global 7. Geographie und Wirtschaftskunde, Schulbuch

104 Fallbeispiel Kompetenzorientierte Lernziele Herausforderungen für junge Menschen erörtern Motive und Möglichkeiten der Lebensplanung analysieren Generation What? Was erwarten junge Menschen vom Leben? Noch nie hatten junge Menschen in Österreich so viele Möglichkeiten, ihr Leben zu gestalten wie heutzutage. In einer groß angelegten Umfrage – durchgeführt vom ORF und 15 anderen öffentlich-rechtlichen Medien – unter dem Titel „Generation What“ wurden junge Menschen in Europa zu verschiedenen Themen wie Bildung, Lebensplanung, Beziehungen, Toleranz, Sorgen und Ängste, Einstellung zu Drogen oder Alkohol und Politik befragt. Im Folgenden sind einige interessante Ergebnisse der Altersgruppe der 18- bis 25-Jährigen in Österreich angeführt: • 41 Prozent gaben an, dass das Bildungssystem eher nicht gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. • 72 Prozent sind der Meinung, dass der Staat Ausbildung und Studium finanzieren sollte. • 77 Prozent könnten ohne Job nicht glücklich sein. • 60 Prozent träumen von einer Ehe und 63 Prozent sehen sich in Zukunft verheiratet. • 56 Prozent gaben an, ohne Kinder nicht glücklich sein zu können. • 82 Prozent können ohne religiösen Glauben glücklich sein. • 81 Prozent meinen, dass die Ungleichheit in Österreich immer mehr zunimmt. • Am meisten Sorgen bereiten den 18- bis 25-Jährigen soziale Unruhen, die Umwelt, genug Geld zu haben und die Zuwanderung. Kinder vs. Karriere? Obwohl der Wunsch nach eigenen Kindern und einer Ehe laut dieser Umfrage für viele junge Menschen Priorität hat, haben Ausbildung und berufliche Karriere Vorrang. Die Kinderplanung verschiebt sich vor allem dadurch, dass der Arbeitsmarkt nach qualifiziertem Personal verlangt und eine höhere Ausbildung die Chancen, einen gut bezahlten Job zu finden, deutlich erhöht. Viele Frauen und Männer schließen an ihre Matura noch ein Studium an und steigen somit später in den Beruf ein. Dort müssen sie erst Fuß fassen, um finanziell eigenständig und in der Lage zu sein, für eigene Kinder zu sorgen. Zudem steigt die Zahl alleinlebender junger Menschen. Kinder? Ja, aber erst später Viele Paare beginnen heute viel später mit der Familienplanung, als es noch vor 30 Jahren üblich war. Lag das durchschnittliche Alter von Erstgebärenden nach Angaben der Statistik Austria 1984 bei 24 Jahren, ist es 2019 auf 31 gestiegen. Das durchschnittliche Fertilitätsalter soll bis 2080 auf 33 Jahre steigen. Der spätere Zeitpunkt verkürzt die Zeitspanne, in der Frauen fruchtbar sind. Studien zeigten, dass das Alter der Frau bei der Geburt ihres ersten Kindes mit der höchsten abgeschlossenen Ausbildung zusammenhängt. Je niedriger diese ist, desto jünger sind die Frauen tendenziell bei der Geburt des ersten Kindes (M2). glücklich ohne Auto 54 % 7% 61% 37% 54% 14% 71% 37% 39% 82% 96% 23% 44% 11% Musik Internet Fernsehen Freundeskreis Ehe Liebe Bücher Handy Drogen Alkohol Sport Kinder Job M1 Faktoren zum Glücklichsein? Alter beim ersten Kind nach Bildungsabschluss 14 19 24 29 34 39 44 49 0 5 10 Anzahl Kinder 0 5 10 0 5 10 0 5 10 0 5 10 0 5 10 Pflichtschule Lehre Mittlere Schule Matura Akademie Hochschule Alter 22 Jahre 8% der Geburten 2014 25 Jahre 8% der Geburten 2014 27 Jahre 8% der Geburten 2014 29 Jahre 9% der Geburten 2014 30 Jahre 11% der Geburten 2014 31 Jahre 12% der Geburten 2014 M2 Zusammenhang Bildung und Familiengründung M3 Bildung und Kinderlosigkeit Akademikerinnen häufiger ohne Kernfamilie In der Altersgruppe der 25- bis 50-Jährigen leben 24 Prozent der Akademikerinnen und 14 Prozent der Frauen mit Pflichtschulabschluss ohne Kernfamilie. Unter Hochschülerinnen selbst gibt es noch Unterschiede: Frauen mit technischer oder naturwissenschaftlicher Ausrichtung bleiben seltener kinderlos als Frauen mit sozial- oder geisteswissenschaftlicher Ausbildung. (http://derstandard.at/2000041919152/Wann-und-obMenschen-wie-Sie-eine-Familie-gruenden, Gerald Gartner ua, 30. 7. 2016, abgerufen am 10. 11. 2017) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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