71 Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren 1 Beschreiben und erklären Sie die Gründe und die Folgen der demographischen Alterung. 2 Arbeiten Sie in Kleingruppen. Fassen Sie in der Karte M1 jeweils drei Legendenfarben zu einer Kategorie zusammen. Wählen Sie jeweils ein Land aus jeder Kategorie und recherchieren Sie Informationen zu Lebenserwartung, BIP/Kopf und HDI-Rang. 3 Vergleichen Sie die Altersaufbaudiagramme Japans und Senegals. 4 Analysieren Sie die Texte M4 und M5. Welche Gemeinsamkeiten, welche Unterschiede stellen Sie fest? 5 Gestalten Sie in Partnerarbeit ein Interview: „Wie wird unser Leben im Jahr 2070 aussehen?“ { { { { } 95–99 100+ 90–94 85–89 80–84 75–79 70–74 65–69 60–64 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 30–34 25–29 20–24 15–19 5–9 0–4 10–14 Japan – 2018 Alter 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 Mio. Population M2 Altersaufbau Japan 95–99 100+ 90–94 85–89 80–84 75–79 70–74 65–69 60–64 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 30–34 25–29 20–24 15–19 5–9 0–4 10–14 Senegal – 2018 Alter 5 4 3 2 1 0 0 1 2 3 4 5 Mio. Population M3 Altersaufbau Senegal Das Dorf der Hundertjährigen So sieht ein normaler Tag im 98. Lebensjahr von Shunpuku Tamaki aus. Mit dem Sonnenaufgang steht der Alte auf, beginnt mit der Arbeit auf einem seiner drei Felder und frühstückt danach mit seiner Frau. Dann geht er aufs Feld, um seine Orangenbäume zu gießen, sofern es im Haus nichts zu tun gibt. In seiner Freizeit fährt er Motorrad. Wegen seines Alters macht er sich keine Sorgen. „Ich war ja noch nicht ein Mal im Krankenhaus. Was soll mir passieren?“ Wie lange er noch habe, frage er sich nie. „Bei uns gehöre ich sowieso nicht zu den Ältesten.“ Tamakis Heimat wird „das Dorf der Hundertjährigen“ genannt. Der Ort Ogimi liegt im Norden der südjapanischen Inselgruppe Okinawa, die unter Wissenschaftlern für die Langlebigkeit ihrer Bewohner berühmt ist. Über 900 der 1,3 Millionen Menschen dort sind 100 Jahre und älter. Ein untypisch hoher Wert, der selbst unter Japanern einzigartig ist, obwohl diese im globalen Vergleich eine weit überdurchschnittliche Lebenserwartung haben. Okinawa ist das Archipel der Alten, das Zentrum der Superalten ist Ogimi. Auf einem großen Stein am Straßenrand vor dem Ortseingang klebt eine Plakette: „Nummer eins für Langlebigkeit“. Unter den 3 200 Einwohnern haben derzeit zwölf Menschen ein dreistelliges Alter, an die 100 weitere haben es bereits über die 90 geschafft. (http://www.zeit.de/2013/39/japan-okinawa-alte, 19. 9. 2013, abgerufen am 18. 9. 2016) M4 Alte Menschen in Okinawa, Japan Altern im Senegal Im Senegal versteht man unter „älteren Menschen“ bisher solche, die das 55. Lebensjahr erreicht haben, das ist zugleich das Alter für den Eintritt in den Ruhestand. Zur Zeit diskutiert man allerdings darüber, das Ruhestandsalter bis zum 60. Lebensjahr hinauszuschieben. Die Mehrheit der Älteren im Senegal hat nicht den Vorteil einer Ruhestandspension, und ihre sozio-medizinisch begründeten Kosten trägt die Großfamilie. Diese bleibt für die Älteren ein System der sozialen Sicherheit. Sehr oft arbeiten die Älteren nach Beendigung ihrer beruflichen Tätigkeit weiter, um die Kosten für den Bedarf ihrer Nachkommenschaft bestreiten zu helfen. Auf diese Weise werden 38% der Haushalte mit mehr als 10 Kindern von Älteren geführt, und zwar ohne jegliche finanzielle Unterstützung durch staatliche Einrichtungen. So leben die Älteren im Kreis ihrer Familie, sie sind deshalb praktisch nie allein. Der Grund dafür: Es gibt weder Altenheime (oder Ähnliches) noch irgendwelche Einrichtungen für Senioren. Im ländlich-dörflichen Milieu erfreuen sich die Älteren weiterhin eines privilegierten Sozialstatus; in der Stadt hingegen beginnen sie, die unheilvollen Auswirkungen der wirtschaftlichen Abhängigkeit zu erfahren. (http://www.bagso.de/publikationen/bagsonachrichten/ archiv/2001-01/altern-und-alter-im-senegal.html, abgerufen am 18. 9. 2016) M5 Alte Menschen im Senegal Arbeitsheft S. 30, 31 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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