150 Vorwissenschaftliche Arbeit Die vorwissenschaftliche Arbeit Sie sind jetzt in der 6. Klasse, bis zur Matura dauert es nicht mehr allzu lange. Die erste Säule des „Drei-Säulen-Modells“ der (teil)standardisierten kompetenzorientierten Reifeprüfung stellt die vorwissenschaftliche Arbeit dar. Die vorwissenschaftliche Arbeit besteht aus der schriftlichen Arbeit sowie der Präsentation und Diskussion. Im Rahmen der Arbeit können verschiedenste thematische Schwerpunkte gesetzt werden. Die vorwissenschaftliche Arbeit dient der Vorbereitung auf die Herausforderungen einer weiteren Ausbildung sowie des Berufslebens und soll von Ihnen eigenständig und eigenverantwortlich geplant und verfasst werden. Sie sind dazu aufgefordert, ein Thema, eine Betreuerin oder einen Betreuer zu finden, einen Zeitplan zu erstellen und einzuhalten sowie außerhalb der Unterrichtszeiten einen längeren Text zu verfassen, der bestimmten Kriterien entsprechen muss. Bevor Sie mit der Arbeit beginnen, sollten Sie sich mit den gesetzlichen Bestimmungen vertraut machen. Die derzeit (Juni 2021) letztgültige Handreichung dazu finden Sie unter: https://www.bmbwf.gv.at/reifepruefung_ahs_vwa_ handreichung.pdf Zeitrahmen Überlegen Sie bereits in der 6. Klasse, welche Themen Sie besonders interessieren. Im 1. Semester der 7. Klasse müssen Sie Ihr Thema formulieren und eine Betreuerin oder einen Betreuer finden. Bis Ende März des 2. Semesters der 7. Klasse muss Ihre Betreuerin bzw. Ihr Betreuer Ihr Thema einschließlich des Erwartungshorizontes bei der zuständigen Schulbehörde (Landesschulrat, Stadtschulrat) einreichen. Die Zustimmung zum Thema erfolgt im Laufe des 2. Semesters. Sollte Ihr Thema abgelehnt werden, haben Sie die Möglichkeit, innerhalb einer von der Schulbehörde bestimmten Frist ein Thema nachzureichen. Im 1. Semester der 8. Klasse (oder auch gleich nach Genehmigung Ihres Themas) verfassen Sie Ihre Arbeit. Dabei steht Ihnen Ihre Betreuerin oder Ihr Betreuer hilfreich zur Seite. Am Beginn des 2. Semesters (Ende der ersten Unterrichtswoche) geben Sie Ihre Arbeit gemeinsam mit einem Begleitprotokoll und einem Abstract in zweifach gedruckter Form ab. Die Arbeit muss außerdem in die VWA-Genehmigungs-Datenbank hochgeladen oder in anderer digitaler Form (zB USB-Stick) abgegeben werden. Für Schulleitung und Klassenvorstand besteht die Möglichkeit, die Arbeiten einzusehen. Die Schulleitung leitet die Arbeiten an die oder den Vorsitzenden der Prüfungskommission weiter. Diese bzw. dieser kann in besonderen Fällen eine Rückmeldung zur Arbeit geben. Vor der Präsentation und der Diskussion der Arbeit findet eine Besprechung zwischen der Betreuerin bzw. dem Betreuer und der Kandidatin bzw. dem Kandidaten statt. Der Präsentationstermin wird von der zuständigen Schulbehörde festgelegt. Im Idealfall sieht Ihr Zeitplan so aus: 7. Klasse: 1. Semester: Themenfindung, Recherche, Wahl der Betreuerin bzw. des Betreuers, Festlegung der Themenstellung 2. Semester: im März Vorlage der Themenstellung mit Erwartungshorizont und Literaturangaben, Einreichung bei der Schulbehörde, danach Zustimmung der Schulbehörde bzw. im Falle der Ablehnung Festlegung eines neuen Themas 8. Klasse: 1. Semester: Verfassen der Arbeit, Betreuung durch die gewählte Lehrperson 2. Semester: in der ersten Woche Abgabe in gedruckter und digitaler Form bei der Betreuerin bzw. beim Betreuer, innerhalb von drei Wochen „Beschreibung“ der Arbeit durch die Betreuerin oder den Betreuer, Weiterleitung an die Vorsitzende bzw. den Vorsitzenden der Prüfungskommission, Vorbereitung der Präsentation, abschließend Präsentation und Diskussion Anforderungen Bei der vorwissenschaftlichen Arbeit werden nicht nur fachliche Kenntnisse und Methodenkompetenz beurteilt, relevant sind auch sämtliche Vorzüge und/oder Schwächen. Grundsätzlich müssen Sie bei der Arbeit die Verfahrensweisen wissenschaftlichen Arbeitens beachten. Dazu gehören: • Formulierung einer Fragestellung • Literaturrecherche • Gliederung und Zeitplan • Form und Formatierung • Forschung • Analyse der Ergebnisse • Präsentation Betreuerin oder Betreuer Die Wahl der richtigen Betreuerin bzw. des richtigen Betreuers ist von entscheidender Bedeutung für das Gelingen Ihrer Arbeit. Beachten Sie, dass jede Lehrerin bzw. jeder Lehrer maximal fünf Kandidatinnen bzw. Kandidaten betreuen kann. Während der Arbeit werden Sie kontinuierlich betreut, das heißt, Sie werden bei der konkreten Themenfindung beraten und bekommen Rückmeldungen zu Inhalt, Darstellung, Argumentationsweise sowie sprachlicher und formaler Gestaltung. Ihre Betreuerin oder Ihr Betreuer übernimmt jedoch keine Korrekturarbeiten für Sie. Die Richtlinien des Bundesministeriums für Bildung sehen mindestens zwei Gesprächstermine zwischen Betreuerin oder Betreuer und Kandidatin oder Kandidat vor, achten Sie jedoch darauf, dass Sie in regelmäßigem Kontakt bleiben. Thema, Fragestellung und Titel Das von Ihnen gewählte Thema muss es zulassen, dass Sie selbstständig forschen. Eine Wiedergabe und Zusammenfassung von Literatur aus verschiedenen Quellen reicht für wissenschaftliches Arbeiten nicht aus. Sie sind gefordert, einen eigenständigen Forschungszugang zur Fragestellung zu finden. Meiden Sie forschungsintensive Themen, Ihr Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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