global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

28 Kompetenzorientiertes Lernziel Wirtschafts- und Sozialpolitik und ihre Zielkonflikte als interessensbezogen diskutieren und unterschiedliche Positionen argumentieren Wirtschaftspolitik – was ist sie und welche Ziele verfolgt sie? Den wirtschaftlichen Schwankungen kann der Staat nicht tatenlos zusehen, weil sonst erhebliche wirtschaftliche Probleme wie zum Beispiel wachsende Arbeitslosigkeit, steigende Inflationsraten, eine stagnierende Wirtschaft usw. auftreten würden. Der Staat und andere Akteurinnen und Akteure versuchen daher, mit Hilfe gezielter Maßnahmen Einfluss auf das Wirtschaftsgeschehen zu nehmen. Was ist Wirtschaftspolitik? Was bezweckt sie? Als Wirtschaftspolitik bezeichnen wir die Summe aller Maßnahmen, durch die der Wirtschaftsprozess mit geeigneten Mitteln in Richtung bestimmter Zielsetzungen beeinflusst werden soll. Die Entwicklung der hochindustrialisierten Volkswirtschaften hat gezeigt, dass die Selbststeuerungskräfte der Marktwirtschaft nicht ausreichen, um Krisen aus eigener Kraft zu bewältigen. Deshalb müssen der Staat oder andere Akteurinnen und Akteure (wie zB die Notenbank) in den Wirtschaftsprozess eingreifen. Dadurch soll eine gegebene wirtschaftliche Situation so verändert werden, dass bestimmte Ziele erreicht werden. Welche Ziele werden in der Wirtschaftspolitik angestrebt? Die Wirtschaftspolitik zielt darauf ab, ein gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht herbeizuführen, wobei vorrangig die in M1 dargestellten Ziele angestrebt werden. Stabilität des Preisniveaus: Beim Ziel der Preisniveaustabilität geht es nicht um die Stabilität einzelner Preise, sondern der Durchschnitt aller Preise soll möglichst unverändert bleiben. Das Ziel gilt laut Europäischer Zentralbank (EZB) als erreicht, wenn das Preisniveau im Vergleich zum Vorjahr um nicht mehr als zwei Prozent steigt. Hoher Beschäftigungsstand: Als Maßstab für die Zielerreichung werden die Arbeitslosenrate und das Verhältnis der Zahl der offenen Stellen zur Zahl der Arbeitslosen herangezogen. Das Ziel Vollbeschäftigung gilt bei einer Arbeitslosenrate von unter drei Prozent als verwirklicht. Angemessenes Wachstum: Gemessen wird das Wirtschaftswachstum anhand der jährlichen Zuwachsrate des realen Bruttoinlandsprodukts (BIP). Das BIP ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistungskraft eines Landes. Das Wachstumsziel gilt als erreicht, wenn das reale Bruttoinlandsprodukt angemessen wächst. Über den Begriff „angemessen“ gibt es in der Fachliteratur sehr unterschiedliche Meinungen. Außenwirtschaftliches Gleichgewicht: Österreichische Unternehmen exportieren ihre Waren und Dienstleistungen ins Ausland. Gleichzeitig werden aber auch aus dem Ausland Produkte und Dienstleistungen importiert. Alle diese Vorgänge zwischen einzelnen Ländern werden in der Zahlungsbilanz statistisch erfasst. Wirtschaftspolitisch wird ein ausgeglichenes Verhältnis von Exporten und Importen, also ein Gleichgewicht zwischen Zahlungseingängen und Zahlungsausgängen, angestrebt. gesamtwirschaftliches Gleichgewicht hoher Beschäftigungsgrad gerechte Einkommensund Vermögensverteilung außenwirtschaftliches Gleichgewicht angemessenes Wachstum Schutz der Umwelt Stabilität des Preisniveaus M1 Ziele der Wirtschaftspolitik Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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