143 Maturaaufgabe Unternehmen und Berufsfelder analysieren M4 Für die Einrichtung des Labors rechnet Frau Dr. Sommer mit Investitionen von rund 40 000 Euro. Diese Investitionen möchte sie in vier Jahren wieder verdient haben, da dann vermutlich Ersatzinvestitionen zu tätigen sein werden. Darüber hinaus muss das Labor gemietet werden, wofür pro Monat 800 Euro anfallen. Für jede ihrer Salben muss sie ein pharmazeutisches Gutachten vorlegen, da sie auch auf Schleimhäuten angewendet werden kann und soll. Auch die Eignung des Labors muss sie überprüfen lassen. Für sämtliche Gutachten werden rund 4 500 Euro zu bezahlen sein. Darüber hinaus rechnet sie mit ca. 5 000 Euro Rechtsberatungs- und Steuerberatungskosten. Weitere 25 000 Euro müssen für die Erstanschaffung der Rohstoffe, der Tiegel und Tuben für die Salben und die Kartonagen gerechnet werden. Diese Investitionen und Anschaffungen kann sie mit eigenen finanziellen Mitteln tätigen. Eine erste Kostenplanung soll helfen einschätzen zu können, ob sich die Produktion der Salben rechnen kann: An monatlichen Fixkosten plant Frau Dr. Sommer neben den 800 Euro Miete und rund 1 000 Euro für Abschreibung des Labors und der übrigen Investitionen noch Personalkosten in Höhe von 1 500 Euro und weitere rund 400 Euro für laufende Kosten, die unabhängig von ihrer Produktion anfallen. Das ergibt geplante Fixkosten pro Monat von ca. 3700 Euro. Die variablen Kosten pro Salbe betragen im Schnitt (da sie in unterschiedlichen Größen angeboten werden soll) 4 Euro, der durchschnittliche Verkaufserlös (ohne USt) wird in etwa 40 Euro betragen. Es kann daher mit jeder verkauften Salbe ein Deckungsbeitrag von 36 Euro erzielt werden, woraus sich ein Mindestumsatz von zumindest 103 Stück Salben ergibt, damit die Gewinnzone erreicht werden kann. Frau Dr. Sommer ist sich sicher, dass sie diesen Mindestumsatz erreichen und sogar deutlich übersteigen kann. Das Produzieren und Verkaufen von Salben ist eine unternehmerische Tätigkeit, die im Rahmen eines Unternehmens zu erfolgen hat. Zur Unterstützung in den betriebswirtschaftlichen Entscheidungen sucht und findet Dr. Sommer einen unternehmerischen Partner, mit dem sie die Dr. Sommer Mixturen GmbH & Co KG gründet. Frau Dr. Sommer ist sowohl Geschäftsführerin in der GmbH als auch Kommanditistin der KG. Im Zuge der Unternehmensgründung erfolgt die Eintragung im Firmenbuch, die Anmeldung beim Finanzamt und bei der Sozialversicherung der gewerblichen Wirtschaft. Die Produktpalette umfasst (Stand Februar 2017) die Mixtur Nr. 1 und die Mixtur Nr. 1 Kakao in je zwei Packungsgrößen zu 45 ml und 100ml sowie eine Nasensalbe, die Mixtur Nr. 2 und einen Warzenbalsam, die Mixtur Nr. 3. Als Vertriebswege werden sowohl der Verkauf in der Ordination genutzt, als auch der Verkauf über eine Website im Internet (https://www.mixturen.at/) und über verschiedene Apotheken in Wien, die die Produkte in ihr Sortiment aufgenommen haben. 1 Arbeiten Sie aus der Fallbeschreibung die Gründungsmotive heraus. 2 Ist Frau Dr. Sommer bereits vor der Gründung der Dr. Sommer Mixturen GmbH & Co KG Unternehmerin im Sinne des UGB? Begründen Sie Ihre Antwort. 3 Frau Dr. Sommer gründet die Dr. Sommer Mixturen GmbH & Co KG, eine KG, bei der die Komplementärin eine GmbH ist, deren Geschäftsführerin sie ist. Erklären Sie, welche Konsequenzen die gewählte Gesellschaftsform für die Haftung von Frau Dr. Sommer hat. 4 Begründen Sie, warum Frau Dr. Sommer ihr Unternehmen ins Firmenbuch eintragen lässt. Wozu dient eine Eintragung eines Unternehmens ins Firmenbuch und welche Informationen zum Unternehmen können dem Firmenbuch entnommen werden? 5 Erläutern Sie, weshalb sich Frau Dr. Sommer sicher ist, dass es einen Markt für ihr Produkt gibt. 6 Stellen Sie schriftlich die verschiedenen Schritte der Unternehmensgründung der Dr. Sommer Mixturen GmbH & Co KG dar. 7 Überprüfen Sie, welche Informationen, die für einen Business Plan notwendig sind, in der Fallbeschreibung enthalten sind, welche nicht. 8 Ermitteln Sie den Kapitalbedarf von Frau Dr. Sommer für die Phase der Gründung und Geschäftsaufnahme. 9 Überlegen Sie, welche Frage Frau Dr. Sommer durch die Berechnung des Deckungsbeitrags zu beantworten versucht. Wie bezeichnet man diese Analyse in der Betriebswirtschaftslehre? " { { { { { } { { Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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