global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen reflektieren  9 Zu den Schulbuchseiten 22/23 Die Auslagerung von Problemen Afrikas giftigste Müllhalde Agbogbloshie ist ein Slum am Rande der Hauptstadt Accra in Ghana. Noch vor 15 Jahren war dort eine grüne Lagune. Heute leben die Menschen dort auf einer meterhohen Lage Elektro- und Plastikschrott. Messungen haben ergeben, dass die Schadstoffbelastung in Luft und Boden die zulässigen Grenzwerte um das 50-fache überschreitet. Es ist das andere Ende unserer Sucht nach modernster Elektronik. Millionen Tonnen Elektroschrott entstehen jedes Jahr weltweit. Zwei Drittel davon wird in Entwicklungsländer exportiert. Täglich kommen Container aus aller Welt in Ghanas Tiefseehafen Tema an. Sie sind voll mit Compu­ tern, Fernsehern oder Kühlschränken, die als gebrauchs­ fähige Secondhandware deklariert sind. Ein großer Teil davon ist jedoch Schrott, der exportiert wurde, um die teure Entsorgung im Ursprungsland zu umgehen. Tausen­ de Ghanaer, darunter viele Kinder, schlachten die alten Geräte aus. Sie durchsuchen die giftigste Müllhalde Afri­ kas nach Resten und leben von dem Geld, was sie für die Rohstoffe bekommen. Das Aluminium eines Monitorrah­ mens ist nur ein paar Cent wert, das Kupfer der Kabel, herausgelöst in giftigen Feuern, bringt etwa 50 Cent. Für einen halben Beutel Eisen bekommen die Kinder knapp einen Euro. In Ghana ist Schulpflicht, doch nur wenige der Kinder gehen zur Schule. Keines von ihnen hat selbst ei­ nen Fernseher zuhause, geschweige denn einen Compu­ ter. Eltern und Kindern bleibt jedoch oft keine Wahl, denn sie brauchen das Geld dringend zum Leben. Kupfer und Aluminium sind begehrte Industrierohstoffe. Solange die Weltmarktpreise hoch bleiben und der Elektroschrott einfach exportiert werden kann, wird sich nichts ändern. Doch auch wenn das Geschäft eines Tages unterbunden wird, bedeutet das nicht unbedingt eine Verbesserung für die Betroffenen. Im Gegenteil: Vermutlich werden diese Menschen arbeitslos und noch ärmer. Denn es fehlt eine Alternative zu ihrem giftigen Arbeitsplatz. (http://www.3sat.de/page/?source= /scobel/160141/index. html, Jänner 2012, abgerufen am 10.1. 2017) M1 Der Handel mit Elektroschrott in Ghana „Es ist apokalytisch“ Während sich Konsumenten in Europa den Kopf darüber zerbrechen, welches Smartphone oder Tablet man sich als nächstes zulegen sollte, verschärft sich in afrikani­ schen Ländern das Problem illegaler Elektroschrott-Hal­ den. Obwohl eigentlich verboten, gelangen weiterhin Unmengen an europäischem Elektromüll in Länder wie Ghana und gefährden dort die Gesundheit der Bevölke­ rung, insbesondere von Kindern und Jugendlichen. Schätzungen zufolge fielen 2012 mehr als 41 Millionen Tonnen an Elektroschrott an. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation ILO wachse der Elektroschrott-Müll­ berg jedes Jahr um vier Prozent an. Nach einer Studie von MarketsandMarkets soll sich die globale Menge an Elek­ troschrott bis 2016 auf 93,5 Millionen Tonnen verdoppelt haben. Große Mengen davon landen illgeal auf Müllhal­ den in afrikanischen Ländern wie Ghana. 85 Prozent des Elektromülls, der in Ghana landet, stammen aus Europa. „Es ist apokalyptisch“, berichtet Christina Schröder von Südwind im Gespräch mit der futurezone von ihren Ein­ drücken vor Ort. Die Luft sei verpestet und mache das Atmen schwer, der Boden sei voller scharfer Splitter und Gift. (http://futurezone.at/digital-life/elektromuell-in-afri- ka-es-ist-apokalyptisch/24.595.618; Claudia Zettel, 26. 4. 2013, abgerufen am 10.1. 2017) M2 Elektromüll in Afrika M3 Kinder verbrennen Kabel, um Kupfer auszuschmelzen. M4 Im Elektromüll wird nach Verwertbarem gesucht. 1 Arbeiten Sie die wesentlichen Fakten aus den beiden Berichten heraus. Beschreiben Sie die beiden Bilder. Erörtern Sie anhand der Materialien die Verflechtungen zwischen den Industrieländern und den Entwicklungsländern. Stellen Sie die wechselseitigen Abhängigkeiten dar. Bewerten Sie, in welchem Ausmaß die Entwicklung des globalen Nordens auf Kosten des globalen Südens geht. } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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