16 Klima – Klimawandel: „Tatsachen“ des Klimawandels – globale Temperaturzunahme Der Begriff „globale Erwärmung“ bezeichnet den Anstieg der Durchschnittstemperaturen der Atmosphäre und der Ozeane seit der Industrialisierung vor 150 Jahren. Im Gegensatz zu Wetterbeobachtungen müssen Klimabeobachtungen allerdings immer über längere Zeiträume erfasst werden. Üblicherweise werden dabei Perioden von jeweils 30 Jahren betrachtet. Der Weltklimarat (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change), eine Organisation im Auftrag der UNO (United Nations Environment Programme – UNEP) und der World Meteorological Organization (WMO), hat dabei festgestellt, dass jedes der letzten drei Jahrzehnte an der Erdoberfläche wärmer war als alle vorangegangenen Jahrzehnte seit 1850. Das Jahrzehnt 2011 bis 2020 ist damit nach Einschätzung des IPCC das wahrscheinlich wärmste Jahrzehnt seit etwa 125 000 Jahren. In M1 fasst der Weltklimarat die Erkenntnisse groß angelegter und neutraler wissenschaftlicher Untersuchungen zusammen. Die vom Weltklimarat gesammelten Daten beruhen dabei auf Messungen und auf Daten von Fernerkundungssatelliten, wobei auch Daten berücksichtigt wurden, die bis in die Zeit der ersten instrumentellen Messungen Mitte des 19. Jh. zurückgehen. Zusätzlich wurden Paläoklima-Rekonstruktionen herangezogen, um die Messreihen um bis zu Millionen von Jahren zurück auszudehnen. Zusammen zeigen sie Langzeitveränderungen in der Atmosphäre, dem Ozean, der Kryosphäre (Gesamtheit gefrorenen Wassers) und der Landoberfläche. Die Ergebnisse der Untersuchungen des Weltklimarates zeigen außerdem deutlich, dass eine Erwärmung der globalen Erdoberfläche nicht mehr aufzuhalten ist. Bei sofortiger drastischer Reduktion der Emissionen könnte der Temperaturanstieg auf ca. 1 °C eingedämmt werden. Ob eine so drastische Reduktion aber überhaupt möglich ist, ist zweifelhaft. Geht man hingegen von hohen Emissionen aus, könnte der Temperaturanstieg bis zu 4 °C betragen. Die resultierenden Folgen wären dabei verheerend. Szenario der möglichen Temperaturentwicklung für die Jahre 2081 – 2100 bei hohem Emissionsausstoß (RCP 8.5) Mittlere globale Temperaturveränderung (Szenario RCP 8.5) Mittlere globale Temperaturveränderung (Szenario RCP 2.6) Szenario der möglichen Temperaturentwicklung für die Jahre 2081 – 2100 bei niedrigem Emissionsausstoß (RCP 2.6) 1900 6 4 2 0 -2 1950 Jahr 2000 2050 2100 -2 -1,5 -1 -0,5 0 0,5 1 1,5 3 4 5 7 11 °C 9 2 globale Ober ächentemperaturänderung in °C mögliche Abweichungen M2 Klimaentwicklungsprognose für das späte 21. Jh. nach unterschiedlichen Emissionsannahmen Kompetenzorientiertes Lernziel globalen Wandel und seine ökonomischen, sozialen und ökologischen Ursachen und Wirkungen – auch hinsichtlich der eigenen Lebenssituation – erörtern Klimaänderung Die vom Menschen verursachten (anthropogenen) Treibhausgasemissionen sind eindeutig die Ursache für die bisherige und die weitere Erwärmung des Klimasystems. Zahlreiche Klimafolgen – einschließlich der Extremereignisse – sind schnell eingetreten und lassen sich direkt dem anthropogenen Treibhauseffekt zuordnen. Sie sind intensiver und häufiger geworden und werden dies auch in den kommenden Jahrzehnten weiterhin tun. Viele Veränderungen sind schneller eingetreten als es in den letzten 20 000 Jahren vorgekommen ist, insbesondere der globale Temperaturanstieg. (https://www.umweltbundesamt.de/themen/ipccberichtklimawandel-verlaeuft-schneller, 9. 8. 2021, abgerufen am 15. 5. 2022) M1 Beobachtete Änderungen im Klimasystem durch den IPCC Globaler Klimawandel Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Ve lags öbv
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