76 Internationale Migration Kompetenzorientierte Lernziele weltweite Migrationsströme beschreiben Ursachen für Migration nennen Formen der Migration vergleichen Auswirkungen der Migration auf die Abwanderungs- und Aufnahmeländer erläutern 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht Einheit: Millionen Binnenvertriebene 41,3 Millionen Wo die meisten Flüchtlinge aufgenommen wurden Etwa 80 Prozent der Flüchtlinge leben in Nachbarländern ihrer Heimatstaaten Flüchtlinge 25,9 Millionen 20,4 Millionen unter UNHCR-Mandat 5,5 Millionen palästinensische Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat Asylsuchende 3,5 Millionen Hauptaufnahmeländer 57%der bei UNHCR registrierten Flüchtlinge kommen aus drei Ländern Syrien Afghanistan Südsudan Deutschland 1,1 Mio. Sudan 1,1 Mio. Uganda 1,2 Mio. Türkei 3,7 Mio. Pakistan 1,4 Mio. 272 Millionen (3,5%derWeltbevölkerung) internationale Migrantinnen und Migranten weltweit 52 % Männer, 48 % Frauen 74 % im erwerbsfähigen Alter (20 bis 64 Jahre) 341.800 neue Asylsuchende Die meisten neuen Asylanträge kamen 2018 von Venezolanerinnen 90 80 70 60 30 40 50 10 20 0 3 4 1 0,5 1,5 2,5 3,5 2 0 6,7 Mio. 2,7 Mio. 2,3 Mio. 80% M1 Zahlen und Fakten zur weltweiten Migration 2019 Immer mehr Menschen verlassen ihre Heimat, um in einem anderen Land einen besseren Platz zum Leben zu finden. Laut UNO gibt es 2019 weltweit etwa 272 Millionen (rund 3,5% der Weltbevölkerung) internationale Migrantinnen und Migranten, davon ca. 71 Millionen Flüchtlinge. Ursachen und Formen der Migration Zu den Ursachen für internationale Migration zählen in erster Linie Unterschiede im Einkommen und wirtschaftlichen Wachstum zwischen den Herkunfts- und den Zielländern. Extreme Armut und Arbeitslosigkeit und die Hoffnung auf eine Verbesserung des Einkommens- und Lebensstandards bringen Menschen dazu, ihre Heimat zu verlassen. Diese so genannte Arbeitsmigration findet häufig in einem Spannungsfeld aus Zwang und freiem Willen statt. Kaum jemand verlässt gerne die Heimat. Arbeitsmigrantinnen und -migranten sind Menschen, die keine oder eine schlecht bezahlte Arbeit haben, die sich anderswo bessere Chancen erhoffen, aber auch gut ausgebildete und hoch qualifizierte Expertinnen und Experten. In Zeiten der Hochkonjunktur werben Staaten gezielt Arbeitskräfte aus dem Ausland an, so arbeiten derzeit viele Menschen aus Indien, Pakistan oder Bangladesch in den reichen Golfstaaten wie Kuwait oder den Vereinigten Arabischen Emiraten als so genannte Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter. Ihr Aufenthalt ist oft zeitlich begrenzt, sodass sie in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wieder in ihre Herkunftsländer zurückgeschickt werden können. Zu den häufigsten Ursachen von Fluchtmigration gehören Kriege und bewaffnete Konflikte. Auch Naturkatastrophen wie Dürren, Erdbeben oder Überschwemmungen sowie der Klimawandel veranlassen Menschen, aus ihrer Heimat zu fliehen. Nach Angaben des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) befanden sich Ende 2019 70,8 Millionen Menschen auf der Flucht. Über 41 Millionen davon sind so genannte Binnenflüchtlinge, das heißt, sie sind innerhalb ihres eigenen Landes auf der Flucht. Internationale Flüchtlinge haben aufgrund der Genfer Flüchtlingskonvention Anrecht auf Schutz durch den Aufnahmestaat, Binnenflüchtlinge werden von den heimischen Regierungen jedoch kaum unterstützt. Aufgrund der derzeitigen Situation in Ländern wie Syrien, Afghanistan, Irak oder Sudan muss man davon ausgehen, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter ansteigen wird. Die meisten Flüchtlinge leben derzeit in der Türkei, in Pakistan und in Uganda. Das UNHCR kümmert sich weltweit um den Schutz von Millionen von Flüchtlingen, Binnenvertriebenen, Staatenlosen und Asylsuchenden. Es unterstützt auch Rückkehrerinnen und Rückkehrer. Außerdem leistet es humanitäre Hilfe. Auswirkungen der Migration Grenzüberschreitende Wanderungsbewegungen bieten Chancen, sind aber häufig auch mit Problemen verbunden. Migrationen wirken sich auf die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungsverteilung sowohl in den Aufnahme- als auch in den Auswanderungsländern aus. Sie verändern auch die Arbeitsmärkte in den Aufnahme- und in den Auswanderungsländern. In vielen Aufnahmeländern sind Migrantinnen und Migranten nicht gerne gesehen, da sie als Billigkonkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und als Belastung Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=