global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

5 Zusatzangebot im Internet Weitere Materialien, Lernangebote oder weiterführende Links finden Sie im Internet mit Hilfe der Online-Links. Die Online-Links stehen immer am Beginn eines Großkapitels unten auf der Buchseite. Öffnen Sie die Webseite www.oebv.at und geben Sie den Online-Link im Suchfenster ein. 50 51 Wissen vernetzen Maturaaufgabe KonvergenzenundDivergenzeneuropäischerGesellschaftenerörtern KonvergenzenundDivergenzeneuropäischerGesellschaften erörtern Basiskonzepte • Interessen,Konflikteund Macht S.32,S.33,S.40,S.41,S.42, S.43,S.44,S.45,S.46,S.47 • DiversitätundDisparitäten •Wahrnehmungund Darstellung S.30,S.31,S.34,S.35,S.36, S.37,S.38,S.39,S.40,S.41, S.42,S.43,S.44,S.45,S.46, S.47,S.48,S.49 S.30,S.31,S.38,S.39,S.40, S.41,S.44,S.45,S.46,S.47 JugendlicheunddieEU UmmehrMöglichkeitenundmehrChancengleichheit für Jugendliche imBildungswesenundaufdemArbeitsmarkt zu schaf- fen sowie jungeMenschendazu zuermutigen,aktivanderGesellschaft teilzunehmen,verabschiedetendieEU-Fachministe- rinnenund -FachministereinenRahmen fürdieZusammenarbeitbis 2018. 1 ArbeitenSieausM1heraus,welcheZieleErasmus+ verfolgtundwelcheAktionen zurUmsetzungdieser Zielegesetztwerden. 2 ErläuternSiedieArbeit imEuropäischen Freiwilligen- dienst.StellenSiedieZieledesEFDdar. 3 BeurteilenSiemitHilfederErfahrungsberichteM3und M4,obeinAuslandsstudiumoderdieMitarbeitbeim Europäischen FreiwilligendiensteineOption für Ihre Zukunft sein kann. " { } Was istErasmus+? Erasmus+ sollSchlüsselkompetenzen,Qualifikationenund Beschäftigungsfähigkeit jungerMenschen verbessern, ihnenhelfen, sich sozialeinzugliedern, ihrWohlergehen fördernundVerbesserungen inder Jugendarbeitund Jugendpolitikauf lokaler,nationalerund internationaler Ebeneherbeiführen. Leitaktion 1: Lernmobilität für jungeMenschenund Jugendarbeiter/-innen. JungeMenschenerhaltenGelegen- heit zurTeilnahmeaneinem Jugendaustauschoder kön- nen fürein Jahrals Freiwillige ineinemanderen Land arbeiten. Jugendarbeiter/-innen könnenanWeiterbildun- genundNetworking-Veranstaltungen imAusland teilneh- menodereinigeZeit ineiner Jugendorganisation imAus- landarbeiten (Job-Shadowing/Hospitation). Leitaktion 2:MöglichkeitenderZusammenarbeit zur För- derung von Innovationund zumAustauschüberbewährte Verfahren.GefördertwirddieBildung vonPartnerschaften zwischenOrganisationenaus verschiedenenTeilnehmer- ländern.Dabei sollen innovativeAnsätze inderallgemei- nenundberuflichenBildung sowie inder Jugendarbeit ausgetauscht,entwickeltund vermitteltwerden. (http://ec.europa.eu/youth/programme/index_de.htm , abgerufenam 9.4.2016) M1 Erasmus-Programm für Jugendliche Was istderEuropäischeFreiwilligendienst? ImEuropäischen Freiwilligendienst können jungeMen- schen ihrpersönlichesEngagement ineinerVollzeittätig- keit ineinem Land inoderaußerhalbderEUunterBeweis stellen.Solidarität,besseresVerständnis füreinanderund Toleranzunter jungenMenschen sindWerte,diederEFD zurStärkungdes sozialenZusammenhaltsund zur Förde- rungeineraktivenBürgerschaftweiterentwickelnmöchte. Diedabeigewonnene Lernerfahrungwird formaldurch einen Jugendpassanerkannt.DieKosten fürUnterkunft, VerpflegungundVersicherungwerdenübernommen,und