0,3 Mio. Tourismus: Übernachtungen März 2019 vs. März 2020 ... nach Bundesländern ... nach Top 3 Herkunftsländern Thema: CORONA VIRUS Keine exakten Werte für Diagramm ersichtlich M3 Übernachtungen März 2019 im Vergleich zu März 2020 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 19 Zu den Schulbuchseiten 36/37 Veränderung zum Vorjahreszeitraum Nicht-Nahrungsmittel im Detail Einzelhandel gesamt Möbel, Heimwerkerbedarf, Elektrowaren Sonstiger Einzelhandel Bekleidung, Schuhe Apotheken, Kosmetika NichtNahrungsmittel Lebensmittel Versand- und InternetEinzelhandel nominell nominell real Umsätze im Einzelhandel Jänner bis September 2020 vs. 2019 +5,3% +4,2% -0,2% +0,3% +0,4% +6,6% +8,4% -3,5% -2,9% -2,0% -20,7% -19,8% -4,9% -4,1% +12,5% +12,0% real M4 Außenhandel Jänner bis September 2020 im Vergleich zu 2019 M5 Ausgaben für die Corona-Krisenbewältigung – Ländervergleich M6 Umsätze im Einzelhandel: Jänner bis September 2020 im Vergleich zu 2019 1954 1960 1970 1980 1965 Überschussquote Wirtschaftswachstum Defizitquote 1975 1990 2000 1985 1995 2010 2005 2015 2020 –6,6% –8,9% 10,0 –10,0 0 –5,0 5,0 Öffentliche Finanzen 2020: Höchstes Defizit seit Beginn der Aufzeichnungen 1954 M7 Budgetüberschuss, Budgetdefizit 1954 bis 2020 (in % des BIP), Wirtschaftswachstum 1954 bis 2020 (Veränderung zum Vorjahr in %) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 20 Zu den Schulbuchseiten 38/39 Sozialhilfe neu – Auffangnetz oder soziale Hängematte? 1 Die nachfolgenden Aussagen beziehen sich auf die Sozialhilfe neu. Entscheiden Sie bitte jeweils, ob die Aussagen richtig oder falsch sind (bitte ankreuzen). Stellen Sie falsche Aussagen richtig. Aussage richtig falsch Korrektur a) Zu den wichtigsten Zielen der Sozialhilfe neu zählt die Bekämpfung der Armut. b) Die Sozialhilfe neu wird ähnlich dem bedingungslosen Grundeinkommen jeder Österreicherin und jedem Österreicher in gleicher Höhe gewährt. c) Die Regelungen zum Leistungsausmaß der Sozialhilfe neu sind in allen Bundesländern gleich. d) Ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger sind von der Sozialhilfe neu grundsätzlich ausgeschlossen. e) Im Bundesländervergleich zeigt sich, dass die meisten Bezieherinnen und Bezieher der Sozialhilfe/Mindestsicherung in Wien leben. 2 Interpretieren Sie die Karikatur. Was will der Karikaturist mit dieser Darstellung veranschaulichen? Gehen Sie auf das genannte Vorurteil genauer ein. { { M1 Die Mindestsicherungsfalle… (Thomas Wizany, 25. 9. 2016) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären 21 Zu den Schulbuchseiten 40/41 Die Finanzierung der Pensionen – eine Herausforderung für die Zukunft? 1 Erläutern Sie, wie sich die Bevölkerungsstruktur Österreichs bis zum Jahre 2050 verändern wird und welche Auswirkungen dies auf die Finanzierung der Pensionen hat. 2 Erklären Sie, warum es in den Jahren 1990–1993 und ab dem Jahre 2014 zu einem starken Anstieg der Netto-Zuwanderung gekommen ist. 3 Entwickeln Sie Hypothesen, welche Voraussetzungen erfüllt werden müssen, damit sich die starke Netto-Zuwanderung ab dem Jahre 2014 entlastend auf die Finanzierung des Pensionssystems auswirken kann/wird. { 11 10 9 1 8 7 6 5 4 2 3 Anzahl (in Mio.) Bevölkerung nach breiten Altersgruppen 1950–2080 0 bis 19 Jahre 20 bis 64 Jahre 65 und mehr Jahre 0 2080 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 2020 2030 2040 2050 2060 2070 Vorausschätzung ab 2018 M1 Bevölkerung nach breiten Altersgruppen 1950 bis 2080 { } Wanderungssaldo aus Zuwanderung und Abwanderung in Österreich 1981–2020 120 110 90 100 70 50 30 10 –10 –20 –30 80 60 40 20 0 1981 1984 1987 1990 1993 1996 1999 2002 2005 2008 2011 2014 2017 2020 Anzahl (in Tsd.) 35 301 40 064 72 324 17 053 1 537 76 816 29 519 –23 410 113 067 M2 Saldo aus Zuwanderung und Abwanderung 1981–2020 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen 