global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Geoökosysteme der Erde analysieren  25 Zu den Schulbuchseiten 60/61 Kann Skifahren nachhaltig sein? 1 Diskutieren Sie in der Klasse darüber, welchen Stellenwert das Skifahren für Sie hat. { Gratwanderung: Nachhaltiger Wintertourismus Grüne Landschaften, weiße Kunstschneebahnen: So zeigen sich aktuell Österreichs Skigebiete. Keine Frage, der Klimawandel hat den Wintersport verändert. Für die Skigebiete bedeutet das, sich einerseits an diese Veränderungen anzupassen und andererseits der Um­ welt und dem Klima durch Beschneiung und Co. nicht zu schaden. Kitzsteinhorn, Salzburg: Das Gletscherskigebiet gilt vielen als Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit. So versorgt ein spezielles Pump- und Kleinkraftwerk die Schneetur­ binen nachhaltig mit Energie – das heißt, im Winter pumpt die Anlage Wasser zur Beschneiung auf den Berg, im Sommer wandelt sie das bergabfließende Schmelzwasser in Strom um. Auf diese Weise werden 70 Prozent des winterlichen Strombedarfs gedeckt. Darüber hinaus bepflanzt man die kahlen Pistenhänge während der Sommermonate mit Gras, und die Gastro­ nomie bezieht Waren aus Mehrwegbehältern, um Müll zu sparen. (…) Um die ​CO​ 2 ​-Bilanz zu verbessern, setzen daher einige Skigebiete unter anderem auf eine umweltfreundliche Mobilität. So sorgt beispielsweise im französischen Skigebiet Les Gets in Haute-Savoie ein Verkehrsnetz aus Pendlerbussen, elektronischen Fahrzeugen und Regionalzügen dafür, dass die Skifahrer und Snowboar­ der klimaschonend die umliegenden Gebiete erreichen. (http://sciencev2.orf.at/stories/1765859/index.html , 30.12. 2015, abgerufen am 10.1. 2017) M1 Nachhaltigkeit in Skigebieten M2 Schneekanone auf der Hohen Salve in Tirol M3 Piste im Skigebiet Saalfelden-Leogang im Sommer Skifahren im grünen Bereich Der Winter verdient in dieser Saison mal wieder nicht seinen Namen, er ist zu warm. Die Pisten präsentieren sich als weißbraunes Band, das vor allem aus Kunst­ schnee, Eis und einem Steine-Matsch-Mix zu bestehen scheint. Links und rechts davon beginnen grüne Alm­ wiesen. Wenn man oben aus der Gondel steigt, blickt man auf Lifttrassen hinunter, die durch Wälder geschla­ gen wurden, auf Mittelstationen, neben denen sich die Weltherrschaftszentralen der James-Bond-Bösewichte bescheiden und geschmackvoll ausnehmen würden. Und irgendwann am frühen Abend macht man sich auf die Heimreise, reiht sich in die Autoschlange ein und leistet per ​CO​ 2 ​-Ausstoß seinen ganz persönlichen Bei­ trag, dass in Zukunft die Winter noch wärmer und das Skifahren noch absurder wird. „Der intensive Winter­ sport riskiert, sein wertvollstes Gut zu zerstören: die Natur und die atemberaubende Schönheit der Alpen“, sagt Julian Heiermann vom Bund Naturschutz. Kann man da als halbwegs verantwortungs- und umwelt­ bewusster Mensch noch mitmachen? „Wir sollten die Folgen des Skifahrens so nüchtern und sachlich wie möglich betrachten, dann kommen wir auch zu klügeren Lösungen“, sagt Werner Bätzing, eme­ ritierter Professor für Kulturgeographie an der Universi­ tät Erlangen. (…) „Die sanften Almwiesen, die wir so sehr bewundern, sind nicht unberührte Natur, sondern von Menschenhand geschaffen“, sagt Bätzing. „Der Tourismus ist also gar nicht die erste Umweltverände­ rung in den Alpen.“ Und wenn Skipisten gepflegt wür­ den – etwa indem man sie mähe oder indem Kühe sie beweideten –, dann könnten sie eine intakte Vegeta­ tionsdecke ausbilden. „Sogar der viel geschmähte Kunstschnee kann eine positive Wirkung haben, indem er den Boden düngt.“ Bätzing ist übrigens kein bezahlter Agent von Winter­ tourismusindustrie und Großkapital. Er gilt als einer der besten Kenner der Alpen überhaupt und kämpft leiden­ schaftlich für den Erhalt dieser Kulturlandschaft. (http://www.zeit.de/reisen/2015-01/skifahren-oekolo- gie-schneekanonen-tourismus, Jakob Schrenk, 24.1. 2015, abgerufen am 10.1. 2017) M4 Nachhaltigkeit in Skigebieten 2 Beurteilen Sie mit Hilfe der Materialien, inwieweit Skifahrerinnen und Skifahrer sowie Skigebiete dazu beitragen können, die Umwelt nicht zu zerstören. } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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