global 8. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

70 Formen, Möglichkeiten und Risken der Entwicklungszusammenarbeit Was ist Entwicklungszusammenarbeit? Entwicklungszusammenarbeit ist das gemeinsame Bemühen von Industrie- und Entwicklungsländern, weltweite Unterschiede in der sozioökonomischen Entwicklung und in den alltäglichen Lebensbedingungen dauerhaft und nachhaltig abzubauen. Als Grundprinzip der Kooperation gilt dabei stets „Hilfe zur Selbsthilfe“ im Gegensatz zu bloßer Nothilfe in Krisensituationen. Am deutlichsten wird in der Formulierung der UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung 2015 erklärt, dass nun alle Staaten gleichermaßen zu Entwicklungsbemühungen im Sinne globaler Ziele verpflichtet sind. Mit den Sustainable Development Goals (= nachhaltigen Entwicklungszielen), kurz SDGs oder Global Goals, will die internationale Staatengemeinschaft bis Ende 2030 Armut beseitigen, die Gleichstellung von Frauen vorantreiben, die Gesundheitsversorgung verbessern und dem Klimawandel entgegensteuern. Diese so genannte Agenda 2030 knüpft an die bisherigen UN-Millenniumsziele an. 1961 entstand der Begriff der „Entwicklungshilfe“ zum ersten Mal mit der Gründung der OECD in Paris; bis dahin bestand die einzige Hilfe in Form von Krediten für die in die Unabhängigkeit entlassenen Kolonien, verbunden mit der Hoffnung, es käme zu einem ähnlichen wirtschaftlichen Aufschwung wie nach 1945 in Europa durch den Marshallplan, und mit der Einrichtung eigener Entwicklungsministerien in zahlreichen Ländern. Strategien zur Entwicklungszusammenarbeit Die staatliche Entwicklungszusammenarbeit kann multilateral bzw. bilateral erfolgen: Im ersten Fall leisten einige Industrieländer Zahlungen an überstaatliche Zusammenschlüsse und Organisationen, die das Geld verwalten und im Rahmen verschiedenster Programme an die Entwicklungsländer auszahlen, wie zB die Weltbank-Gruppe, der Global Fund to fight Aids, Tuberculosis and Malaria, die UNO und deren Sonderorganisationen usw. In der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit unterstützen Industrieländer ihre Partnerländer in Form von finanzieller, technischer und personeller Zusammenarbeit, wobei diese Hilfe durch bilaterale Abkommen zwischen dem Geber- und Empfängerland geregelt ist. Kompetenzorientiertes Lernziel Formen, Möglichkeiten und Risiken der Entwicklungszusammenarbeit diskutieren 10. Dreijahresprogramm der österreichischen Entwicklungspolitik 2019 - 2021 Thematische Schwerpunkte im Rahmen der Agenda 2030 » Friede, Sicherheit und Entwicklung » Humanitäre Hilfe Einsatz für Frieden und Sicherheit » Gleichberechtigung auf allen Ebenen » Alle einbinden Inklusive Gesellschaft bilden und Frauen fördern » Beitrag zu inklusivem und nachhaltigem Wirtschafts- wachstum Wirtschaft nachhaltig gestalten » Bekämpfung des Klimawandels » Schutz der Ökosysteme Umwelt schützen und erhalten » Energie » Wasser » Ernährung » Gesundheit » Bildung Armut beseitigen - Grundbedürfnisse decken Geografische Schwerpunkte Länder in Südosteuropa/Südkaukasus: Schwerpunkt nachhaltige Wirtschaftsentwicklung Krisenregionen und fragile Staaten: Friede und Sicherheit, Stabilität und Wiederaufbau, Aufbau von Strukturen Ärmste Entwicklungsländer (LDCs): Armutsbekämpfung, insbesondere in Afrika 1. Keine Armut | 3. Gesundheit und Wohlergehen | 4. Hochwertige Bildung | 5. Geschlechtergleichheit | 6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen | 2. Kein Hunger | 7. Bezahlbare und saubere Energie 13. Maßnahmen zum Klimaschutz | 14. Leben unter Wasser | 15. Leben an Land | 16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen | 17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 16. 17. 2. 5. 6. 7. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 17. 1. 2. 5. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 16. 17. 5. 10. 16. 17. 5. 10. 16. 17. 8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum | 9. Industrie, Innovation und Infrastruktur | 10. Weniger Ungleichheiten | 11. Nachhaltige Städte und Gemeinden | 12. Nachhaltige/r Konsum und Produktion M1 Österreichische Entwicklungspolitik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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