global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

65 Wirtschaftsstandort Österreich beurteilen Arbeitsheft S. 30, 31 Was ist wohl wesentlich für die „Lebensqualität“? Im Rahmen des Projektes „Wie geht’s Österreich?“ veröffentlicht die Statistik Austria neben dem BIP ein Set von 30 Schlüsselindikatoren und weiteren Subindikatoren, das die verschiedensten Dimensionen von Wohlstand und Fortschritt für Österreich bestmöglich abbildet. (…) Relevanz, Verständlichkeit, Kommunizierbarkeit und Zeitnähe wurden als allgemeine Kriterien der Indikatorenauswahl festgelegt, und durch Einführung einer Bewertungsskala für die Schlüsselindikatoren ist es möglich, einen schnellen Eindruck zu gewinnen, in welche Richtung sich die abgebildeten Phänomene entwickeln. Besonders interessant erscheinen die Angaben zum materiellen Wohlstand: Aspekte der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Dabei zeigt sich, dass die Einkommen des ersten Einkommensquartils 2014 19% unter denen des Jahres 1998 lagen, während die Einkommen des obersten Quartils seit 1998 um insgesamt 2% anstiegen. Das Auseinanderdriften hoher und niedriger Bruttojahreseinkommen reflektiert in Österreich vor allem eine veränderte Struktur des Arbeitsmarktes: Die Teilzeitquote der unselbständig Beschäftigten stieg zwischen 1998 und 2014 von 15,6 auf 27,7% und lag damit um 78% über dem Ausgangswert. Der Gender-Pay-Gap, der in Österreich (22,9%) deutlich über jenem der EU-27 (16,2%) liegt, ging in den vergangenen Jahren nur marginal zurück. Obwohl das Einkommen eine sehr wichtige Komponente der Vermögensakkumulation darstellt, ist es nicht möglich, vom aktuellen Haushaltseinkommen direkt auf das Haushaltsvermögen zu schließen, da ersteres zeitlichen Schwankungen unterworfen ist und Erwerbsbiographien nicht immer geradlinig sind; weiters müssen auch Erbschaften und Schenkungen als wesentliche Komponente in Betracht gezogen werden. Generell lässt sich aber feststellen, dass die Vermögenspositionen der privaten Haushalte wesentlich abhängig sind von Einkommen, Beruf, Bildung, Alter und Vermögenstransfers von Personen außerhalb des Haushalts. Vergleicht man die Bildung der Eltern mit der aktuellen Einkommenssituation in den Haushalten, so zeigt sich, dass steigende Bildung zu höheren Einkommen führt. 83% der Kinder von Eltern mit Pflichtschulabschluss leben in der unteren Einkommenshälfte, von den Eltern mit Universitäts- oder Fachhochschulabschluss nur 36%. Erreichten die Großeltern nur einen Pflichtschulabschluss, dann leben aus dieser Gruppe 78% der Enkel-(Kinder) in der unteren Einkommenshälfte. Demnach ist die Bildung der Großeltern ein Indikator mit hoher Prognosegüte für die Lebensqualität der übernächsten Generation – zumindest bis jetzt – gewesen! Die prekäre finanzielle Situation armer Haushalte mit Kindern: 15% müssen mit weniger als 800 Euro finanziellen Rücklagen pro Person auskommen, 20% mit weniger als 1 200 Euro pro Person. (http://blog.arbeit-wirtschaft.at/wohlstand-und-fortschrittoesterreich/, Alexandra Wegscheider-Pichler, 24. 11. 2016, abgerufen am 24. 4. 2017) M2 Messung von Wohlstand und Fortschritt in Österreich nicht bewertet Arbeitsproduktivität Hohe/niedrige Bruttojahreseinkommen Gender Pay Gap S 80/S 20 Einkommensquintil-Verhältnis Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdung Erwerbstätigenquote Subjektiver Gesundheitszustand Physisches Unsicherheitsempfinden Inländischer Materialverbrauch Energieverbrauch des Verkehrs Umweltbelastung in der Wohnumgebung Subjektive Lebenszufriedenheit Treibhausgasemissionen Feinstaub-Emission (PM10) Erneuerbare Energieträger Bruttoinlandsprodukt pro Kopf real Einkommen privater Haushalte pro Kopf Konsum privater Haushalte pro Kopf Arbeitslosenquote Bio- und Naturschutzflächen Energetischer Endverbrauch Transportleistung des Lkw-Verkehrs Ökosteueranteile Umweltwirtschaft (Umweltumsatz) Flächeninanspruchnahme Energieintensität (Effizienz) Tertiärquote Tragfähigkeit sozialer Beziehungen Freizeitaktivitäten Vertrauen in das politische System nicht bezahlte Arbeit Wohlstand Lebensqualität Umwelt € M3 Beurteilung der Schlüsselindikatoren (kurzfristig = Entwicklung der letzten 3 Jahre, nicht alle Indikatoren sind bewertbar) 1 Erläutern Sie die wesentlichen Aussagen des Artikels M1. 2 Nehmen Sie kritisch zu den Aussagen von Konrad Pesendorfer Stellung und formulieren Sie das „österreichische Problem“ dahinter. 3 Beurteilen Sie mit Hilfe des Textes M2, ob Wohlstand allein „glücksbringend“ ist. 4 Nennen Sie die Schlüsselindikatoren, die die Statistik Austria zur Messung von Wohlstand und Fortschritt heranzieht (M3). " } } " Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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