120 Fallbeispiel Smart City Aspern Im 22. Gemeindebezirk, im Nordosten Wiens, entsteht die Seestadt Wien-Aspern, eines der größten Stadtbauprojekte Europas – ein neuer, multifunktionaler Stadtteil mit Wohnungen, Büros sowie einem Gewerbe-, Wissenschafts-, Forschungs- und Bildungsquartier auf 240ha, das entspricht der Fläche des 7. und 8. Wiener Gemeindebezirks. Hier werden leistbare Wohnungen (40% davon gefördert) für mehr als 20 000 Menschen geschaffen. Weiters sollen in dieser „Stadt der kurzen Wege“ im „Urban Lab“ tausende Menschen Arbeit finden – in den Segmenten Büro und Dienstleistungen sowie Gewerbe, Handel, Forschung, Gesundheit und Bildung. Hier besteht auch die einzigartige Möglichkeit, mit Echtdaten von individuellen Anwenderinnen und Anwendern, von Gebäuden wie Energieversorgern zu forschen. Diese Häuser werden mit innovativer Technologie, zB Smart Meter, intelligenten Stromzählern, ausgestattet, die die Basisdaten zur Forschungsarbeit liefern. Ziel ist es hier zB, den Energiebedarf der Gebäude zu optimieren und damit Kosten zu senken. Ein fünf ha großer See liegt im Zentrum und gibt dem neuen Stadtteil, dem Seeparkquartier, seinen Namen. Großzügige Grün- und Freiräume, die Nähe zum Nationalpark Donauauen und die geplante Anbindung der U2 an die S28 stellt dann eine rasche Verbindung bis nach Bratislava und der Wirtschaftsregion CENTROPE her. Seit 2013 verbinden bereits sieben Buslinien die Seestadt mit dem Umland. Bis 2028 entstehen hier Wohnungen für mehr als 20 000 Menschen. Die Seestadt ist „weiblich“: Straßen, Parks und Plätze tragen die Namen verdienter Pionierinnen, die etwas Neues wagten oder Außergewöhnliches schufen. Im März 2018 wurde der Seestadt eine deutsche Auszeichnung zuteil – der Immobilienmanager Award in der Kategorie Stadtentwicklung. Hier schätzte die Jury vor allem die vorausschauende Infrastrukturplanung, die Vielfalt und Durchmischung, aber auch das Konzept der ersten gemanagten Einkaufsstraße Österreichs und das Mobilitätskonzept wie zB die Car-and-Bike-Sharing-Standorte mit Lastenrädern. Johannes Tovatt, schwedischer Architekt und Schöpfer des Masterplans für die Seestadt, beobachtet seit 2007 genau das Geschehen. „Durchgängig und durchlässig“ sei dieser Plan, „große Gesten, kombiniert mit unerwarteten räumlichen Überraschungen“, so beschreibt er sein Konzept, einerseits der See, die Sonnenallee und die übergreifenden grünen Freiräume, andererseits die sekundären Straßen, die sich zu mäandernden Wegen und Freiräumen zwischen den Häusern entwickeln, die Inneres nach außen kehren. Ihm sind auch mehr Eigentumswohnungen in der Seestadt wichtig, kombiniert mit einer multiethnischen Bevölkerung, einer Balance von Alteingesessenen und Neuankömmlingen. Und mit vielen Gemeinschaftseinrichtungen wie zB dem Schwimmbad auf dem Dach. Gerhard Schuster, CEO Aspern Development: „Die Seestadt gilt als internationales Vorzeigeprojekt für Klimaschutz und nachhaltige Smart City-Lösungen. Anspruchsvolle, nachhaltige Architektur trifft auf effiziente Energiekonzepte, hochwertige Freiräume und innovative Mobilitätskonzepte. Wir fördern erfolgreich den Umstieg von der fossilen auf klimaschonende Mobilität. Mit unseren Partnern arbeiten wir an Smart Charging- und Sharing-Technologien für die Stadt.“. M1 Am Gelände des ehemaligen Flugfelds Aspern entsteht ein neuer Stadtteil. (Foto 2017) M2 Modernes Wohnen in der Seestadt Aspern (Foto 2016) Kompetenzorientiertes Lernziel Perspektiven und Beispiele für eine nachhaltige Urbanität entwickeln Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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