95 Naturräumliche Chancen und Risiken erörtern Arbeitsheft S. 42 Die als Schlafplatzbörse gegründete US-Buchungsplattform wuchs zum globalen Hotel-Schreck heran Airbnb, „Air bed and breakfast“ – Luftmatratze und Frühstück inklusive. Mehr war es nicht, das die beiden Firmengründer Brian Chesky und Joe Gebbia an die Besucher einer Design-Konferenz in San Francisco vermieteten. Mit der „schlechtesten Idee, die jemals funktioniert hat“ (Chesky), gründeten sie im August 2008 ein Start-up, bei dem der Gedanke des Teilens, die „Sharing Economy“, ganz im Vordergrund stand. Heute ist davon wenig übrig. Mit fünf Millionen gelisteten Unterkünften in 191 Ländern und 81.000 Städten ist die US-Vermittlungsplattform Airbnb ein Tourismus-Gigant, der in einer Liga mit den größten Hotelketten spielt. Der Marktwert beträgt 31 Mrd. Dollar, an der Wall Street wird für 2019 ein Mega-Börsengang erwartet. Zugleich wachsen Ärger und Kritik an Airbnb. (…) + Tauschgeschäft (…) Die Gastgeber sind zumindest in Österreich noch „überwiegend Privatpersonen“ (Airbnb). Warum soll jemand nicht seine Wohnung vermieten, wenn er sie selbst gerade nicht nutzt? (…) + Leistbare Unterkunft Individueller, authentischer und meist auch günstiger: Das Mehrangebot an leistbaren Privatunterkünften wird vor allem von jungen Menschen angenommen, die Kultur und Menschen kennenlernen wollen. Rund 770 000 Österreich-Urlauber buchten im Vorjahr ihr Quartier über Airbnb, im Schnitt blieben sie 3,4 Nächte. (…) Für viele Anbieter ist es ein wichtiger Zuverdienst. + Trendsetter Das Appartement ist nur einen Mausklick entfernt, das Angebot vielfältig und übersichtlich wie noch nie. (…) – Unfairer Wettbewerb Etablierte gewerbliche Vermieter klagen, dass sich Privatvermieter an weniger Regeln halten müssen und etliche „schwarze Schafe“ keine Steuern und Tourismusabgaben zahlen. Viele Städte, darunter Wien, haben ihre Regeln inzwischen verschärft und wollen z. B. eine automatisierte Abgabe der Ortstaxe erreichen. Die Kurzzeitvermietung ist noch vielfach im juristischen Graubereich. Weltweit kämpfen immer mehr Städte damit, dass Wohnungen nicht selbst bewohnt, sondern zum vielfachen Preis an Touristen vermietet werden. Allein in Wien werden laut Studie der TU Wien etwa 2 000 Wohnungen durch Online-Zimmervermieter dauerhaft dem Wohnungsmarkt entzogen. Die Umwandlung von Wohnraum in Ferienwohnung treibt die Mietpreise in die Höhe. (…). – Intransparenz Erst kürzlich mahnte die EU-Kommission Airbnb wegen teils unklarer Preisangaben und unzulässiger Geschäftsbedingungen ab. (…) (https://kurier.at/wirtschaft/10-jahre-airbnb-segen- oderplage/400082519, 7. 8. 2018, gekürzt, abgerufen: 24. 4. 2021) M3 Zehn Jahre Airbnb – Segen oder Plage? Car2go BlaBlaCar.at DriveNow kickstarter.com Couchsurfing crowdfunding.at Uber Airbnb Wimdu kleiderkreisel.at 14 % 10 % 7 % 5 % 5 % 4 % 3 % 4 % 3 % 3 % Meistgenutzte Sharing-Plattformen Österreichs 2017 M4 Protest gegen Airbnb in New York im Jänner 2015 M5 Die meistgenutzten Sharing-Plattformen Österreichs 2017 1 Erläutern Sie anhand des Artikels M3 die Nachteile für Einheimische, die sich durch Portale wie Airbnb ergeben können. 2 Erörtern Sie, was Sie als Konsumentin oder Konsument gegen die Lebensmittelverschwendung tun können. 3 Nehmen Sie Stellung zu folgender Aussage und schlagen Sie Gegenmaßnahmen vor: „Die Stadt Wien wirft täglich so viel Brot weg, dass man damit ganz Graz versorgen könnte.“ { } } Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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