global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

41 Konvergenzen und Divergenzen europäischer Gesellschaften erörtern Asylwerber/innen sind Personen, die einen Asylantrag gestellt haben – und zwar vom Zeitpunkt der Antragstel- lung bis zum Zeitpunkt der rechtskräftigen Entscheidung über das Asylverfahren. Asylberechtigte bzw. anerkann­ te Flüchtlinge sind Personen, deren Asylantrag rechts- kräftig positiv abgeschlossen wurde. Subsidiärer Schutz entspricht einem befristeten Aufent- haltsrecht mit Abschiebeschutz. Diese Bestimmung wird vielfach auf Flüchtlinge aus (Bürger-)Kriegsgebieten angewendet. Eine weitere Form wäre dann noch das Bleiberecht . Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren, die ohne ihre Eltern oder andere erwachsene Begleitpersonen auf der Flucht sind – viele kommen aus Afghanistan, Syrien und Somalia. (nach: BMBF: Flüchtlingskinder und -jugendliche an öster- reichischen Schulen, Beilage zum Rundschreiben 21/2015) M2 Flüchtlinge und Asyl M3 Flüchtlinge am Wiener Westbahnhof auf der Durchreise nach Deutschland, 5.9.2015 M4 M5 M6 M7 Europäische Integration: die nächste Phase startet Die Schengenkrise legt Abhängigkeiten offen, die viel einfacher und leichter einsehbar sind. Entscheidend für die Größenordnung des Flüchtlingsproblems ist die Durch- lässigkeit der Schengen-Außengrenze. Sobald Flüchtlinge diese Grenze überschritten haben, ist das Flüchtlingspro- blem heute ein Verteilungsproblem. Dieses trifft vor allem das Zentrum der EU, zum einen, weil das Zentrum vorran- giges Ziel der Flüchtlingsströme ist, und zum anderen, weil Durchwinken die wichtigste Strategie der Transitlän- der im Konflikt über die Aufteilung der Lasten ist. Dass die Zuwanderung junger Leute langfristig positiv auf den Arbeitsmarkt und die Alterssicherungssysteme wirkt, mag zutreffen. Aber hinter diesen Interpretationen stehen keine Interessen, die sie kurzfristig durchsetzen können. In der Schengenkrise dominieren darum Nullsummen- spiel-Interpretationen: mehr Flüchtlinge beim anderen Land bedeutet weniger Flüchtlinge im eigenen, daher die Versuchung zu nationalstaatlichen Alleingängen, Ober- grenzen und Grenzschließungsrhetorik. (…) (nach: Vobruba, Georg: Europäische Integration: Die nächs- te Phase startet, Der Standard, 12. 2. 2016) M8 Schengenkrise 1 Fassen Sie die Aussagen von M1 und M2 zusammen. Erläutern Sie einen möglichen Widerspruch. 2 Entwickeln Sie in Kleingruppen eine Pro- und Contra- Liste für eine Person auf dem Foto M3, in der Sie Gründe für und gegen eine Flucht anführen. 3 Vergleichen Sie die Fotos M4 bis M7. Diskutieren Sie in der Klasse über die Herkunft und die Berufe der darge- stellten Personen. 4 Interpretieren und bewerten Sie die Aussagen von M8. { { } } Arbeitsheft S. 20, 21, 22 Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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