global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Arbeitsheft

Geoökosysteme der Erde analysieren 24 Zu den Schulbuchseiten 58/59 Lebenswelt Ozeane Die Gier nach Fisch Heutzutage werden viermal so viele Fische in den Ozeanen gefangen wie noch in den 1950er Jahren. Das bedeutet einen Anstieg von ca. 13 Millionen Tonnen auf ungefähr 53 Millionen Tonnen im Jahr 2011. Diese Menge ist rech­ nerisch noch höher, wenn die Garnelen, Tintenfische und Muscheln dazuge­ rechnet werden würden. Die Welternährungsorganisation (FAO) geht sogar von einer Menge von ca. 80 Millionen Tonnen jährlicher mariner Fangmenge aus, die sich durchschnittlich in den letzten zwanzig Jahren ergab. Die Reso­ nanz dieser enormen Fangmengen ist ein Rückgang des Bestandes der Raub- und Speisefische wie Hai, Schwertfisch und Thunfisch um ca. 90%. Die Zeu­ gung der Nachkommen ist gestört, da die größeren Altfische meist schon gefischt wurden. Fast 50% der Fischbestände sind laut WHO (Weltgesund­ heitsorganisation) schon bis zu ihrer biologischen Grenze befischt und fast 30% gibt es schon gar nicht mehr. (http://www.unsere-umwelt.at/naturschutz/ueberfischung-der-ozeane/ ; Heike Leonhardt, 29. 8. 2014, abgerufen am 10.1. 2017) Nutzungskonflikte in den Meeren und Ozeanen: • Tourismus • Fischerei, Fangflotten • Baugrund (zB Dubai) • Schiffe und Container mit gefährlichen Ladungen • Öltanker • Rohrleitungen und Stromkabel • Gas- und Ölförderung • Marikultur • Windenergie • Militär (Flugzeugträger, U-Boote) • Häfen • Rohstoffe M1 Überfischung der Ozeane M2 Wofür die Meere und Ozeane genutzt werden Aquakultur: Eine rasant wachsende Industrie Der Konsum von Fisch und Meeresfrüchten boomt welt­ weit und ist für drei Milliarden Menschen die hauptsäch­ liche Proteinquelle in ihrer Nahrung. Die industrielle Fischerei und die rücksichtslose Überfischung der Meere haben dazu geführt, dass zahlreiche Fischbestände akut bedroht sind. Ein Ansatz, den wachsenden Hunger nach Fisch zu befrie­ digen, ist die so genannte Aquakultur, also die kontrol­ lierte Aufzucht von verschiedenen Tierarten wie Lachs, Kabeljau, Shrimps und Muscheln. Aquakultur ist der am schnellsten wachsende Sektor innerhalb der Tierproduk­ tion mit einer jährlichen Wachstumsrate von 9%. Schon heute stammt jeder zweite Speisefisch aus Aquakulturen. Bei uns liegt der Marktanteil bei ca. 30%. Der rasante Ausbau führt jedoch zu zahlreichen massiven Umweltproblemen. In manchen Küstenregionen kommt es durch den Bau von Aquakulturen zur Zerstörung von gan­ zen Mangrovenwäldern, die Laich- und Rückzugsgebiete für viele Tierarten darstellen. Intensive Fischhaltung erzeugt große Mengen an Exkre­ menten, die zu einem Kippen der Gewässer führen kön­ nen. Zusätzlich werden häufig Chemikalien und Antibio­ tika verwendet, um Seuchen und Krankheiten entgegen zu wirken. Entkommende Zuchtfische können sich mit heimischen Arten vermischen oder diese ganz verdrän­ gen. Zudem trägt konventionelle Aquakultur zur Überfischung der Weltmeere bei, da für die Zucht von vielen Fischen Futterfische benötigt werden. So bringt die Aquakultur nicht die erhoffte Entlastung der Meeres-Fischbestände, sondern erhöht den Druck auf sie nur noch weiter. Das beste, was KonsumentInnen tun können, ist Biofisch aus Österreich zu bevorzugen. In Österreich ist die Pro­ duktion von Bio-Fisch im Lebensmittelkodex geregelt, darüber hinaus ist die Fischproduktion nach Richtlinien von Bio-Verbänden möglich. Fische werden in geschlosse­ nen Stoffkreislaufsystemen und intakten Ökosystemen ohne Einsatz von Hormonen oder Gentechnik gezüchtet. Es werden nur heimische Fische, deren Produktion für Wildbestände weitgehend gefahrlos ist, für die Zucht verwendet. (http://www.wwf.at/fischzucht , abgerufen am 10.1. 2017) M3 WWF fordert: Fischzucht muss umweltfreundlich betrieben werden. 1 Stellen Sie die Nutzungskonflikte in den Meeren und Ozeanen grafisch dar. 2 Begründen Sie, ob die Ozeane eine Natur- oder eine Kulturlandschaft sind. 3 Gestalten Sie eine Reportage über die Überfischung der Ozeane. Bewerten Sie, ob Aquakulturen als Alternative sinnvoll sind. { { } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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