global 6. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

119 Wettbewerbspolitik und Regionalpolitik bewerten CETA • Steigerung der Exporte nach Kanada • Ankurbelung des Wirtschaftswachstums • Schaffung neuer Arbeitsplätze • niedrigere Verbraucherpreise/mehr Auswahl • weniger Bürokratie/mehr Rechtssicherheit • Förderung von Investitionen • Sonderklagerechte kanadischer Großkonzerne gegenüber EU-Staaten (Investorenschutz) • Gefahr sinkender Standards in den Bereichen Soziales, Arbeitnehmerschutz, Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit • steigende Umweltbelastung (zB durch Import von klimaschädlichem Schweröl aus Kanada) • Einschränkung nationaler Kompetenzen • Daseinsvorsorge nicht gesichert (öffentliche Dienstleistungen sind nicht eindeutig ausgenommen) • Bedrohung des Vorsorgeprinzips (Produkte sind in der EU nur erlaubt, wenn sie für Mensch und Umwelt nachweislich unschädlich sind) Risiken Chancen M2 Was bringt uns CETA? 1 Erklären Sie, was sich hinter der Abkürzung CETA verbirgt. 2 Beschreiben Sie kurz die geplanten Inhalte von CETA. 3 Betrachten Sie die Karikatur. Was will der Zeichner damit vermutlich aussagen? 4 Wie stehen Sie zu CETA? Diskutieren Sie mit Ihrer Sitz- nachbarin bzw. Ihrem Sitznachbarn über diese Frage und beziehen Sie dabei die genannten Argumente mit ein. Bei Bedarf können Sie weitere Fakten recherchie- ren. 5 Informieren Sie sich, wie viele und welche EU-Staaten CETA mittlerweile ratifiziert haben. { " } { { Zwei Seiten einer Medaille Bezüglich der Vor- und Nachteile von CETA herrscht sowohl unter Expertinnen und Experten als auch in der Bevölke- rung geteilte Meinung. Zahlreiche Studien bescheinigen dem geplanten Abkommen sowohl Chancen als auch Risiken. M2 zeigt eine Gegenüberstellung der am häufigs- ten genannten Argumente aus Sicht der EU. Ausblick und weitere geplante Abkommen der EU Mit Stand Anfang 2020 haben erst 13 EU-Staaten (darunter auch Österreich) CETA unterzeichnet. Wann die restlichen Staaten folgen werden, ist nicht abzusehen. Da Handelsab- kommen ihre volle Wirkung nicht mit ihrem Abschluss, sondern in der Regel erst bis zu zehn Jahre nach ihrer voll- ständigen Umsetzung entfalten, wird es also noch einige Jahre dauern, bis CETA den gesetzten Erwartungen gerecht werden kann. Die EU verfügt schon jetzt über das weitrei- chendste Netz an Handelsabkommen weltweit. Aus diesem fallen nur noch wenige gewichtige Handelspartner heraus, beispielsweise die USA. Von 2014 bis 2016 wurde intensiv an dem heftig umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP (Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaft) zwischen der EU und den USA gearbeitet. Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten im Jahr 2016 war das Abkommen jedoch schnell vom Tisch. Seither gelingt es den beiden Handelspartnern nur mühsam und in einzelnen Themenbereichen, zu einer Einigung zu finden. Ein umfas- sendes Abkommen, wie vor einigen Jahren anvisiert, ist dadurch in weite Ferne gerückt. M3 EU stimmt CETA zu Arbeitsheft S. 57 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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