80 Fallbeispiel Kompetenzorientierte Lernziele die Bedeutung von Verkehr, Landwirtschaft und Industrie für die Siedlungsstruktur analysieren naturräumliche Gegebenheiten als Chance der Regionalentwicklung erkennen Die Vorländer Verkehrsachse, Landwirtschaft und Industrie Das Alpenvorland erstreckt sich vom Salzburger Flachgau über das Inn-, Traun- und Hausruckviertel in Oberösterreich sowie das Mostviertel bis ins Tullnerfeld in Niederösterreich und ist eines der wichtigsten Siedlungs- und Industriegebiete in Österreich. Es gilt als Hauptverkehrsachse Österreichs, die von den bedeutendsten Verkehrslinien für den Handels- und Personenverkehr von Westen nach Osten, die Westbahn sowie die Westautobahn, durchquert wird. Aufgrund der günstigen Verkehrslage und ertragreicher Böden gehört das Alpenvorland zu den dichtest besiedelten Gebieten Österreichs. Auf dem fruchtbaren Feld- und Wiesenland wird intensive Landwirtschaft betrieben. Im westlichen Alpenvorland, vor allem im Flachgau sowie im Innviertel, spielt der Anbau von Futtermitteln eine große Rolle, der die Grundlage für eine intensive Rinderwirtschaft (Zucht und Milchwirtschaft) schafft. Im Bereich der Traun-Enns-Platte, dem Linzer Becken sowie dem Machland werden vor allem Weizen, Mais, Gerste und Zuckerrüben angebaut, wobei auch der Anbau von Raps, Sojabohnen und Obst zugenommen hat. Das Mostviertel etwa verdankt seinen Namen dem Anbau von Äpfeln und deren Verarbeitung zu Most. Im östlichen Alpenvorland steht ebenfalls der Ackerbau, insbesondere der Anbau von Kartoffeln und dem Futtermittel Luzerne, im Vordergrund. Das Alpenvorland zählt außerdem zu den wichtigsten Industriegebieten Österreichs. Vor allem die Branchen Maschinen- und Fahrzeugbau, Chemie, pharmazeutische Industrie, Kunststoffe, Metallerzeugung und -verarbeitung sowie Elektronik und Elektrotechnik sind stark vertreten. Der Kunststoffhersteller Borealis AG, die BMW Motoren Steyr GmbH (M3) oder der Faserhersteller Lenzing AG sind nur einige Beispiele für international bekannte Industrieunternehmen, die mehr als tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigen und für den Industriestandort Österreich eine maßgebliche Rolle spielen. Neben dem Wiener Becken sind auch der Salzburger Flachgau und der Westen Oberösterreichs reich an Bodenschätzen, sodass in diesen Gebieten wirtschaftlich relevante Mengen an Erdöl und Erdgas gefördert werden können. Äpfel, Wein und Thermenurlaub Die Vorländer im Süden und Osten umfassen die Hügelländer in der südlichen und östlichen Steiermark sowie im südlichen Burgenland. Diese Gebiete sind reich an Thermal- und Heilquellen, weshalb dort zahlreiche Thermen errichtet wurden. Das macht sie zu beliebten Urlaubsregionen nicht nur der österreichischen Bevölkerung, sondern auch für Gäste aus den angrenzenden Ländern. Das milde Klima und die fruchtbaren Böden werden für den Wein- und Obstbau genutzt. In der Oststeiermark befindet sich Österreichs wichtigstes Apfelanbaugebiet. Die steirische Apfelstraße und die südsteirische Weinstraße sind beliebte Ausflugs- und Erholungsorte, die auch kulinarischen Genuss bieten. Zahlreiche Spezialitäten wie der Vulcano-Schinken oder das steirische Kürbiskernöl sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. M1 Voest Alpine in Linz M2 Südsteirische Weinstraße Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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