die Freiwilligenerhalten fürdieDauerdesProjektseinen Zuschuss (ineinigen Fällenmüssen sieeinenTeilderRei- sekosten tragen).BeiEFD-Tätigkeiten imAusland von mehrals zweiMonaten können Freiwillige zusätzliche Unterstützungbeim Lernender fürdie Freiwilligentätig- keitbenötigtenSpracheundbeimÜberprüfen ihrer Lern- fortschritteerhalten. (http://ec.europa.eu/youth/programme/mobility/european- voluntary-service_de.htm,abgerufenam 9.4.2016) M2 Europäische Freiwilligendienst Erasmus istnichtnur studieren! DieUniversitäterwartet,dassman sichalsErasmusstu- denteinbringt,KurseundPflichtprogrammebesucht unddiegleichenKlausurenwieHomeStudents schreibt. (…)AllerdingshatCardiffaucheinunglaublichgroßes Angebotan Freizeitaktivitäten. (…) Insbesondereunter- stütztdie „Erasmus society“dieStudentendabei, sich kennenzulernen,organisiertAusflügeundAbende in Cardiff.Es isteinewahreStudentenstadtmit vielen in- ternational students. (…) (http://wcms.itz.uni-halle.de/download. php?down=4992&elem=292950,abgerufenam 9.4.2016) M3 Erfahrungsbericht einerErasmus-Studentin (Auszug) EuropäischerFreiwilligendienst Hallo! IchheißeKatharinaundhabemitdemEuropäi- schen Freiwilligendienst 11Monateund 3Tage imwun- derschönenSüdenNorwegens verbracht. Ichhabeauf einem kleinenbio-dynamischenanthroposophischen Bauernhof (StiftelsenGrobunn),der indernorwegischen Pampa 100kmnördlich vonOslo liegt,mitgeistigbehin- derten Jugendlichengearbeitet.EsgabdreiArbeitsgrup- pen:Küche,StallundWerkstatt; indenbeiden letzten habe ich jeweils 5Monategearbeitet. ImStall stand morgensTierpflegean,dasheißtmelken (7Kühemitder Hand),Tiere (Hühner,Schweine,Kühe,Pferde) füttern, Eiereinsammeln,Pferde striegeln,denStallausmis- ten,…Nachmittagswurdedann imGartengearbeitet, imWinter im Lagerkeller. (http://www.jugendinfo.be/downloads/ausland/JIZ-EFD- Erfahrungsberichte.pdf,abgerufenam9.4.2016) M4 Erfahrungsbericht zumEFD 1 ErläuternSiedasUrsache-Wirkungs-Schema. 2 ErörternSiedieChancenundProblemederBevölke- rungsentwicklung inEuropa. 3 ErklärenSiedieSchlagzeilen inM2.BegründenSie Ihre Meinung. 4 EntwickelnSie Ideen fürein lebenswertesEuropa füralleMenschen. EuropasBevölkerung 2050: weniger junge,vielealteMenschen HerausforderungderZukunft: dendemographischen Wandelmanagen Bevölkerung: Europawird zumglobalenZwerg InEuropa stiegdie ZuwanderungumeinDrittel. Migration: dieHerausforderungals Chancenutzen Österreich: zuwenigKinder –einProblem? M1 gesellschaftlicher Status; religiöseund kulturelle Bindungen Bildungsniveau der Frau Fertilität Mortalität Wanderungs- entscheidung räumliche Bevölkerungs- entwicklung Abwanderung Zuwanderung Wirkungauf Auswanderungs- land Wirkungauf Aufnahmeland natürliche Bevölkerungs- entwicklung Bevölkerungs- wachstum Bevölkerungs- rückgang Konsumtion/ Lebensstil Tragfähigkeit Biokapazität Klimawandel Ressourcennutzung • Landwirtschaft • Energie • Fischerei • Transport • Industrie/ • Wasser Bergbau Ressourcen- produktivität (Technologie) Zugang zu Verhütungs- mitteln Familienplanung Heiratsalter Altersstruktur, Geschlechter- proportion, Kinder- undSäuglings- sterblichkeit Ernährung, medizinische Versorgung, Hygiene politische Verhältnisse, Verfolgung, Krieg,Flucht, Naturkatas- trophen Arbeitsplatzan- gebot,berufliche Karriere, Verdienst- möglichkeiten Lebenslage, Familiensituation M2 { } { } 46 47 Fallbeispiel KonvergenzenundDivergenzeneuropäischerGesellschaftenerörtern „FestungEuropa?