global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

92 Fallbeispiel Kompetenzorientiertes Lernziel eigene Strategien für ökologisch nachhaltiges Handeln entwickeln Mit gutem Gewissen Erträge erzielen! Das Sprichwort „Das Geld hat kein Mascherl“ stimmt nur für jene, die nicht genauer hinschauen wollen. Immer häufiger interessieren sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht nur dafür, dass ihr Vermögen wächst, sondern auch dafür, wie es wächst. Der Markt für nachhaltige Geldanlagen in Österreich entwickelt sich rasant, wie M1 zeigt. Was sind nachhaltige Geldanlagen? Bei nachhaltigen Geldanlagen werden – wie die Grafik M2 zeigt – neben den gängigen Kriterien • Rentabilität (Welchen Ertrag bringt eine Geldanlage bezogen auf das eingesetzte Kapital?), • Sicherheit (Wie sicher ist die Geldanlage im Sinne des Werterhalts?), • Liquidität (Wie rasch kommt die Anlegerin bzw. der Anleger wieder zu ihrem bzw. seinem Geld?) zusätzlich ökologische, ethische und soziale Aspekte berücksichtigt. Ökologische Nachhaltigkeit: Die Geldanlage ist für sehr geringe bzw. keine Umweltschäden verantwortlich. Beispiel: Aktien eines Unternehmens, das im Bereich der Umwelttechnologie führend ist. Ethische Nachhaltigkeit: Die Geldanlage ist nicht für das Leid und die Ausbeutung von Menschen verantwortlich. Beispiel: Keine Geldanlage in der Rüstungsindustrie. Soziale Nachhaltigkeit: Die Geldanlage leistet positive Beiträge zum Gemeinwohl. Beispiel: Aktien von Unternehmen, die für ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer freiwillige Zusatzleistungen erbringen. Welche nachhaltigen Geldanlagen gibt es? Im Bereich nachhaltiger Geldanlagen stehen praktisch alle gängigen Finanzprodukte zur Verfügung (M3). So gibt es ein breites Angebot an nachhaltigen Investment- und Themenfonds. Themenfonds beziehen sich auf einen Sektor. Um als nachhaltige Geldanlage betrachtet zu werden, müssen themenspezifische Fonds eine ausdrückliche nachhaltige Zielrichtung nachweisen. Gängige Branchen für Themenfonds sind: Grüne Immobilien, Erneuerbare Energien/ Energieeffizienz, nachhaltige Rohstoffe (Wald, Landwirtschaft, Wasser etc.), Investitionen in soziale Projekte, Kultur, Bildung. Beispiel: Ein Fonds mit dem Thema „Erneuerbare Energien“ beinhaltet Aktien von Unternehmen, die zur Umstellung auf weniger ​CO​ 2​-intensive Energien in der Welt beitragen. Das sind zB Unternehmen, die in den Bereichen „saubere Infrastruktur und saubere Ressourcen“, ​CO​ 2​-reduzierende Technologien und Anlagen sowie Erzeugung, Übertragung und Verbreitung sauberer Energien tätig sind. Für Geldanlagen, die die drei Dimension der Nachhaltigkeit berücksichtigen, gibt es eine Menge von Bezeichnungen: Grünes Geld, ethisches Investment, ethische Geldanlage, Sustainable Investments usw. So stark boomt die nachhaltige Geldanlage in Österreich Der nachhaltige Anlagemarkt in Österreich knackte im Jahr 2019 die 30 Milliarden-Euro-Marke und erreichte mit rund 30,1 Milliarden Euro einen neuen Rekord. Das zeigt der Marktbericht 2020, den das FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen soeben präsentiert hat. Sehr stark wurde laut dieser Erhebung die Welle im Vorjahr von den Privatanlegern getragen: Sie steigerten ihre Investments um 77 Prozent auf 6,75 Milliarden Euro. headline/so-stark-boomt-die-nachhaltige-geldanlageinoesterreich-198207/newsbild/1/, abgerufen am 10. 6. 2021) M1 Anlegerinnen und Anleger setzen auf Ethik- und Ökofonds Liquidität Rentabilität Sicherheit Kriterien bei nachhaltigen Geldanlagen Ökologie Soziales Ethik M2 Kriterien bei nachhaltigen Geldanlagen M3 Formen nachhaltiger Geldanlagen Sparformen Direktinvestitionen Immobilien/ Immobilienfonds Lebensversicherung Investmentfonds Themenfonds: investieren in einen Sektor Aktien/Anleihen Formen nachhaltiger Geldanlagen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=