global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Wettbewerbspolitik und Regionalpolitik bewerten  57 Zu den Schulbuchseiten 118/119 Handelsabkommen – Chance oder Risiko? EU-Parlament segnet Freihandelsabkommen mit Vietnam ab Das EU-Parlament hat endgültig den Weg für die Ratifizie- rung des unterzeichneten Freihandelsabkommens mit Vietnam frei gemacht. 401 Abgeordnete stimmten am Mittwoch in Straßburg für den Vertrag, 192 stimmten dagegen, 40 enthielten sich. Durch das Abkommen fallen über die nächsten zehn Jahre nahezu alle Einfuhrzölle auf Waren zwischen der EU und dem südostasiatischen Land weg. Bei der Abstimmung positionierten sich die österreichi- schen Abgeordneten unterschiedlich. Während die ÖVP das Abkommen begrüßt, hat sich die SPÖ dagegen aus­ gesprochen. In Österreich ist zudem die Industriellen­ vereinigung für, die globalisierungskritische Attac gegen das Abkommen. Vietnam ist ein wichtiges Produktionsland von Elektro­ geräten und Textilien für den europäischen Markt. Umgekehrt ist das Land mit 95 Millionen Einwohnern ein interessanter Absatzmarkt für europäische Firmen. Nach Angaben der EU-Kommission ist Vietnam nach Singapur der zweitgrößte Handelspartner der EU im Verband Süd- ostasiatischer Nationen (ASEAN). Das Abkommen enthält Bestimmungen zum Schutz der Umwelt und zur Verbes­ serung der Arbeitnehmerrechte. Nach Angaben des EU-­ Parlaments verpflichtet es Vietnam etwa zur Anwendung des Pariser Klimaabkommens. Wegen systematischer Verstöße gegen die Menschenrech- te setzt die Europäische Union hingegen ihre Handelsver- günstigungen für Kambodscha teilweise aus. Das Land werde rund ein Fünftel seiner Vorrechte verlieren, die es nach der Regelung „Alles außer Waffen“ (Everything But Arms, EBA) genießt, teilte die EU-Kommission am Mitt- woch in Brüssel mit. Das entspricht Ausfuhren in die EU von einer Milliarde Euro. (https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/ international/2049968-EU-Parlament-segnet-­ Freihandelsabkommen-mit-Vietnam-ab.html, 12. 2. 2020, abgerufen am 20. 4. 2020) M1 Europäische Handelspolitik EINE HANDELSPOLITIK, DIE WACHSTUM UND BESCHÄFTIGUNG FÖRDERT (ERGEBNISSE 2014 – 2019) 41 Handelsabkommen mit 72 Ländern 15 Länder haben Handelsabkommen mit der EU geschlossen, die seit 2014 in Kraft getreten sind. Zwischen 2014 und 2018 sind die EU-Exporte um 15% gestiegen. 36 Mio. Arbeitsplätze in der EU basieren auf dem Handel mit Drittstaaten – 5 Mio. mehr als im Jahr 2014. 6,1 Mrd. EUR an zusätzlichen Exportchancen durch den Abbau von Handelshemmnissen 10%iger Anstieg der EU-Exporte nach Kanada im Jahr 2018, als das Abkommen zwischen der EU und Kanada erstmals während eines vollständigen Jahres angewandt wurde HANDELSNETZ M2 Handelsabkommen mit Vietnam 2019 schloss die EU ein neues Abkommen mit dem süd- amerikanischen Handelsblock Mercosur. Außerdem traten die Handelsabkommen mit Japan und mit Singapur in Kraft. Mit China wurde ein Abkommen über den Schutz geografischer Angaben geschlossen. Außerdem hat die EU bei weiteren Verhandlungen – unter anderem mit Austra- lien, Chile und Neuseeland – gute Fortschritte erzielt. 2019 wurde weiter mit Mexiko daran gearbeitet, zur Unterzeichnung und zum Abschluss des modernisierten Globalabkommens zu gelangen. Weiters wurden drei Ver- handlungsrunden mit Chile abgehalten, um das Handels­ abkommen von 2002 zu aktualisieren. (Die EU im Jahr 2019 – Gesamtbericht) M3 Mercosur-Abkommen 1 Fassen Sie die zentralen Aussagen des Schaubilds M1 zusammen. 2 41 Handelsabkommen mit 72 Ländern: Begründen Sie, warum es der EU so wichtig ist, möglichst viele Freihandels­ abkommen weltweit abzuschließen. 3 Recherchieren Sie die konkreten Gründe, aus denen die Handelsvergünstigungen für Kambodscha ausgesetzt wurden. Beurteilen Sie die Handlungsweise der EU. " { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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