“ Dies isteinhäufig im Journalismus in kritischerAbsicht gebräuchlicherAusdruck,demdieBehauptung zugrunde liegt,dieEUbetreibegegenüberNicht-EU-Staateneine PolitikderAbschottung,besonders inderAsyl-undMigra- tionspolitik.Auch inpolitischenDiskursenwirdderBegriff immerwieder verwendet. ImSchengenerAbkommenwurde vereinbart,dassesan denGrenzen zwischendenSchengen-Mitgliedstaaten kei- neGrenzkontrollenmehrgebenwürde;dafür sollendie KontrollenandenAußengrenzen verstärktwerden. DamitwurdederPersonenverkehr fürEU-Bürgerinnenund -Bürger vereinfacht, füreinreisendeNicht-EU-Bürgerinnen und -Bürgererschwert.ZurSicherungderAußengrenzen wurdeeineeigeneEU-Organisationnamens FRONTEXge- gründet.Dennoch versuchen Jahr für Jahr – insbesondere in jüngsterZeit – tausendeMenschen, illegal indieEU zu gelangen. WennMenschen zur „Flut“werden Sprache isteinmächtiges Instrument.Besonders inder aktuellen,hochemotionalgeführtenDebatteüberdie Aufnahme von FlüchtlingenwerdenBegriffeoftgedan- kenlos verwendet.Begriffe,die früheroftnuram rechten Randals salonfähigbetrachtetwurden, fandenmitdem Erstarken rechtspopulistischerParteien inden vergange- nen 25 Jahren ihrenWeg inbreiteDiskurse. „Die Flüchtlingszahlenexplodieren“, „Asylgegner demonstrieren“, „Europa stehtder Flüchtlingswellehilf- losgegenüber“:DieseSchlagzeilender vergangenen WochenausösterreichischenMedienwerfenein Licht aufdieTonart, inderdie Flüchtlingsdebatte inÖster- reichderzeitgeführtwird. (…) DieStimmen,die voreiner „Flut vonAsylwerbern“und vor „Flüchtlingswellen“warnen,mehren sich.DieBegrif- fewerdenquerdurchdieösterreichischeMedienland- schaft verwendet. „AlldiesenMetaphern istgemein, dass sie sichaufNaturkatastrophenbeziehen.Eswird suggeriert,dassmanmachtlos ist“, sagtdie Linguistin Wodakunderläutert,dassderartigeRhetorikeine „dehumanisierendeWirkung“habe. (…) DieMilitarisierungderSprache istebenfalls keinneues Phänomen,Metaphernwie „FestungEuropa“, „Ansturm aufdieGrenzzäune“und „belagerteAufnahmezentren“ werden imalltäglichenSprachgebrauch verwendet. Transportiertwirddadurch,dass „‚wir‘uns ineinem Kampf ‚mitden Flüchtlingen‘befinden“, soWodak.Eine VerdrehungderTatsachen,wiedieWissenschaftlerin findet: „Es sinddie Flüchtlinge,die vorKriegen fliehen.“ (http://orf.at/stories/222457/222454/, DavidTiefenthaler, 5.8.2015,abgerufenam 4.4.2016) M1 WieSprachedieAsyldebatte lenkt DieTragödiedes 21. Jahrhunderts Aus keinemanderen Land sind so vieleMenschenge- flohenwieausSyrien.DasHochkommissariatderVerein- tenNationen für Flüchtlinge (UNHCR)gab2018dieZahl derSyrer,die seit 2011 ihr Land verlassenhaben,mit 6,7Millionenan.UnterdemMandatdesUNHCR sind weltweit 20,4Millionen Flüchtlinge registriert. (…) Derzeit leben inSyrien 19,5MillionenMenschen. 