global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

42 Wissen vernetzen Gesamtwirtschaftliche Leistungen und Probleme sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik erklären Basiskonzepte • Märkte, Regulierung und Deregulierung • Wachstum und Krise S. 22, S. 23, S. 26, S. 27, S. 28, S. 29, S. 30, S. 31, S. 32, S. 33, S. 34, S. 35, S. 36, S. 37, S. 38, S. 39, S. 40, S. 41 S. 22, S. 23, S. 38, S. 39, S. 40, S. 41 • Arbeit, Produktion und Konsum S. 18, S. 19, S. 20, S. 21, S. 24, S. 25 ­ Gender Pay Gap: Frauen arbeiten jedes 7. Jahr gratis Bis zum 21. Februar mussten Frauen das Arbeitsjahr 2020 verlängern, um auf das gleiche Einkommen wie Männer zu kommen. Das internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – berechnet seit 2009 den Equal Pay Day für Österreich. Obwohl er dieses Jahr um vier Tage nach vorne gerückt ist, fällt die Begeisterung gedämpft aus. Die Datengrundlage für die Berechnung ist 2019, also vor der Corona-Krise, die dramatische Auswirkungen auf Frauen hat. Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 14,3 Prozent, umgerechnet sind das 52 Kalendertage, die Frauen unbezahlt arbeiten – oder anders ausgedrückt, jedes 7. Jahr. In der Gesellschaft wird diese Ungerechtigkeit oft negiert oder fälschlicherweise auf die hohe Teilzeitquote von Frauen geschoben. Die Lohnschere resultiert jedoch aus dem Vergleich von ganzjährig vollbeschäftigten Frauen und Männern, Teilzeit ist demnach kein Argument! In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern, wir sind bei den Schlusslichtern zu finden. Die Zahlen lassen auch regionale Vergleiche zu: Während in Wien der Pay Gap mit 4,8 Prozent verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 23,3 Prozent! (https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20210216_ OTS0144/gender-pay-gap-frauenarbeiten-jedes-7-jahr-gratis, 21. 2. 2021, abgerufen am 10. 6. 2021) M1 Equal Pay Day Unterschied im Bruttosozialverdienst 2019 in Prozent Rumänien Italien Schweden EU Frankreich Ungarn Tschechien Deutschland Österreich Estland 3,3 4,7 11,8 18,2 16,5 14,1 19,9 19,2 18,9 21,7 24 12 6 3 27 21 15 18 9 0 Lohnschere Frauen – Männer in der EU M2 Lohnunterschiede im EU-Vergleich 2019 Warum Frauen weniger verdienen Meist wird mit dem rohen statistischen Einkommensunterschied darauf hingewiesen, dass Frauen deshalb weniger verdienen, weil sie eben Frauen sind. Dieser Vorwurf wiegt schwer und ist auch nur bedingt haltbar. Tatsächlich lässt sich ein erheblicher Teil der vorhandenen Einkommensunterschiede anhand verschiedener Charakteristika erklären und nachvollziehbar begründen. Gründe für den Lohnunterschied sind etwa die Berufswahl, tatsächlich angewandte Kompetenzen im Job, vor allem aber lange Karenzzeiten und die Rückkehr in den Job auf Teilzeitbasis. Ein anderer Teil des Gender Pay Gaps ist aber anhand der Datenbasis nicht erklärbar. Dabei gilt: Je geringer das Einkommen, desto geringer der Lohnunterschied. Je nach Einkommenshöhe liegt er zwischen 3,5 und 11,2 Prozent. (Agenda Austria, 19. Oktober 2020, gekürzt) M3 Erklärbare und unerklärbare Unterschiede 1 Erklären Sie anhand von M1, warum wirtschaftspolitisches Handeln notwendig ist. 2 Werten Sie die Grafik M2 unter Bezugnahme auf die Erläuterung von M3 aus. Überprüfen Sie die Aussagen in M3. 3 Stellen Sie fest, welchem wirtschaftspolitischen Ziel die beschriebene Thematik zuzuordnen ist. 4 Stellen Sie fest, woher die Daten für Einkommensvergleiche in Österreich stammen und um welche Form der Einkommensverteilung es sich handelt (funktionell, personell). Begründen Sie Ihre Antwort. 5 Recherchieren Sie drei konkrete Maßnahmen, die die österreichische Bundesregierung für mehr Einkommensgerechtigkeit zwischen Mann und Frau bereits gesetzt hat. { } { { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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