19 Chancen und Gefahren der Globalisierung erörtern 1 Beschreiben Sie den globalen Verlauf der thermohalinen Zirkulation mit Hilfe von M2 und etwaigen Hilfen im Internet. 2 Erklären Sie die Ursachen und die möglichen Auswirkungen eines weiteren Kippelementes. 3 Recherchieren Sie den Begriff „Wärmepumpe“, der dem „Golfstrom“ zugeschrieben wird, und beurteilen Sie seine Gültigkeit. " { } Wird durch das Abschmelzen der Pole das Salzwasser vor Grönland durch große Mengen geschmolzenen Süßwassers leichter, könnte die absinkende Kraft auf Grund der geringeren Dichte abnehmen und der gesamte Nordatlantikgolfstrom erlahmen. Dadurch käme es in Nordwesteuropa zu einer Abkühlung. Außerdem würde durch den versiegenden Nordatlantikstrom die Wassertemperatur in der Tiefsee steigen. Da sich wärmeres Wasser stärker ausdehnt, würde dies langfristig zu einer Steigung des globalen Meeresspiegels um bis zu einem Meter führen. Liste der Kippelemente Aktuell wurden 16 mögliche Kippelemente identifiziert, die in drei große Gruppen eingeteilt werden können: Eiskörper Strömungssysteme Ökosysteme Die Kippelemente 1–5 werden der Gruppe „Eiskörper“, die Kippelemente 6–12 der Gruppe „Strömungssysteme“ und die Kippelemente 13–16 der Gruppe „Ökosysteme“ zugeordnet: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9) 10) 11) 12) 13) 14) 15) 16) Schmelzen des Arktischen Meereises Verlust des Grönland-Eispanzers Kollaps des Westantarktischen Eisschildes Teilkollaps in der Ostantarktis Auftauen der Yedoma-Dauerfrostböden Methan-Ausgasung aus den Ozeanen Abschwächung der Atlantischen Thermohalinen Zirkulation Störung des El Niño-Phänomens Verlangsamung oder Einrasten der Planetarischen Wellen des Jet-Streams Destabilisierung des Indischen Monsuns Verlagerung des Westafrikanischen Monsuns mit Auswirkung auf die Sahara Austrocknen des Nordamerikanischen Südwestens Umwandlung des Amazonas-Regenwaldes Rückgang der nordischen Nadelwälder (Borealwälder) Zerstörung von Korallenriffen Abschwächung der marinen Kohlenstoffpumpe Schmelzen des Arktischen Meereises Aktuell geht man davon aus, dass das Abschmelzen des arktischen Meereises die größte Bedrohung für die Menschheit darstellt. Dabei sind sich die Expertinnen und Experten nicht einig, ob der Kipppunkt bereits überschritten wurde, oder ob es erst in Zukunft dazu kommen wird. Dabei verstärkt sich dieser Effekt aus mehreren Gründen selbst (arktische/polare Verstärkung): Als wichtigster Faktor wird die Schnee- und Eis-AlbedoRückkopplung angesehen. Ebenso wie beim Gletscher (S. 17) reflektiert auch Meereis die Sonnenstrahlung in hohem Maße. Das arktische Meereis isoliert außerdem das relativ warme Meerwasser gegenüber der deutlich kälteren Atmosphäre. Durch die Abnahme der Meereisausdehnung wird daher die darüberliegende Atmosphäre stärker erwärmt und die sommerliche Schmelzperiode verlängert. Die dadurch freiwerdende, größere dunkle Wasseroberfläche absorbiert mehr Sonnenstrahlung, wodurch sich der Ozean weiter erwärmt (M3). Ein weiterer Faktor der arktischen Verstärkung ist die Wolken- und Wasserdampfrückkopplung. Da Wolken durch ihre Albedo Sonnenstrahlung an der Oberseite reflektieren, sorgen sie einerseits für eine kühlende Wirkung. Andererseits reflektieren sie abstrahlende langwellige Wärmestrahlung vom Boden und tragen so zur Erwärmung bei. Da die Sonneneinstrahlung an den Polen relativ gering ist, wirkt dort besonders der wärmende Effekt der Wolken. Aber auch der Wasserdampf, der noch nicht zu Wolken kondensiert ist, übt eine wärmende Wirkung aus. Durch die steigende Verdunstung sammelt sich mehr Wasserdampf in der Atmosphäre, was zu weiterer Erwärmung und damit zu noch mehr Wasserdampf in der Atmosphäre führt. Dank dieser (und weiterer) Aspekte der arktischen Verstärkung ist die sommerliche Meereisbedeckung um 40% zurückgegangen und die durchschnittliche Lufttemperatur um 2 °C gestiegen. Verschiedene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berechneten den Kipppunkt zwischen den 1980-er Jahren und dem Jahr 2015. Allerdings lassen Untersuchungen hoffen, dass es sich hierbei um einen reversiblen Kipppunkt handeln könnte. M3 Dunkle Wasseroberfläche im Vergleich zu Eis (Foto 2017) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des V rlags öbv
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