6,6Millionen von ihnen –also rund30Prozent – sind Binnenflüchtlinge,diederKrieg zueiner Flucht inner- halbSyriensgezwungenhat.Mindestens jederdritte Binnenflüchtling ist seit 2011wiederholt vertrieben worden.Sohandeltes sichbeimehralsHälftederBe- völkerung Idlibsumwiederholt vertriebeneBinnen- flüchtlinge,die keineChancemehrhatten, insAusland zu fliehen.DieNachbarstaatennehmen seitMärz2016 nurnochwenige Flüchtlingeauf. (…) DieTürkeihat3,6Millionen Flüchtlingeaufgenommen unddamitmehrals jedesandere Land.Aufgrunddes GeburtenzuwachseswirddieZahlderSyrer inderTürkei aufbis zu 4Millionengeschätzt.Der Libanonnahm 930000 syrische Flüchtlingeauf,womitetwa jeder fünfte Einwohnerdes Landesein syrischer Flüchtling ist. In Jordanien registriertedasUNHCR 660000 syrische Flücht- linge, im Irak (insbesondere inderautonomenKurden- region) 245000,und inÄgypten 130000. Seit 2011gelangtenetwa 1MillionenSyrernachEuropa, wo sieAsylbeantragthabenoderals Flüchtlinge regist- riert sind. InDeutschland leben780000Syrer, sie stellen dortdiegrößteGruppeSchutzbedürftiger.Nur inder Türkeiund im Libanonhaben sich seitdemBeginndes KriegsmehrSyrerniedergelassen. InSchweden lagdieZahlderSyrer 2011beinochbei niedrigen 20000; sie ist seitherauf 160000gestiegen. In allenanderenEU-Ländern liegtdieZahlder syrischen Flüchtlingewesentlichdarunter. (…) Die InternationaleOrganisation fürMigrationderUN (IOM)gibtdieZahlderRückkehrermit 173000an.Siehat ihrRückkehrprogrammaufgrundderprekärenSicher- heitslage jedochausgesetzt.WiederholthabenGast- länder versucht,Syrer zueinerHeimkehr zubewegen, jedochnurmitmäßigemErfolg.Ausdem Libanon sind nachAngabenderRegierung inBeirut inden Jahren 2018und 2019 rund 100000Syrer zurückgekehrt,mehrals aus jedemanderen Land. Jordaniengibt fürdenselben ZeitraumdieZahl von 8000Rückkehrernan. (https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/fluechtlin- geaus-syrien-die-tragoedie-des-21-jahrhunderts-16661310. html?printPagedArticle=true#pageIndex_2, 3.3.2020, RainerHermann,abgerufenam 3.6.2020) M2 FlüchtlingeausSyrien JungerMigrant imPorträt –wasmöglich seinkann… AhmedMuhammadAmin ist 1991als zweitjüngstes von achtKindern inErbil (Irak)geborenworden, seine Fami- liewarwohlhabend, lebte ineinerVilla,dieMutterhatte eineneigenen Friseursalon.Aberdannwardanachts Lärm,wenndieSoldaten kamen. „SaddamHusseinwird unsalleumbringen,weilwirKurden sind!“Die Flucht war vondenErwachsenen langegeplantgewesen,er- fährtAhmed später.Ererinnert sichaneinen tränenrei- chenAbschied vondenGroßeltern,denOnkelnund Tanten –unddaran,dasserauch seine schöneneue Schultasche zurücklassenmusste. ZusammenmitderMutterund fünfGeschwisterngeht AhmedaufdieReise insUngewisse.MitdemBus, zu Fuß,aufeinemBoot,durch sechs Länder, immerwieder Angst.Zweimal kommen sie insGefängnis.Ahmeds Vorbild istdergroßeBruder,derdamals 15 Jahrealtwar. Heute lebtdie Familie inBonn.MitderMutter spricht Ahmedheutenoch soranisch,dieSprachederKurden im Nordirak.DieEltern sagen „Kurdistan“,wenn sie vonder Heimat sprechen – fürAhmedund seineSchwestern heißtdas Land „Irak“.ArabischhatAhmedniegespro- chen.Er könntees jetztanderSchule lernen,denner besuchtdieAugust-Macke-Schule,eineEuropaschule. Aberwozu? „WirhabenalledeutschePässe –nurdie Mamanicht,die kannnichtgutgenugDeutsch“,erklärt AhmedsgroßeSchwesterBana. (…) (http://www1.wdr.de/archiv/integration/integration240. htmlJungeMigranten imPorträt –Ahmed erforscht seine Familiengeschichte,Archiv,WDR) M3 Ahmed erforscht seine Familiengeschichte 70Meilen zumParadies ImmermehrHaschischschmuggler stiegenaufMen- schenhandelum.DerPiratwar tatsächlichnurein klei- nesRädchen immächtigenApparatderSchleppermafia. Erhattedafür zu sorgen,dass seineKunden inTunesien aufgesammelt,verladenundnach Italiengebrachtwur- den. (…) DerAltenahmeinen tiefenZugaus seinerPfeifeund sagte: „Also,obwohl ihreMittel illegal sind, ihrAnliegen istgut.Siehelfenden Leuten,demElend zuentfliehen. Alleinwürdet ihresnicht schaffen. Ihr seidaufdiese Gaunerangewiesen.