22 Zu den Schulbuchseiten 44/45 Wirtschaftsstandort Österreich 1 Interpretieren und bewerten Sie die Aussagen des Textes: Welche Möglichkeiten der positiven Veränderung sehen Sie für den Wirtschaftsstandort Österreich? { Schuld sind immer die anderen. Österreich braucht ein Gesellschaftsmodell, um wieder Spitze in Europa zu werden Lange Jahre galt Österreich als das bessere Deutschland. Neidvoll und applaudierend zugleich blickte das Nachbarland auf die wohlhabende Alpenrepublik, bewunderte deren politische und wirtschaftliche Stabilität. Das hat sich in den vergangenen zehn Jahren gründlich geändert: Arbeitslosigkeit, Handelsüberschuss, Exportstärke – Österreich liegt weit hinter Deutschland zurück. Noch immer lebt Österreich in der Illusion der besseren Tage. Tatsächlich stimmen die schönen Fassaden. Wien zählt zu den lebenswertesten Metropolen der Welt, auch wenn die Hauptstadt seit vielen Jahren über ihre Verhältnisse lebt. Unternehmen glänzen als Weltmarktführer mit ihren Produkten, allerdings werden sie zu Hause als notwendiges Übel wahrgenommen und ihre laute Kritik als unerträgliches Jammern abgetan. Dabei fällt niemandem auf, dass internationale Investoren Österreich seit Jahren links liegen lassen und stattdessen weiter Richtung Osten ziehen. Still und heimlich verlagern selbst österreichische Unternehmen Aufgaben und Jobs in die Länder, die einst hinter dem Eisernen Vorhang lagen. Das geringe Wachstum im Land wird vor allem vom Staat kreiert. Der private Konsum kommt hingegen nicht richtig auf Touren, denn viele Menschen haben nicht mehr, sondern weniger Geld in der Tasche. (…) Die Koalition erweist freilich mit ihrer zwei Milliarden Euro teuren Idee eines „Beschäftigungsbonus“ dem Standort einen Bärendienst: Mit ihrer xenophoben Jobinitiative („Österreicher zuerst“) beschädigt sie den Ruf Österreichs als offene Volkswirtschaft. Die Konsensgesellschaft, lange Zeit Träger des Erfolgsmodells Österreich, hat sich überlebt. (…) Die Lage ist durchaus dramatisch: Österreich hat einen Schuldenberg von fast 300 Milliarden Euro aufgetürmt. (…) Wirtschaftliches Wachstum und damit Prosperität muss immer wieder neu kreiert, gefordert und organisiert werden. Es liegt auf der Hand, dass dies nicht ohne Opfer geht. Doch dazu ist die Konsensgesellschaft nicht in ausreichendem Maß bereit. Dabei ist klar: Je mehr Zeit Österreich verliert, umso stärker werden die ökonomischen Probleme. (…) (Handelsblatt, Hans-Peter Siebenhaar, 10. 3. 2017) M1 „Österreich braucht ein neues Gesellschaftsmodell“ Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen 23 Zu den Schulbuchseiten 46/47 Österreich unter der Lupe 1 Erstellen Sie einen Steckbrief zu Österreich. Geographische Lage, Fläche Hauptstadt, bedeutende Städte Bevölkerung: Zahl, Dichte, Entwicklung, Prognose Rohstoffe Wirtschaftliche Zentren Erwerbsstruktur Bruttoinlandsprodukt gesamt Bruttoinlandsprodukt je Einwohnerin bzw. Einwohner Bruttoregionalprodukt Kaufkraftparität Arbeitslosigkeit gesamt Jugendarbeitslosigkeit Standorte großer Unternehmen Touristische Bedeutung { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen 24 Zu den Schulbuchseiten 48/49 Industrie 4.0 1 Arbeiten Sie die wesentlichen Fakten aus M1 heraus. Diskutieren Sie Pro und Contra der Roboterisierung und versuchen Sie, Lösungsansätze für die „Neue Arbeit für die Massen“ zu finden. 