global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

35 Konvergenzen und Divergenzen europäischer Gesellschaften erörtern Familie als Rückzugsort (Shell-Jugendstudie) Die Familie hat für Jugendliche weiterhin einen hohen Stellenwert. Hier finden sie den notwendigen Rückhalt und die positive emotionale Unterstützung auf dem Weg ins Erwachsenenleben. Mehr als 90 Prozent der Jugend­ lichen haben ein gutes Verhältnis zu ihren eigenen Eltern. Fast drei Viertel würden ihre eigenen Kinder ungefähr so oder genauso erziehen, wie sie selbst erzogen wurden. Dieser Wert hat seit 2002 stetig zugenommen. Bei den Jugendlichen aus der unteren Schicht ist diese Zustim- mung jedoch erneut am geringsten. Der Kinderwunsch geht zurück Vieles deutet darauf hin, dass sich die Sorge um die schwierige Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben auch auf den Kinderwunsch auswirkt. Insgesamt wünschen sich derzeit nur 64 Prozent aller Jugendlichen Kinder, 2010 waren es noch 69 Prozent. Bei männlichen Jugendlichen ist dieser Trend stärker ausgeprägt als bei weiblichen Jugendlichen. Ältere Jugendliche verspüren 2015 einen geringeren Kinderwunsch als noch vor fünf Jahren bei den damals jüngeren Mädchen und Jungen der gleichen Jahrgänge. Die soziale Herkunft spielt beim Kinderwunsch eine Rolle. Während drei Viertel der Jugendlichen aus der oberen Schicht angaben, sich Kinder zu wünschen, waren es aus der Unterschicht nur etwas mehr als die Hälfte. Dies deu- tet darauf hin, dass insbesondere junge Menschen aus den unteren Schichten zweifeln, angesichts unsicherer Chancen auf dem Arbeitsmarkt sowohl eine gute Kinder- erziehung als auch eine sichere Berufslaufbahn verwirk­ lichen zu können. (http://www.shell.de/aboutshell/our-commitment/shell- youth-study-2015/family-education-employment-future. html, abgerufen am 12.10. 2016) M1 Shell-Jugendstudie 2015 zum Thema Familie M2 Die Zerreißprobe M3 Vereinbarkeit von Beruf und Familie 1 Recherchieren Sie im Internet über die Bevölkerungs- und Familienpolitik Deutschlands. Erarbeiten Sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Deutsch- land und Österreich. 2 Lesen Sie den Quellentext über die Ergebnisse einer Jugendstudie über die Einstellung von Jugendlichen zur Familienplanung (M1). Nehmen Sie Stellung: Welche Wünsche haben Sie für Ihre Zukunft? Wünschen Sie sich Kinder, wenn ja wie viele? Wollen Sie Beruf und Familie miteinander vereinbaren oder entscheiden Sie sich bewusst nur für eine Option? 3 Interpretieren Sie die Karikatur M2. 4 Sie sind Familien- und Jugendministerin oder -minister in Österreich. Entwickeln Sie Vorschläge für eine fami­ lienfreundlichere Bevölkerungspolitik unter Einbezie- hung der Modelle anderer europäischer Staaten. { } { } Arbeitsheft S.16, 17 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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