“ Esgab sogarGerüchte,dassSchleppermittellose Flücht- lingedazuüberredethatten, sicheineNiereentnehmen zu lassen,damit sie ihreWeiterreisebezahlen könnten. IndenKrankenhäusern vonTunisundTripolisgabes angeblichÄrzte,diemitderSchleppermafiagemeinsa- meSachemachten. Siealle fiebertendemTagentgegen,andemdie ver- schlüsselteBotschaft sieerreichenwürde.Siewussten genau,wasdann zu tunwar:EinMittelsmannwürde sie nachts zurKüste führen.Siedurften keinGepäckanBord nehmen.Man versprach ihnen immerwieder,dieReise nachEuropawerdeperfektorganisiert.Füralles seige- sorgt:Wasser,Essen, ja sogarZigaretten seien reichlich vorhanden.Sieallehatten zwar schaurigeGeschichten vonBootsuntergängengehört,doch keiner schreckte zurück. „EntwederwirgelangennachEuropa,oderdas Meer verschlingtuns“, lautete ihreÜberzeugung. (Klement,Robert:70Meilen zumParadies.Wien:Verlag Jungbrunnen.3.Auflage 2011) M4 FluchtausAfrika M5 Flüchtlingsrouten verlagern sich. M6 EindrückeausdemMoria Flüchtlingslageraufdergriechischen Insel Lesbos. Indemursprünglich fürbis3000Menschen ausgelegten Lager leben inzwischenmehrals20000Menschen. (Foto, 8.3.2020) Kompetenzorientierte Lernziele dieDarstellung von Flucht inMedienanalysieren dieSituation von Flüchtlingenerörtern UnerwünschteAußenmigration 1 AnalysierenSiemitHilfe vonM1dieSprache,mitder deraktuellen Flüchtlingssituationbegegnetwird. 2 ErstellenSieanhandderMaterialienaufdieserDoppel- seite sowieaktuellerMaterialienausdenMedieneine Dokumentation zumThema „FluchtundAsyl“ füreine Präsentationan IhrerSchule. { { ArbeitsheftS.23,24,25 78 79 Semestercheck 9 WertenSiediebeidenoben stehendenGrafikenM5und M6aus.ErörternSiedieGründe fürdasBevölkerungs- wachstum.Wie lässt sichdasBevölkerungswachstum trotzdesRückgangsderGeburtenratenerklären? 10 WertenSiedieGrafik zur Lebenserwartung (M7) sowie dieKarte zurKindersterblichkeit (M8)aus.Vergleichen SiediebeidenDarstellungen.BeurteilenSie,ob zwi- schenKindersterblichkeitund Lebenserwartungein Zusammenhangbesteht,undnennenSiedieGründe. 11 AnalysierenSiedenBericht zumGesundheitswesen inEuropa (M9)und stellenSieZusammenhänge zur Kindersterblichkeit, zur Lebenserwartung sowie zur Wirtschaftskraftder jeweiligenStaatenher. 12 StellenSiedar,mitwelchenBereichen sichSozialpolitik beschäftigt. 500 525 475 450 425 400 Mio 0 2015 2010 2005 2000 1995 1990 1985 1980 1975 1970 1965 1960 2020 M5 GesamtbevölkerungEU-28, 1960bis 2019 6 7 8 5 4 3 2 1 Mio 0 2015 2010 2005 2000 1995 1990 1985 1980 1975 1970 1965 1960 Zahl Lebendgeburten ZahlSterbefälle 2020 M6 Geburten-undSterbefälleEU-28, 1961bis2018 } 75 82 79 84 79 84 79 83 69 79 Europa Westeuropa Südeuropa Nordeuropa Osteuropa Durchschnittliche LebenserwartungbeiGeburt im Jahr 2019 (in Lebensjahren) M7 Durchschnittliche Lebenserwartung