global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Wettbewerbspolitik und Regionalpolitik bewerten 48 Zu den Schulbuchseiten 104/105 Steht die Automobilbranche vor einem historischen Umbruch? Automatisiertes Fahren, neue Werkstoffe, effizientere Produktionsverfahren, vor allem aber die Politik, die Automobilpro- duzenten mit immer stärkeren ​CO​ 2 ​-Auflagen in die Pflicht nimmt und sie zwingt, neue, umweltfreundliche Autos mit alter- nativen Antrieben zu bauen, werden zu einem historischen Umbruch der Automobilwelt führen. Autoindustrie: Transformation oder Untergang Die Automobilindustrie ist mitten im Umbruch. Darüber wurde schon länger geredet. Jetzt aber zeichnet sich ab, wohin die Reise wirklich gehen könnte. „Die Branche befindet sich in einer sehr schwierigen Situation: Sie muss viele Milliarden Euro in neue Technolo- gien wie die Elektromobilität investieren, mit denen sie zunächst kein Geld verdienen wird“, sagt Marcus Berret, der das weltweite Automobilgeschäft der Unternehmens- beratung Roland Berger leitet. „Gleichzeitig schwächeln fast alle wichtigen Märkte; insbesondere der Markt, wo aktuell das meiste Geld verdient wird: China.“ Langfristig könnte die Branche sogar vor noch viel massi- veren Veränderungen stehen, die sogar existenzbedro- hend werden könnten. Der Grund: Das Auto mit Verbren- nungsmotor und sogar der gesamte Individualverkehr in der heutigen Form sind möglicherweise Auslaufmodelle. Selbst, wenn es den Herstellern gelingt, massentaugliche Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen, sind Tausen- de von Jobs in Gefahr. Der Grund: E-Autos sind wesentlich einfacher aufgebaut als konventionelle Fahrzeuge. Alleine der E-Motor besteht nur aus einem Bruchteil der Bauteile eines Verbrennungsmotors. VW-Chef Herbert Diess spricht von 30 Prozent weniger Arbeitsaufwand. Eine Studie des Ifo-Instituts rechnet vor, dass ein Verbot von Verbren- nungsmotoren ab 2030 in Deutschland 620 000 Beschäftig- ten den Job kosten könnte. Viele Menschen werden sich kein eigenes Auto mehr an- schaffen. Sie werden über Online-Dienste einen selbst­ fahrenden Pkw zu ihrem Standort rufen, eine definierte Strecke zurücklegen, und das Fahrzeug am Zielort einfach stehen lassen. Das Pooling von Fahrten und Carsharing-­ Konzepte werden dazu führen, dass immer mehr Verkehr mit immer weniger Fahrzeugen bewältigt werden kann. Das spart Energie, reduziert Emissionen und verhindert Staus. Eine Studie der Beratungsfirma Berylls rechnet vor: Neue Mobilitätsangebote haben das Potenzial, im Jahr 2035 die Produktion von 23 Millionen Privat-Pkw zu ersetzen. (…) Die Zukunft der Mobilität, die zunehmend emissionsfrei und intermodal sein werde, werde künftig wesentlich aus den Hauptelementen Software und Dienstleistungen geschöpft. Die langfristige Dekarbonisierung des Auto­ verkehrs sei auch unter den Automobilherstellern ein unumstrittenes Ziel. Entsprechend sollten die regulativen Vorgaben die Dekarbonisierung stärker unterstützen. Sinnvoll erscheine daher die Einführung eines Quoten­ systems für Null-Emissionsfahrzeuge, die ähnlich wie künftig in China einen Anteil an Zero-Emission-Fahr­ zeugen an den Neuzulassungen vorschreiben. (https://www.dw.com/de/autoindustrie-transformation-­ oder-untergang/a-48116056, gekürzt, 30.3.2019, abgerufen am 25. 4. 2020) M1 Änderungen auf dem Automarkt Förderungen beim Kauf von Privatfahrzeugen In den Jahren 2019 und 2020 wird die Anschaffung von Elektro-Pkw, Elektro-Mopeds und Elektro-Motorrädern sowie von (E-)Lastfahrrädern für den privaten Einsatz unterstützt. Der Kauf eines Elektro-Pkw mit reinem Elektroantrieb oder eines Brennstoffzellenfahrzeuges wird mit 3 000 Euro gefördert. Plug-in-Hybride und Range Extender mit voll­ elektrischer Reichweite von mindestens 50 Kilometern erhalten eine Förderung in Höhe von 1 500 Euro. Modelle mit einem Brutto-Listenpreis (Basismodell ohne Sonder- ausstattung) von mehr als 50 000 Euro sowie Plugin-­ Hybride und Range Extender mit Dieselantrieb sind von der Förderung ausgeschlossen. (https://www.oesterreich.gv.at/themen/bauen_wohnen_ und_umwelt/elektroautos_und_e_mobilitaet/Seite. 4320020.html, gekürzt, abgerufen am 25. 4. 2020) M2 E-Autos werden gefördert. 1 Erklären Sie, weshalb Fahrzeuge mit Benzin- und Dieselmotoren in den nächsten zehn Jahren an Bedeutung verlieren werden. Listen Sie die Gründe auf. 2 Vergleichen und erläutern Sie die wichtigsten Vor- und Nachteile von E-Autos mit jenen von Fahrzeugen, die mit Diesel oder Benzin betrieben werden. 3 Recherchieren Sie in Ihrem Umfeld. Gibt es Familienmitglieder und Bekannte, die mit E-Autos fahren? Befragen Sie sie nach ihren Erfahrungen. { { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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