2 Erläutern Sie, wie die „schöne neue Arbeitswelt“ aussehen und welchen Impact dies auf alle Gruppen der Gesellschaft haben könnte. Entwickeln Sie Hypothesen, wie die Ausbildung angepasst werden müsste. } Abschied von der Arbeit Hätten Sie ein Problem damit, wenn Ihnen ein Roboter den Bauch aufschneidet? Es mag überraschen, aber drei von vier Europäern wären durchaus bereit, Routineeingriffe wie eine Blinddarm-OP von einer Maschine statt einem Arzt durchführen zu lassen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens PwC. Noch sind Millionen Industrieroboter vor allem damit beschäftigt, Autos und Computerchips zusammenzubauen. Aber das wird nicht so bleiben. In den nächsten 20 Jahren, so die vorliegenden Schätzungen, werden selbstlernende Computer und intelligente Roboter etwa die Hälfte der Jobs übernehmen, die heute von Menschen verrichtet werden. Betroffen davon sind nicht nur Fabrikarbeiter, sondern auch Buchhalter, Ärzte oder Anwälte. Selbst Pianisten haben neue Konkurrenz, seit Steinway & Sons selbstspielende Konzertflügel baut. Gesellschaft und Gesetzgeber sind darauf nicht vorbereitet, warnt nun die International Bar Association (IBA), die Vereinigung aller Juristen weltweit. Auf 120 Seiten listen die Rechtsexperten auf, welche Gesetze es brauchen wird, wenn die Menschen stückchenweise aus dem Arbeitsprozess gedrängt werden. Denn eines ist klar: Preislich können weder der österreichische noch der chinesische Automonteur mithalten, der fünf Euro kostet, nie krank wird, keine Kinder bekommt und auch nicht zum Streik programmiert wurde. Es sei denn, die Regierungen greifen ein, um die befürchtete Massenarbeitslosigkeit zu verhindern. An Ideen mangelt es der IBA nicht: Gesetzgeber können eine „Maschinenquote“ in der Produktion einführen, um Arbeiter in Beschäftigung zu halten, oder Berufe wie die Kinderbetreuung prinzipiell für Menschen reservieren. Robotersteuern müssten den Ausfall der Lohnsteuer kompensieren, die Einführung des Gütesiegels „Made by Humans“ („Von Menschen gemacht“) könnte die Konsumenten für die Problematik sensibilisieren. Ebenso praktikabel wäre nach Ansicht der Juristen eine gesetzliche Obergrenze für Arbeitszeit bei 30 Stunden. Mensch und Staat in der Existenzkrise: Alles nur Panikmache, kontern die Optimisten. Immerhin hat bisher noch jede technische Revolution mehr Jobs gebracht als gekostet. Und gerade Europa werde auch von der Roboterisierung profitieren, so die Argumentation. Denn wenn die Lohnnebenkosten keine Rolle mehr spielen, ist der Weg frei für eine Renaissance der Industrie am alten Kontinent. Erste Schritte in diese Richtung gibt es bereits: So lässt Adidas seit einiger Zeit wieder Turnschuhe in Deutschland statt in Asien fertigen – von Robotern, versteht sich! (…) Diese Entwicklung wird die Kluft zwischen Arm und Reich weiter aufreißen, warnt die IBA: „Viele Menschen werden arbeitslos werden, während einige Hochqualifizierte ihren Wohlstand massiv erweitern können.“ Die gesellschaftspolitische Sprengkraft ist enorm. (…) Das Ende der bezahlten Lohnarbeit für die Massen stürzt Mensch und Staat in Sinn- und Existenzkrisen. (…) (Die Presse, Matthias Auer, 12. 4. 2017) M1 Wer arbeitet in Zukunft? } Bildungsoffensive für die Industrie 4.0 Mit einer neuen Ausbildungsinitiative rund um Industrie 4.0 will das Infrastrukturministerium Österreichs Klein- und Mittelbetriebe – und vor allem deren Mitarbeiter – fit für die Zukunft der Produktion machen. Digitalisierung, Automatisierung und prozessorientierte Datenanalyse bilden die Schlüsselaspekte von Industrie 4.0. Diese 4. Industrielle Revolution stellt jedoch kleinere Betriebe – und mit ihnen auch deren Mitarbeiter – vor eine große Herausforderung. Im Produktionsalltag von heute und morgen reicht es nicht mehr, nach einer soliden Ausbildung langsam Erfahrung im Job zu sammeln – die rasante Entwicklung der Fertigungstechnologien und logistischen Abläufe verlangt nach einer kontinuierlichen Schulung der Fachkräfte. (…) Das Programm „Fit 4 4“ richtet sich dabei nicht an Fachkräfte, die bereits hochqualifiziert an ihren Positionen arbeiten, sondern primär an Niedrigqualifizierte. Genau diese Arbeitskräfte könnten ansonsten leicht den wirtschaftlichen Entwicklungen eines steigenden Automatisierungsgrades in einem Unternehmen zum Opfer