global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren 30 Alternde Gesellschaften Land Anteil in% Land Anteil in% Italien 22,6 Ungarn 18,9 Griechenland 21,8 Malta 18,8 Portugal 21,5 Belgien 18,7 Deutschland 21,4 Österreich 18,7 Finnland 21,4 Schweiz 18,3 Bulgarien 21,0 Großbritannien 18,2 Kroatien 20,1 Rumänien 18,2 Lettland 20,1 Liechtenstein 17,5 Serbien 19,9 Polen 17,1 Schweden 19,8 Norwegen 16,9 EU-28 19,7 Zypern 15,9 Frankreich 19,7 Slowakei 15,5 Estland 19,6 Montenegro 14,8 Litauen 19,6 Luxemburg 14,3 Slowenien 19,4 Island 14,1 Dänemark 19,3 Irland 13,8 Spanien 19,2 Nordmazedonien 13,7 Tschechien 19,2 Albanien 13,6 Niederlande 18,9 Türkei 8,5 M1 Anteil der Bevölkerung im Alter ab 65 Jahren in Ländern Europas im Jahr 2018 So dramatisch gef hrdet die Überalterung Europa Die bevorstehende rasante Alterung der Bevölkerung gefährdet viele Länder der Europäischen Union drama­ tisch. Das zeigt die Studie „Zur Zukunftsfestigkeit der europäischen Sozialstaaten“, die das Hamburger Welt­ wirtschaftsinstitut (HWWI) im Auftrag des Deutschen Instituts für Altersvorsorge vorgelegt hat. (…) In Europa ist der Staatsanteil an der Wirtschaft mit 50 Prozent deut­ lich größer als in den USA, Japan oder in der Schweiz. Der Grund ist das in vielen EU-Ländern gut ausgebaute Sozial­ system, das im Durchschnitt ein Fünftel der gesamten Wirtschaftsleistung beansprucht. Am stärksten schlagen dabei fast überall die Sozialleistungen für Rentner zu Buche, die in den vergangenen Jahren infolge der demo­ grafischen Entwicklung bereits stark angestiegen sind. Wie stark die Sozialsysteme der einzelnen EU-Länder in den nächsten Jahrzehnten unter Druck geraten, hängt zum einen von deren Großzügigkeit ab und zum anderen vom Tempo der Alterung. In Deutschland und Italien ist der Anteil der Senioren mit mehr als 20 Prozent am höchs­ ten. In keinem anderen Land gibt es zudem weniger Kin­ der im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung als hierzulande. Von allen EU-Staaten hat Italien das größte Rentenpro­ blem. Denn die Italiener sind ihren Senioren gegenüber besonders spendabel. Zwar hat das Land ebenso wie Deutschland in den vergangenen Jahren sein Alterssiche­ rungssystem reformiert. Doch in beiden Staaten drohen den künftigen Beitragszahlern trotzdem gewaltige finan­ zielle Belastungen, falls nicht weitere Anpassungen unter­ nommen werden, mahnen die HWWI-Forscher. In Frankreich, Schweden, Finnland und Österreich altert die Bevölkerung bis 2060 weniger schnell. Doch auch die­ sen Staaten droht Ungemach, da sie besonders hohe Aus­ gaben pro Kopf der über 65-Jährigen aufweisen. Das be­ zieht sich nicht nur auf die Rentenzahlungen, sondern zB auch auf das Gesundheitswesen oder die Pflege. Während in Südeuropa und im Westen der demografische Wandel bereits weit fortgeschritten ist, wird Osteuropa erst in einigen Jahrzehnten beginnen stark zu altern. So wird es 2060 viermal mehr Rentner im Verhältnis zur akti­ ven Bevölkerung geben als heute. In Deutschland verdop­ pelt sich dieser sogenannte Altenquotient in gleichem Zeitraum. Die jüngste Gesellschaft hat dagegen Irland. Weil es hier nach wie vor viele Kinder gibt, wächst die Bevölkerung in den nächsten Jahren besonders stark. Auch in Frankreich, Schweden und Finnland wächst die Bevölkerung künftig noch. Dass diese drei Staaten dennoch ein ähnlich großes Rentenproblem wie Deutschland bekommen, liegt an den großzügigen Leistungen, die sie ihren Ruheständlern gewähren. Entspannt zurücklehnen können sich dagegen die Niederländer, Briten, Iren und Ungarn, denn die Bevöl­ kerung in ihren Ländern altert nur moderat. (https://www.welt.de/wirtschaft/article126766511/So-dramatisch-gefaehrdet-die-Ueberalterung-Europa.html, Dorothea Siems, 9. 4. 2014, abgerufen am 10.1. 2017) M2 Zukunftsfähigkeit europäischer Sozialstaaten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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