inEuropa2019 0 600 1200 1800 km Maßstab 1:60 000000 < 2 ≤ 3 ≤ 4 ≤ 5 5,1 - 10 10,1 - 15 > 15,1 Staatsgrenzen strittigeGrenzen Kindersterblichkeit inEuropa Sterbefälle vonKindern unter einem Jahr pro 1000 Lebendgeburten 0 600 1200 1800 km Maßstab 1:60000000 <2 ≤ 3 ≤ 4 ≤ 5 5,1 -10 10,1 -15 >15,1 Staatsgrenzen strittigeGrenzen Kindersterblichkeit inEuropa Sterbefälle vonKindern unter einem Jahr pro 1000 Lebendgeburten M8 Kindersterblichkeit inEuropa 2018 0 600 1200 1800 km Maßstab 1:60000000 < 2 ≤ 3 ≤ 4 ≤ 5 5,1 -10 10,1 - 15 > 15,1 Staatsgrenzen strittigeGrenzen Kindersterblichkeit inEuropa Sterbefälle vonKindern unter einem Jahr pro 1000 Lebendgeburten 0 600 1200 1800 km Maßstab1:60000000 < 2 ≤ 3 ≤ 4 ≤ 5 5,1 - 10 10,1 - 15 > 15,1 Staatsgrenzen strittigeGrenzen Kindersterblichkeit inEuropa Sterbefälle vonKindern unter einem Jahr pro 1000 Lebendgeburten 0 600 1200 1800 km Maßstab1:60 000 000 <2 ≤ 3 ≤ 4 ≤ 5 5,1 - 10 10,1 -15 >15,1 Staatsgrenzen strittigeGrenzen Kindersterblichkeit inEuropa Sterbefälle vonKindern unter einem Jahr pro1000 Lebendgeburten } NGO-Bericht:DieNiederlandehabendasbesteGesund- heitswesen inEuropa Jedes Jahr vergleichtdie schwedischeNichtregierungs- organisation (NGO)HealthConsumerPowerhouse (HCP) dieGesundheitssysteme inEuropa.ZurBewertungnutzt sie 48 Indikatoren.Darunter fallenPatientenrechteund Patienteninformationen,Zugänglichkeit,Präventionund Ergebnisse.DieNiederlande führendieWertungunter den36europäischen Ländern zum fünftenMal in Folge an.Sieerzielten 898 von 1000möglichenPunkten. ImdirektenEU-Vergleich folgen Finnland,Dänemarkund Belgien.Am schlechtesten schneiden imEU-Vergleich Rumänien,LitauenundPolenab. Imgesamteuropäischen VergleichhabendieSchweizerdas zweitbesteGesund- heitssystem.Norwegen folgtaufdemdrittenPlatz. (…) DieÜberlebensratenbeiHerzkrankheiten,Schlaganfällen undKrebs steigen.Unddas trotzderDiskussion,diees über Faktorender Lebensweisewie Fettleibigkeit,den Verzehr von Fastfoodund zu vielSitzengibt,diedieSitu- ation verschlechtern sollen. SogardieSäuglingssterblichkeit,vonHCP „alsaussage- kräftigsterEinzelindikator“bezeichnet,geht zurück.Das gilt insbesondere fürdiebaltischenStaaten,die sehr stark vonder Finanzkrisebetroffen sind. Dennoch zeigtderEHCI (EuroHealthConsumer Index) 2014,dassdieSchere zwischendenärmerenund reiche- ren Ländernauseinandergeht.Neunwesteuropäische Ländererreichenmehrals 600 von 1000möglichenPunk- ten. Anderewohlhabende Länderwie Frankreich,Österreich undSchweden folgenmiteinigemAbstand.Danach klafft einegroße Lücke zudernächstenGruppe.Sie setzt sich aus zentraleuropäischen LändernunddenMittelmeerlän- dern zusammen. (http://www.euractiv.de/section/innovation/news/ngo- bericht-die-niederlande-haben-das-beste-gesundheits- wesen-in-europa/,abgerufenam 20.4.2016) M9 Gesundheitswesen inEuropa } } 13 InterpretierenSiedieKarikatur. 