global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft
Wettbewerbspolitik und Regionalpolitik bewerten 35 Zu den Schulbuchseiten 82/83 Die Europäische Union: Aus der Vergangenheit lernen – in der Gegenwart leben – in die Zukunft blicken 1 Recherchieren Sie mit Hilfe des Internets, von wem die unten angeführten Zitate zur EU stammen und welche politische Funktion die jeweilige Person ausgeübt hat. Erläutern Sie die Aussagen. { „Europa soll sich eine Seele schaffen. Europa muss wieder ein Wegweiser für die Menschheit sein.“ „Wer an der Europäischen Union zweifelt, soll einen Soldatenfriedhof besuchen.“ „Die Einheit Europas war ein Traum weniger. Sie wurde eine Hoffnung für viele. Sie ist heute eine Notwendigkeit für alle.“ „Mit der Osterweiterung wird zusammengefügt, was zusammengehört.“ M1 Zitate 2 Fassen Sie die wesentlichen Inhalte der fünf größten Baustellen der Europäischen Union im Jahr 2019 (M2) zusammen und stellen Sie diese in übersichtlicher Form (zB mit Hilfe einer MindMap, eines Rasters, einer Struktur) dar. Formulieren Sie für jeden der fünf genannten Problembereiche mindestens zwei Fragen, die es im Zusammenhang mit der Zukunft der EU zu lösen gilt. Entwickeln Sie für eine der fünf Baustellen erste Lösungsansätze (falls notwendig mit Hilfe einer Internetrecherche) und versuchen Sie auf die von Ihnen gestellten Fragen mögliche Antworten zu finden. } Fünf Baustellen der EU für die nächsten fünf Jahre Industrie- und Wettbewerbspolitik: China stützt seine heimische Wirtschaft mit milliarden- schweren Subventionen und bündelt alle Kräfte, um in den nächsten Jahren neue Weltmarktführer zu schaffen. Europa sucht darauf nach Antworten. Die Überlegun- gen reichen von einer Reform des EU-Fusionsrechts, um großen Unternehmen Zusammenschlüsse zu erleich- tern, bis zu verstärkten industriepolitischen Staats hilfen. Im Fokus stehen vor allem Erneuerbare Energien, Digitalentwicklungen und Batteriezellenantriebe. Auch das Verhältnis der EU zu US-Präsident Donald Trump ist nach einem Streit um Sonderzölle angespannt. Um den Streit beizulegen, sollen die Handelsgespräche mit den USA nach dem Willen der EU-Kommission bis Ende Oktober abgeschlossen sein. Es könnte allerdings auch deutlich länger dauern. Asyl/Migration: Als 2015 Hunderttausende Migranten nach Europa kamen, waren viele EU-Staaten heillos überfordert. Mittelmeerländer wie Italien und Griechenland ächzten unter der Last. Seitdem ist in der EU zwar einiges geschehen – allerdings hauptsächlich in Fragen der Sicherheit. Die große Asylreform steht aus. Und noch immer sind die EU-Staaten meilenweit davon entfernt, sich auf eine Verteilung von Asylsuchenden auf alle EU-Staaten einigen zu können. Eine Lösung ist nicht in Sicht, Länder wie Ungarn und Polen wollen sich partout nicht zur Aufnahme von Flüchtlingen verpflichten. Auch deshalb mussten Rettungsboote mit Migranten an Bord immer wieder tage- und wochenlang vor der italieni- schen Küste ausharren. Es ist die vielleicht schwierigste Aufgabe für die kommenden Jahre. Klima: Die EU soll bis 2050 klimaneutral werden – zumindest, wenn es nach der EU-Kommission geht. Das bedeutet, dass Wirtschaft, Energieversorgung und Verkehr so umgebaut werden müssen, dass keine neuen Treib- hausgase entstehen oder diese Gase eingefangen wer- den. Dabei ist die langfristige Klimaschutzstrategie der EU noch unklar. Ziel der EU-Länder ist, sich bis 2020 auf ein gemeinsames Vorgehen für die kommenden Jahr- zehnte zu einigen. Euro/Währungsunion: 19 EU-Staaten haben den Euro bereits, bis auf Däne- mark sollen ihn nach dem EU-Vertrag alle einmal haben. Damit ist auf absehbare Zeit nicht zu rechnen. In den nächsten fünf Jahren könnten aber etwa Bulgarien und Kroatien der Gemeinschaftswährung beitreten. Aller- dings müssen diese Länder noch einige Entwicklungen vollziehen, um mit ihrem Beitritt den Euro nicht zu schwächen. Auch bei der Reform der Eurozone gibt es noch viele Baustellen. Zehn Jahre nach Beginn der letz- ten Finanzkrise gilt die Eurozone noch immer nicht als krisenfest. Für die kommenden Jahre wird daher unter anderem an einem Budget für die Eurozone und einer Stärkung des Euro-Rettungsschirms ESM gearbeitet. Da könnte es schneller vorangehen. Entscheidungsfindung: Schon heute tun sich die Länder mit dem Einstimmig- keitsprinzip schwer: regelmäßig scheitert daran eine gemeinsame Haltung in heiklen außenpolitischen Fragen, auch eine Sondersteuer für Digitalriesen wie Google und Facebook kam nicht zustande. Deshalb schlug die EU-Kommission vor, in einigen Bereichen zu Mehrheitsentscheidungen überzugehen. Dafür wären jedoch Änderungen der EU-Verträge nötig – und dafür braucht es: Einstimmigkeit. Noch schwieriger könnte es werden, wenn die EU neue Mitglieder bekommt. Die Aussicht auf einen Beitritt haben derzeit vor allem Staaten des Westbalkans, darunter beispielsweise Bosnien-Herzegowina und Nordmazedonien. Geogra- fisch liegen sie mitten in Europa, politisch und wirt- schaftlich trennen sie von den EU-Staaten teilweise Welten. Doch links liegen lassen kann und will die EU Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv
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