fallen. Routinetätigkeiten, wie sie etwa bei Lager-, Fließband- und Hilfsarbeitern häufig alltäglich sind, dürften aller Wahrscheinlichkeit nach mit zunehmendem Digitalisierungsgrad von automatischen Systemen übernommen werden und damit den menschlichen Arbeiter überflüssig machen. (…) Untersucht wurde, welche Kompetenzen Arbeitnehmer/innen mitbringen müssen, um auch im Zuge der Digitalisierung am Arbeitsmarkt Erfolg zu haben. (…) Es geht um digitale Kompetenzen, Prozessverständnis, Selbstorganisation und um die Bereitschaft zur laufenden Weiterentwicklung sowie zur Verantwortungsübernahme. (TREND 9/2017 Spezial, Jan Fischer) M2 Durch Bildung die neuen Herausforderungen meistern Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen 25 Zu den Schulbuchseiten 50/51 Österreichs Außenwirtschaft 1 Analysieren Sie den Text. Stellen Sie Vermutungen an, welche Auswirkungen dies auf die Entwicklung der österreichischen Außenwirtschaft haben könnte, falls diese Entwicklung anhält. Welche Folgen wären für die Beschäftigtensituation in Österreich zu erwarten? 2 Die Marke KTM auf Erfolgskurs: Analysieren Sie die Gründe und stellen Sie eine Prognose für die Zukunft. } Warum die Wirtschaft in Osteuropa wieder boomt Mehr Jobs, mehr Konsum, mehr Wachstum: Die Wirtschaft vieler Ost-Länder wächst doppelt so schnell wie in Westeuropa. In Rumänien brummt der Konjunkturmotor am lautesten, auch Ungarn zieht davon. Auch österreichische Firmen profitieren davon. (…) Von der Wirtschaftskrise 2008 wurde Osteuropa besonders stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Investitionen gingen zurück, die Arbeitslosigkeit stieg enorm. Doch jetzt dürfte der erhoffte Aufschwung da sein: Ökonom Mario Holzner vom Wiener Institut für Wirtschaftsvergleiche: „Wir sehen ein stabiles Wirtschaftswachstum in der gesamten Region. Das haben wir schon lange nicht gehabt. Im Durchschnitt liegen die Wachstumsraten heuer bei 3% und damit doppelt so hoch wie in Westeuropa. Bis 2019 steigen sie noch weiter – gute Nachrichten also für österreichische Unternehmen, die in Osteuropa aktiv sind! Rumänien und die Slowakei profitieren von ausländischen Konzernen: Die Gründe sind vielfältig und je nach Land unterschiedlich. Besonders stark zieht die Konjunktur in Rumänien und Ungarn an, da die Staaten mehr ausgeben und sich der Konsum erhöht. Holzner: „Rumänien und die Slowakei profitieren zudem von mehr Direktinvestitionen ausländischer Konzerne, etwa aus dem Automobilsektor.“ So errichtet der britische Autohersteller Jaguar Land Rover um eine Milliarde Pfund (1,18 Milliarden Euro) auf 300 000 Quadratmetern eine neue Fabrik im slowakischen Nitra und schafft 2 800 Jobs. Die Arbeitslosigkeit ist allerorts im Sinkflug, in manchen Ländern herrscht Vollbeschäftigung. Tschechien war Ende März 2017 das EU-Land mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, Ungarn lag auf Platz 3, Polen auf Platz 7. Selbst Bulgarien und Rumänien liegen klar unter dem EU-Schnitt: „In großen Teilen der Region herrscht Arbeitskräftemangel, es kommt daher zu einem Zustrom von Arbeitern aus der Ukraine. Und es gibt weniger Gründe für Ungarn, nach Österreich zu gehen“, analysiert Holzner. (http://www.krone.at/welt/warum-die-wirtschaft-in- osteuropa-wieder-boomt-mehr-jobs-und-konsum- story-564700, 17. 4. 2017, Vergil Siegl, abgerufen am 24. 4. 2017) M1 Boomende Wirtschaft in Osteuropa } KTM-Chef Stefan Pierer über den Höhenflug des Motorradbauers 25 Jahre nach der Insolvenz und Übernahme Ab 2007 stieg die indische Bajaj-Gruppe ein, sie hält heute 49%. 2016 legte KTM das 6. Rekordjahr in Folge hin: 1,34 Milliarden Euro Umsatz, 84 Millionen Nettogewinn. In Österreich beschäftigt Pierer fast 4 000 Mitarbeiter. Frage: „30% Ihres Umsatzes erzielen Sie in Nordamerika. Kein Grund, sich jetzt Sorgen zu machen?