global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Konvergenzen und Divergenzen europäischer Gesellschaften erörtern  15 Zu den Schulbuchseiten 30/31 Bevölkerungsentwicklung in Europa 1 Analysieren Sie den Zeitungsbericht M1 und die Grafik M2. Erörtern Sie, welche Probleme sich durch diese Bevölke- rungsprognose ergeben können. 2050 werden nur noch 7,4 Prozent der Erdenbürger Europäer sein Wie viel Migration, wie viele Asylwerber verträgt Eu- ropa? Nach dem Scheitern des Asylgipfels in Wien und eines Gipfels auf EU-Ebene, um eine gleichmäßige Auf- teilung von Asylwerbern zuwege zu bringen, muss sich Europa auch weiter verstärkt mit dieser Frage aus- einandersetzen. Die globale Veränderung der Verteilung der Weltbevölkerung ist nämlich in vollem Gang. Das wird massive Auswirkungen auf Konflikte und Ressour- cenverteilung haben. Ein Überblick über die aktuelle Prognose der Vereinten Nationen. Dass die Alte Welt an Bedeutung verliert, ist nicht neu. Erstaunlich sind jedoch die Details. Noch 1950 war jeder fünfte Erdenbürger Europäer. Heute ist das nur noch jeder zehnte (740 Mio.). 2050 sollen es 7,4, Ende des Jahrhunderts gar nur noch 5,9 Prozent sein. Zu tun hat das nicht nur mit dem Wachstum anderer, sondern mit dem massiven Schrumpfen Osteuropas und einzelner Staaten der EU. So sagt die Prognose für 2050 Deutsch- land einen Rückgang von zehn Mio. Einwohnern voraus. Russland verliert bis dahin sogar 21 Mio. Relativ am schlimmsten erwischt es Bulgarien, dessen Bevölke- rung bis dahin um 2,1 Mio, also fast ein Drittel, schrumpft. Neben Österreich (Prognose 2050: 9,3 Mio.) gibt es je- doch auch Gewinner. Franzosen und Briten dürften dann nämlich fast so zahlreich sein wie die Deutschen heute (82 Mio.). Warum? Statistik-Austria-Demograf Josef Kytir macht dafür die geringe Zuwanderung in Deutschland sowie die vergleichsweise hohen Kinder- zahlen pro Frau in Frankreich und Großbritannien ver- antwortlich. (…) Für Europa sind neben der Bevölkerungszahl jedoch auch andere Faktoren relevant. In diesem Fall: die Altersstruktur. 2050 wird das Medianalter hier 47 Jahre betragen. In Afrika 27. Das ist dann mit Abstand der niedrigste Wert aller Kontinente. Junge Bevölkerungen sind jedoch, wie das Demografen bezeichnen, „aggres- siv“. Das bedeutet nicht erhöhtes Gewaltpotenzial, sondern die Bereitschaft, bei schlechten Rahmenbedin- gungen seine Heimat zu verlassen und dorthin zu ge- hen, wo die Chancen auf Wohlstand oder Frieden höher sind. (…) (http://diepresse.com/home/zeitgeschichte/4764118/ Bevolkerung_Europa-wird-zum-globalen-Zwerg, Andreas Wetz, 26. 6. 2015, abgerufen am 10. 4. 2016) M1 Europa wird zum globalen Zwerg } 2020 2030 (Prognose) 2050 (Prognose) Gesamtbevölkerung EU in Millionen 83,82 82,67 83,16 69,12 71,59 67,2 71,47 78,3 67,1 58,94 55,86 60,23 48,1 49,93 47,05 37,4 34,86 37,97 18,1 16,74 19,28 17,78 17,79 17,34 11,91 12,57 11,49 10,37 9,62 10,69 10,37 9,62 10,69 10,74 10,61 10,67 10,01 9,2 10,26 9,52 9,04 9,74 9,36 9,84 8,91 6,4 5,61 6,94 6,17 6,48 5,84 5,59 5,46 5,53 5,42 5,09 5,46 5,29 5,9 4,94 3,83 3,4 4,1 3,83 3,4 4,1 2,08 2,02 2,08 1,75 1,58 1,91 1,32 1,25 1,33 0,99 1,11 0,89 0,74 0,92 0,63 0,6 0,7 0,5 Großbritannien Frankreich Italien Spanien Polen Rumänien Niederlande Belgien Griechenland Tschechien Portugal Schweden Ungarn Österreich Bulgarien Dänemark Finnland Slowakei Irland Kroatien Litauen Slowenien Lettland Estland Zypern Luxemburg Malta Deutschland Mio 50 70 80 60 40 30 20 10 0 M2 Europäische Union: Gesamtbevölkerung in den Mitgliedstaaten im Jahr 2020, Prognosen für 2030 und 2050 in Mio. Einwohnerinnen und Einwohnern Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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