global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

69 Außerwert- und Inwertsetzung von Produktionsgebieten im Wandel beurteilen 1 Recherchieren und überlegen Sie: Welche Reisen wur- den in Ihrer Familie in den letzten drei Jahren unter- nommen? Aus welchen Gründen wurde gereist? 2 Im Internet finden Sie aktuelle Daten zu Österreichs Tourismus (zB auf den Websites der Statistik Austria, der Österreich Werbung und der WKO). Finden Sie her- aus, welches Bundesland die höchsten Nächtigungs­ zahlen zu verzeichnen hat. Recherchieren Sie außer- dem, ob sich die Nächtigungszahlen gleichmäßig über das Jahr verteilen oder ob es Monate gibt, in denen deutlich mehr Nächtigungen zu verzeichnen sind als in anderen Monaten. 3 Projektaufgabe zu Ihrem Bundesland (Gruppenarbeit) Recherchieren Sie die Höhe der Nächtigungszahlen für Ihr Bundesland. Unterscheiden Sie dabei zwischen Sommer- und Win­ tersaison. Sind beide Saisonen ungefähr gleich bedeu- tend? Aus welchen Gründen kommen die Gäste im Sommer bzw. im Winter? 4 Klären Sie, welche Orte für den Sommer-, welche für den Wintertourismus in Ihrem Bundesland besonders bedeutend sind. Welche Infrastruktur unterstützt das touristische Angebot? Recherchieren Sie, wann diese Infrastruktur errichtet wurde. Versuchen Sie, von ausge- wählten Orten Fotos aus früheren Jahren zu finden und vergleichen Sie diese mit aktuellen Aufnahmen. 5 Finden Sie auf den Websites der wichtigsten Tourismus­ orte, in (lokalen) Zeitungsberichten weitere Informatio- nen zum Tourismus in dieser Region. Welche positiven und welche kritischen Berichte finden Sie? { { { { { Die Bedeutung des Tourismus für Österreich – viele Unternehmen leben vom Tourismus M3 Hotels und Gastronomie zählen zu den Tourismusbetrieben im engeren Sinn. M4 Auch der Flughafen Wien profitiert vom Tourismus. Der Tourismus umfasst viele verschiedene Bereiche. Touris- tinnen und Touristen nächtigen in Hotels und gehen in Restaurants essen. Sie gehen aber auch einkaufen, ins Theater oder treiben Sport. Auch die Unternehmen der Freizeitwirtschaft (zB Kino, Theater, Wellness- und Sport­ anbieterinnen und -anbieter) profitieren von einer hohen Anzahl von Urlauberinnen und Urlaubern. 2015 wurden laut Statistik Austria 18 403 Mio. Euro Einnah- men durch ausländische Besucherinnen und Besucher in Österreich verzeichnet. Dem stehen Ausgaben durch Öster- reicherinnen und Österreicher im Ausland in der Höhe von 9 910 Mio. Euro gegenüber. Deshalb wird der Tourismus auch häufig als „Devisenbringer“ bezeichnet: Die Reisever- kehrsbilanz ist positiv, ausländische Gäste bringen mehr Geld nach Österreich als österreichische Urlauberinnen und Urlauber im Ausland ausgeben. Der Beitrag des Tourismus und der Freizeitwirtschaft zum österreichischen BIP beträgt rund 15%. Die Tourismus- und Freizeitwirtschaft ist Österreichs viert- wichtigste Arbeitgeberin (hinter Gewerbe und Handwerk, Handel und Industrie). Rund 20% der Vollzeitarbeitsplätze sind in diesem Bereich angesiedelt. Der Tourismus gilt da- her als wichtiger Jobmotor, da durch ihn eine Vielzahl von Arbeitsplätzen entsteht und gesichert wird. Das ist vor allem für Regionen bedeutsam, in denen sonst wenig Arbeitsplätze vorhanden wären und die Bevölkerung in andere Regionen (zB in die Städte) abwandern würde. Arbeitsplätze im Tourismus sind jedoch an den Ort gebun- den, sie können nicht (wie zB ein Produktionsbetrieb) an einen anderen Ort verlegt werden. Außerdem wird auf Grund des Tourismus in die Infrastruk- tur investiert, wie in Straßen, Brücken, Promenaden, Liftan- lagen. Davon kann die ansässige Bevölkerung profitieren, oft beeinträchtigt das Ausmaß des Ausbaus der Infrastruk- tur aber auch Umwelt und Bevölkerung. Wie Tourismus eine Landschaft verändert Durch die Investitionen in die Infrastruktur eines Touris- musgebietes wird die Landschaft oft stark verändert. Wer- den zum Beispiel Schigebiete ausgebaut, bedeutet das mehr Pisten, mehr Liftanlagen, mehr Schihütten, zuneh- mend auch Beschneiungsanlagen, mehr Hotels und Gas­ tronomiebetriebe im Ortskern. Um die Attraktivität zu steigern, werden einzelne Schigebiete häufig zu größeren zusammengeschlossen. Die Verkehrsinfrastruktur wird ebenfalls ausgebaut, damit mehr Menschen den Ort gut erreichen können. Gerade die schöne und intakte Natur, wegen der die Gäste kommen, wird dadurch oft empfind- lich gestört. Arbeitsheft S. 32, 33 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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