global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen reflektieren 58 Zu den Schulbuchseiten 132/133 Globaler Wassermangel Mangelware Wasser Wasser ist Lebensmittel Nummer Eins. Ohne Wasser exis­ tiert keine Landwirtschaft, keine Industrie, kein Leben. Vier Tage kann ein Mensch ohne Wasser überleben. Wäh­ rend Wasser in den Industrieländern ganz selbstverständ­ lich jederzeit in beliebiger Menge und guter Qualität aus dem Hahn kommt, haben mehr als eine Milliarde Men­ schen nach Angaben der WHO und UNICEF keinen Zugang zu sauberem Wasser. Mehr als doppelt so viele Menschen (2,6 Milliarden Menschen) haben keine Möglichkeit, sani­ täre Einrichtungen wie Toiletten zu benutzen. Umstände, die das Vorstellungsvermögen sprengen. (https://reset.org/knowledge/mangelware-wasser , abgeru- fen am 27.1. 2017) M1 Wasser – bald aus? In diesen L ndern wird das Wasser knapp Wasser wird überall und immer gebraucht. In den nächs­ ten Jahrzehnten wird sogar noch mehr davon benötigt, denn die Weltbevölkerung wächst. Bis 2040 dürften laut Schätzungen der Vereinten Nationen statt sieben Milliar­ den bereits neun Milliarden Menschen auf der Erde leben. Und schon jetzt sind etwa vier Milliarden Menschen im Verlauf eines Jahres mindestens einen Monat lang von Wassermangel betroffen. Wo Wasser im Jahr 2040 fehlen wird, hat das World Ressource Institute berechnet. Grund­ lage der Prognose sind Studien zur Wirtschafts- und Be­ völkerungsentwicklung sowie verschiedene Szenarien zum Klimawandel. Das Ergebnis: In 33 Ländern droht im Jahr 2040 Wassermangel – darunter Staaten auf allen Kontinenten. In Europa dürfte das Wasser vor allem in Spanien und Griechenland knapp werden. Spanien ist eines der tro­ ckensten Länder Europas. Technologien zur Entsalzung von Meerwasser sollen hier das Problem abschwächen. In Griechenland fehlt es vor allem auf einigen Inseln an Trinkwasser. Der Rohstoff wird in den Sommermonaten immer wieder vom Festland importiert. Besonders in Asien wird Wasser in Zukunft ein noch größeres Thema sein: Laut der Prognose liegen 14 der 33 Länder, die 2040 unter Wassermangel leiden werden, im Nahen Osten. Als besonders gefährdet gelten unter anderem Bahrain, Kuwait, Katar, die Vereinigten Arabi­ schen Emirate und Israel. Wetterextreme verschärfen die Lage in der schon jetzt sehr trockenen Region. Dass ein Anstieg der Bevölkerungszahl die Wasserversorgung schnell an die Grenzen bringen kann, zeigt sich zurzeit in Jordanien: Durch die Zuwanderung von sehr vielen Flüchtlingen wird das Wasser in einigen Regionen extrem knapp. In Indien sind in diesem Jahr 300 Millionen Men­ schen von einer Dürre betroffen. Schon in den vergange­ nen zwei Jahren ist der Monsun in dem Land sehr gering gewesen. Auch in Vietnam leiden die Menschen zurzeit unter einer starken Dürre. Viele Reisbauern am Mekong müssen ums Überleben kämpfen. Das sich rasant entwi­ ckelnde China ist seit Jahren immer wieder von Wasser­ mangel betroffen. Die Regierung versucht durch die Um­ leitung von Flüssen, den trockenen Norden mit Wasser zu versorgen. Außerdem werden die Menschen seit Kurzem angehalten, statt Reis Kartoffeln zu essen – der Anbau dieses Gemüses benötigt wesentlich weniger Wasser als Reis. Neben der Landwirtschaft verbraucht zudem Chinas wachsende Industrie viel von dem wertvollen Rohstoff. Allerdings ist auch die starke Verschmutzung vieler Ge­ wässer ein großes Problem. In Afrika ist den Prognosen zufolge in Zukunft besonders der Norden des Kontinents von Wassermangel bedroht. In Algerien, Marokko und Libyen wird 2040 mehr Wasser gebraucht, als verfügbar sein dürfte. Immer wieder kommt es in Afrika, wie zurzeit in Äthiopien, auch zu star­ ken Dürren. Zehn Millionen Menschen in dem ostafrikani­ schen Land leiden in diesem Jahr unter den Folgen des ausbleibenden Regens. Auch Südafrika ist von einer Jahr­ hundertdürre betroffen. Grund dafür soll laut Experten das globale Klimaphänomen El Niño sein. In Amerika bedroht Wassermangel vor allem Chile und Peru. In Peru ist die Lage bereits dramatisch: Immer mehr Menschen strömen in der Hoffnung auf gute Jobs in die Hauptstadt Lima, die trockenste Hauptstadt der Welt. Viele Menschen am Rande der Wüstenstadt sind nicht einmal an das Wassernetz angeschlossen. Hinzu kommen die Folgen des Klimawandels, die Dürren wesentlich wahrscheinlicher machen werden. Nicht nur im Süden des Kontinents, auch in Nordamerika droht die Ressource knapp zu werden. Schon jetzt zeichnet sich beispielsweise im US-Bundesstaat Kalifornien ab, wie unsicher der Zu­ gang zu ausreichend Wasser ist. Immer wieder kommt es in Australien in der Folge anhal­ tender Trockenheit in den Sommermonaten zu Waldbrän­ den. Das Wasserproblem, das sich bis 2040 weiter ver­ schärften dürfte, versucht man in dem Land durch Meerwasserentsalzungsanlagen zu lösen. Auch auf den vielen Inseln Ozeaniens fehlt es durch die Folgen des Klimawandels an Trinkwasser. Häufige Überschwemmun­ gen auf den Inseln von Tuvalu verseuchen bereits die Süßwasservorkommen der Menschen dort. (https://www.welt.de/politik/ausland/article156507995/ In-diesen-Laendern-wird-das-Wasser-knapp.html, Sonja Gillert, 29. 6. 2016, abgerufen am 27.1. 2017) M2 Wassermangel-Risiko 2040 1 Stellen Sie mit Hilfe der beiden Texte die Bedeutung von Wasser dar. Nennen Sie die Regionen bzw. Länder der Erde, die von Wassermangel betroffen sind bzw. zukünftig sein werden. " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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