43 Maturaaufgabe Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären Arbeitslosigkeit im Krisenvergleich Bedingt durch die anhaltenden Schließungen kletterte die Arbeitslosigkeit im Februar 2021 einmal mehr in die Höhe. Damit übertrifft die covidbedingte Arbeitsmarktkrise die große Wirtschaftskrise von 2009 bei Weitem. 1 Beschreiben Sie die beiden Methoden, mit denen Arbeitslosigkeit gemessen wird, stichwortartig. Nennen Sie je einen Vorteil und einen Nachteil. 2 Werten Sie die Grafik M1 aus. Gehen Sie insbesondere darauf ein, welche Branchen während der Finanzkrise bzw. während der Covidkrise am stärksten betroffen waren. Diskutieren Sie mögliche Gründe hierfür. 3 Begründen Sie, ob Kurzarbeit zur aktiven oder passiven Arbeitsmarktpolitik zählt. 4 Arbeiten Sie aus M2 einen Entscheidungsträger der Wirtschaftspolitik und eine einflussnehmende Institution heraus. Nennen Sie weitere Instanzen bzw. Institutionen, die in Österreich Wirtschaftspolitik betreiben. Erläutern Sie stichwortartig die Ziele und Instrumente der Wirtschaftspolitik und nehmen Sie für den in M2 beschriebenen Sachverhalt jeweils eine Zuordnung vor. 5 Formulieren Sie zwei bis drei zentrale Gründe, warum die Covid-Pandemie den österreichischen Arbeitsmarkt so stark getroffen hat. " { { } { 12,2 –3,4 23,7 –2,7 28,8 64,7 25,9 76,3 29,7 69,7 33,0 56,8 30,1 41,3 29,8 33,2 27,9 27,5 21,1 24,4 14,3 30,5 8,9 31,4 55,9 32,3 24,6 29,9 18,8 32,7 27,2 52,0 13,8 80,8 26,6 29,5 12,4 15,3 20,8 42,0 12,0 52,9 Jänner Februar März April Mai 2009 2020 Juni Juli August September Oktober November Dezember 80 20 40 60 30 50 70 Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent 10 0 -10 Arbeitslosigkeit im Krisenvergleich Herstellung von Waren Bau Handel Verkehr, Lagerei Beherbg., Gastronomie Wirtschaftl. Dienstl. Gesundheit, Soziales Kunst, Unterhaltung Sonstige Dienstl. 90 30 50 70 40 60 80 Veränderung zum Vorjahr in Prozent 20 10 0 Arbeitslosigkeit nach Branchen im Jahresschnitt 508.923 Arbeitslose im Februar 2021 +27,4% gegenüber Februar 2020 +134,4% im Bundesland Tirol +99,8% in der Gastronomie/Beherbg. M1 Arbeitslosigkeit im Krisenvergleich Arbeitsmarkt: Covidkrise schlägt Finanzkrise (…) Zusätzlich zu den 509 000 Arbeitslosen waren im Februar 496 000 Menschen in Österreich zur Kurzarbeit angemeldet. Die Corona-Kurzarbeit wurde bis Ende Juni verlängert, dann soll nach Ansicht von Arbeitsminister Martin Kocher ein schrittweiser Ausstieg stattfinden. Die Corona-Kurzarbeit ist für Unternehmer deutlich attraktiver gestaltet als das reguläre Modell. Entsprechend stark wird sie in der aktuellen Krise in Anspruch genommen. (…) Die Kurzarbeit hat auch dazu geführt, dass die Arbeitslosigkeit trotz der Schließungen nicht völlig explodiert ist. Wegen der steigenden Infektionszahlen wird es vorerst keine weiteren Öffnungsschritte geben. Laut Helmut Hofer, Ökonom und Arbeitsmarktexperte am Institut für Höhere Studien (IHS), wird sich das eher in steigenden Kurzarbeitszahlen äußern als in stark steigenden Arbeitslosenzahlen. Im ersten Lockdown seien relativ viele Arbeitsverhältnisse beendet worden. „Binnen weniger Wochen wurden sehr viele Menschen neu arbeitslos.“ (…) Die covidbedingte Arbeitsmarktkrise dauert nun schon fast ein Jahr an. Eine wirkliche Entspannung auf dem Arbeitsmarkt werde es erst geben, wenn die Gesundheitskrise überwunden ist und auch die Konsumenten zurückkehren, so Hofer vom IHS. „Aber solang die Impfungen noch nicht wirklich funktionieren, wird sich noch einiges abspielen.“ Der Sommer könnte für die heimischen Tourismusbetriebe noch einmal unangenehm werden, selbst ohne Lockdown. Dann nämlich, wenn die ausländischen Urlauber ausbleiben, sei es, weil es noch Reisebeschränkungen gibt oder schlicht noch Verunsicherung herrscht. Das gilt auch für den Handel: „Wenn die Zahlen stark steigen, kann man nicht erwarten, dass die Menschen viel kaufen“, so Hofer. (https://www.diepresse.com/5944707/ arbeitsmarktcovidkrise-schlagt-finanzkrise, Jeannine Hierländer, 1. 3. 2021, abgerufen am 10. 6. 2021) M2 Krise am Arbeitsmarkt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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