“ Antwort: „Ich bleibe gelassen. (…) Mit Pankl Racing betreiben wir schon jetzt zwei Fabriken in den USA mit 450 Mitarbeitern, 200 Leute beschäftigen wir in unserem US-Vertrieb.“ Frage: „Sie denken über eine KTM-Produktion in den USA nicht einmal nach, um möglichen Strafzöllen zu entgehen?“ Antwort: „Nein. Die Zulieferkomponenten bekomme ich in dieser Qualität in den USA ja gar nicht. Unser Produkt wird weltweit nur von den Japanern und von uns gemacht, in den USA gibt es nur Harley Davidson. Wir sind auch nicht in Mexiko tätig – in der Autoindustrie ist das anders. Also: Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben. Die jetzige Situation kann eine Chance sein: Wer am schnellsten reagiert, kann auch gewinnen.“ (…) (Trend 7/17) M2 KTM wieder auf Erfolgskurs Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen 26 Zu den Schulbuchseiten 52/53 Der Online-Handel boomt 1 Informieren Sie sich im Internet über die Kennzeichen der unten genannten Arbeitsverhältnisse im Detail. Erläutern Sie, was diese Entwicklung für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bedeutet. Befristete Dienstverträge Leiharbeitsverträge Teilzeitarbeit Freie Dienstnehmerinnen und Dienstnehmer Neue Selbstständige und gewerbetreibende Ein-Personen-Unternehmer (EPU) Geringfügig Beschäftigte Volontariate („Praktika“) 2 Verfassen Sie ein Streitgespräch zwischen einer Vertreterin oder einem Vertreter der Lagerarbeiterinnen und Lagerarbeiter und einer Vertreterin oder einem Vertreter der Betriebsleitung. { Experte befürchtet: „Online-Handel führt zu Proletarisierung“ Das Einkaufen im Internet bei Amazon, Zalando und Co. boomt. Immer mehr Paketzusteller und Lagerarbeiter müssen dafür gerade vor Weihnachten Überstunden und Extraschichten schieben. Gewerkschafter kritisieren deren Arbeitsbedingungen schon seit Langem, der Handelsexperte Peter Schnedlitz fürchtet sogar eine „Proletarisierung der Mitarbeiter“ durch den Online-Handel. Hoher Arbeitsdruck, schlechte Bezahlung und prekäre Beschäftigungsverhältnisse – die Arbeitsbedingungen bei privaten Paketzustellern werden von der Gewerkschaft schon seit Langem kritisiert. Selbstständige Zusteller werden von Subunternehmen oftmals pro ausgeliefertem Paket bezahlt, bei schlechter Auftragslage verdienen die Paketausfahrer sehr wenig. Der deutsche Aufdeckungsjournalist Günter Walraff hatte die Arbeitsbedingungen beim deutschen Paketdienst GLS bereits 2012 mit „moderner Sklaverei“ verglichen. (…) Die Logistikmitarbeiter im Lager der Online-Händler und die Paketzusteller könnten kaum von ihrer Arbeit leben, sagte Peter Schnedlitz in einem Interview. Im Gegensatz dazu könne man mit einem Job im stationären Handel noch eine Familie ernähren. Gewerkschaft versus Amazon Die deutsche Gewerkschaft Verdi fordert beim weltweit größten Onlinehändler Amazon in Deutschland deshalb seit Langem die Anerkennung des Tarifvertrags für den Einzel- und Versandhandel für die Lagerarbeiter: Amazon lehnt Verhandlungen darüber ab. Das Unternehmen sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende des branchenüblichen Tarifs. Allein in Deutschland hat der Online-Handel für das heurige Weihnachtsgeschäft temporär 10 000 zusätzliche Lagerarbeiter angestellt. In den USA hatte Amazon angekündigt, rund 100 000 Saisonkräfte für das Weihnachtsgeschäft zu beschäftigen. Die Lagerarbeiter müssen pro Tag oftmals 20 Kilometer und mehr zu Fuß zurücklegen. In Österreich betreibt Amazon keine eigenen Lagerhäuser: alle auf amazon.at bestellten Waren werden aus Deutschland oder aus anderen Ländern zugestellt. (…) (http://www.krone.at/digital/online-handel-fuehrt-zu-proletarisierung-experte-befuerchtet-story-486105, 9. 12. 2015, abgerufen am 24. 4. 2017) M1 Die Schattenseiten des Online-Handels } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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