14 ErklärenSiedie folgendenBegriffe: Binnenmigration Außenmigration Flucht Asyl Asylwerber/in Asylberechtigte/r 15 ErläuternSieausderPerspektiveeines Flüchtlingsdie Situation ineinem Flüchtlingslager (M11). M10 Karikatur zurEU-Flüchtlingspolitik { { { „Austrianot verygood“ (…)Menschen sitzen inderprallenHitzeamGehsteig mitPlastiksackerlnunddem,was sieam Leib tragen. (…)Wirparkenund sofortbildet sicheineMenschen- traubeumuns.Niemandwirktgefährlichoderbedroh- lich, ist laut.Mir kommtderGedanke,dass ichmir inder U-BahnmehrSorgenummeineSchlüsselundmeine Geldbörsemachealshier.Sofort sindhelfendeHände da,packenmitan. Jemand fragtnachWasser, ichhab einenSechserträgerMineralwasser inderHandundwill ihn ihmgeben. „No,onlyone.Only forme“,winkterab. Im Lagergibtes kaumSchatten,keinGras,kaumBäume. Außerhalbdes Lagers liegt kaumMüll.Es ist sehr sauber inTraiskirchen.Auf jedem FestivalgibtesmehrMüll,und dasbei fast 4000Menschen.Auf jedem Festivalgibtes allerdingsauch saubereKlos,ausreichendDuschen, ärztlicheVersorgung,ZeltemitBoden,Essen,Wasser. Hiernicht.HiergibtesnichtmalPrivatsphäre. (…)Ein kleinerBub stupstmich schüchternanund zeigt aufdasSackerlmitStofftieren.Erbekommteinesund aucher strahltmichglücklichan. (…) Nachdem sichderersteAnsturmgelegthat,gehe ich einpaarSchritteund kämpfemitdenTränen.Ein junger MannausAfghanistan fragtmichnachmeinemNamen undmeinerHerkunft. „Ah,Austria,verygood“, sagter in gebrochenemEnglisch.Nein,nicht so,denke ichmir. „Austria“ istnur „verygood“ fürdie,dieaufder richtigen SeitedesZaunsgeboren sind. „Austria“ ist „verygood“ zumir,weil ichmichnichtentscheidenmuss,ob ichmich beiderSchlangebeiderEssensausgabeanstelleoder beiderbeimArzt. Ich kannbeideshaben, rundumdie Uhr. IchbrauchenureinenTermin.Werhiereinen solchen verpasst, fälltausderGrundversorgung.Auchwenn sie nichtsdavonwussten.Sie verpassen ihn,weil siedie Sprache/nnicht verstehen.So simpel, sobürokratisch. KeineGrundversorgungbe deutetdann:KeinKlo.Kein Schlafplatz.KeinArzt.KeinWasser.KeinEssen.KeinGeld. Nichts.Einfachnichts. Es fälltauf,wie vieleKinder im Lager sind.Eineafghani- sche FamiliehateinKindmit vierMonaten.DerVater beherrschtetwasDeutsch,wir könnenunsaber verstän- digen.DieMutterwirktapathisch,depressiv,erledigt. Ich binhin-undhergerissen zwischenextremenEmotionen: AufdereinenSeitediese tiefe,ehrliche,echte Freude der Flüchtlingeüber jedeKleinigkeitundüber jedes Lächeln,aufderanderengnadenloseWutaufdiejeni- gen,die immerwiederdiegleichenabscheulichen Lügen verbreiten:Eswürdennur jungeMännernachÖsterreich kommen,alleWirtschaftsflüchtlinge, jederhatalles, MarkenkleidungundSmartphones.Nichtsdavon stimmt, keineinzigesWort. (http://www.news.at/a/traiskirchen-erfahrungsbericht, ThomasReitmayer, 20.8.2015,abgerufenam 20.4.2016) M11 Traiskirchen Die Fallbeispielseiten dienen der Vertiefung und Erweiterung des Lehrstoffes. Die Abschlussseiten zu jedem Großkapitel bieten links eine „Wissen-vernetzen-Seite“ , die Ihnen einen systematischen Rückblick auf die Inhalte des Kapi- tels zeigt. Sie sind aber auch immer wieder aufge- fordert, Ihr eigenes Wissen und Ihre Kompetenzen einzubringen. Außerdem sind die im Lehrplan ver- ankerten Basiskonzepte hier ausgewiesen. Auf der rechten Seite finden Sie eine zum Kapitel passende Maturaaufgabe , mit deren Hilfe Sie sich schrittweise auf die kompetenzorientierte Reife­ prüfung vorbereiten können. Die Semestercheckseiten bieten Ihnen Aufgaben zur selbstständigen Überprüfung Ihrer erworbenen Kompetenzen. Nur zu Prüfzwecken – Eige ntum des Verlags öbv

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