global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

130 Fallbeispiel Kroatien im Focus Die Republik Kroatien hat eine Fläche von 56 594 ​km​ 2 ​und 2197 km Grenzen. Zu Kroatien gehören 1246 Inseln, von denen 47 dauerhaft bewohnt sind. Der höchste Berg ist der Dinara mit 1831 m Höhe. Die Durchschnittstemperatur im Winter liegt bei 5 °C, im Sommer bei 28 °C. Gesamteinwohnerzahl: 4,2 Millionen, 79 Einwohner pro ​km​ 2 ​. Die Stadtbevölkerung (2014) betrug 58,7%, die Landbevöl- kerung 41,3%. Der Anteil der Kroaten an der Bevölkerung beträgt rund 90%, der der Serben 4,5%, die restliche Bevölkerung setzt sich aus Bosniaken, Italienern, Ungarn, Albanern ua zusammen. Die Hauptstadt ist Zagreb mit 790 000 Einwohnern bzw. 19% der Gesamtbevölkerung. Zu den weiteren größeren Städten zählen Split, Rijeka, Osijek und Zadar. Die Amtssprache ist Kroatisch, in Istrien wird auch Italie- nisch gesprochen. Weitere Sprachen sind Ungarisch, Tschechisch, Slowakisch und Slowenisch. Von 1945 bis 1991 war Kroatien Teilrepublik Jugoslawiens, von 1991 bis 1995 dauerte der Krieg um die Unabhängig- keit. Am 1.7. 2013 wurde Kroatien 28. Mitgliedstaat der EU. Die kroatische Währung ist die Kuna. Wirtschaft und Finanzen Einheit 2000 2005 2010 2015 2019 BIP laufende Preise Mrd. USD 21,8 45,4 59,6 49,5 60,7 BIP je Einwohner laufende Preise USD 4 970 10 524 13 895 11779 14 950 BIP je Einwohner in KKP USD 11 057 15 535 18 969 23 014 28 024 Veränderungen des realen BIP % zum Vorjahr 4,2 4,2 –1,7 2,4 2,9 Staatsverschuldung % des BIP 33,2 38,6 52,8 83,7 71,1 Inflationsrate % zum Vorjahr 4,6 3,3 1,0 –0,5 0,8 Bruttowertschöpfung Primärer Sektor % des BIP 6,4 5,0 4,9 3,0 2,9 Bruttowertschöpfung Sekundärer Sektor % des BIP 29,3 29,0 27,1 20,8 20,4 Bruttowertschöpfung Tertiärer Sektor % des BIP 64,3 66,0 68,1 58,5 59,0 Arbeitsmarkt Erwerbspersonen 15+ Jahre 1000 1 961 1 999 1 945 1 888 1780 Anteil Frauen an Erwerbspersonen % 44,3 45,5 45,9 46,5 46,5 Erwerbstätigenquote 15+ Jahre % der Gesamtbevölkerung 45,0 46,7 46,0 44,0 47,6 Selbstständigenquote 15+ Jahre % der Erwerbstätigen 23,9 24,9 22,6 15,7 12,0 Arbeitslosenquote 15+ Jahre % Erwerbspersonen 15–64 J. 16,1 12,6 11,8 16,2 6,9 Jugendarbeitslosenquote % Erwerbspersonen 15–24 J. 38,7 32,3 33,5 42,3 17,8 M1 Strukturdaten „Wir haben uns mehr erwartet“ Unternehmer haben sich mehr vom EU-Beitritt erwartet, lautet die Bilanz des kroatischen Managers Sasa Cvetoje- vic. Geschlafen haben aber nicht nur die Institutionen. Grund dafür sei die mangelhafte Vorbereitung der zustän- digen Institutionen und Ministerien, doch auch die Unter- nehmen selbst hätten Entwicklungen verschlafen. Ange- fangen bei den kilometerlangen Lkw-Schlangen an den EU-Außengrenzen über versäumte Registrierung von Ur- sprungsbezeichnungen, die Streit mit Slowenien und Italien provoziert haben, bis hin zu den EU-Fonds, die nicht genügend genutzt wurden. Insbesondere in Sachen EU-Gelder haben sich die Unter- nehmer mehr erhofft: „Die Leute haben gedacht, dass sich die Tische biegen werden. Natürlich ist dem nicht so. Die Prozeduren sind sehr kompliziert und die Planung kam dafür zu spät.“ Leicht habe man es als Unternehmer nicht immer in Kroatien. (…) (nach: http://wirtschaftsblatt.at/home/nachrichten/euro- pa_cee/386818/Kroatien-ein-Jahr-in-der-EU, abgerufen am 20. 4. 2016) M2 Enttäuschung über den EU-Beitritt Kompetenzorientiertes Lernziel  anhand ausgewählter Beispiele die Veränderungen in Raum, Wirtschaft und Gesellschaft nach einem Beitritt zur Europäischen Union aufzeigen Kroatien Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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