67 Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren 1 Beschreiben Sie die Bevölkerungsentwicklung in den einzelnen Phasen des Modells des demographischen Übergangs. 2 Analysieren Sie das Diagramm M2. Geben Sie für zwei ausgewählte Staaten an: höchste Geburtenrate 1960 und 2009, höchste Wachstumsrate 1990. 3 Erläutern Sie die Ursachen für den zweiten demographischen Übergang. 4 Beurteilen Sie, inwieweit das Modell des demographischen Übergangs auf die Entwicklungsländer übertragen werden kann. 5 Erklären Sie, welche Faktoren bei der Bevölkerungsentwicklung zum Tragen kommen. 6 Gestalten Sie mithilfe der Materialien dieser Doppelseite ein Ursache-Wirkungs-Schema zum Thema Bevölkerungsentwicklung. " { { } { } Altersaufbau der Bevölkerung Der Altersaufbau beschreibt die Gliederung der Bevölkerung nach Altersjahrgängen getrennt nach Geschlechtern. Die Stärke der einzelnen Altersjahrgänge beeinflusst die Zahl der Geburten und Sterbefälle in bestimmten Zeiträumen. Gleichzeitig wiederum wirken sich Veränderungen von Geburtenhäufigkeit oder Sterblichkeit auf die Stärke der jeweiligen Jahrgänge aus. Langfristig führen diese Veränderungen zu einer Verschiebung der Anteile der einzelnen Altersgruppen an der Gesamtbevölkerung. Ein zusätzlicher Faktor ist die Zu- und Abwanderung in einem Land. Der Altersaufbau wird in einem Altersaufbaudiagramm, häufig auch Bevölkerungspyramide genannt, dargestellt. Die Pyramidenform ergibt sich jedoch nur noch in Ländern mit einer jungen, wachsenden Bevölkerung. In Ländern mit geringeren Geburtenzahlen ergeben die Werte eine Glocken-, Zwiebel- oder Urnenform. Natürliches Wachstum Um das natürliche Wachstum der Bevölkerung eines Staates zu messen, wird die Zahl der Sterbefälle von der Zahl der Geburten abgezogen. Ist das Ergebnis positiv, werden mehr Kinder geboren als Menschen sterben. Ein Defizit des natürlichen Wachstums entsteht, wenn über einen längeren Zeitraum mehr Menschen sterben als Kinder geboren werden. Pro Jahr kommen derzeit 82 377000 Menschen zur Welt, pro Tag 225 690, pro Minute 157, pro Sekunde 2,6. Migrationssaldo Aus der Differenz zwischen Zu- und Abwanderung über Staatsgrenzen hinweg ergibt sich der Migrationssaldo. Als Migrantinnen und Migranten werden Menschen bezeichnet, die aus ihren bisherigen Wohnorten abwandern, um sich anderswo dauerhaft oder für längere Zeit niederzulassen. Aus der Perspektive der Einwanderungsländer sind diese Menschen Immigrantinnen und Immigranten, aus der Perspektive der Auswanderungsländer Emigrantinnen und Emigranten. Nach Angaben der UNO gab es 2019 weltweit 272 Mio. Migrantinnen und Migranten, das sind 4% der Weltbevölkerung. 95–99 100+ 90–94 85–89 80–84 75–79 70–74 65–69 60–64 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 30–34 25–29 20–24 15–19 5–9 0–4 10–14 Nigeria Alter Österreich 0 0 4 2 2 8 12 16 16 12 8 4 4 4 Mio. Population M3 Altersaufbau 2015 im Vergleich: Österreich und Nigeria 2,5 2 1,5 1 0,5 % 0 Afrika Europa Nordamerika Australien, Ozeanien Asien Weltweit Lateinamerika, Karibik -0,5 -0,1% 1% 0,3 % 1% 1% 1,1% 2,5% M4 Natürliche Wachstumsrate der Bevölkerung nach Kontinenten Mitte 2019 Land Anzahl in Mio. Anteil an der Gesamtbevölkerung in % Vereinigte Staaten von Amerika 46,6 14,5 Deutschland 12 14,9 Russische Föderation 11,6 8,1 Saudi-Arabien 10,2 32,3 Großbritannien 8,5 13,2 Vereinigte Arabische Emirate 8,1 88,4 Kanada 7,8 21,8 Frankreich 7,8 12,1 Australien 6,8 28,2 Spanien 5,9 12,7 M5 Die zehn Länder mit dem höchsten Anteil an Migrantinnen und Migranten in Millionen 2015 Arbeitsheft S. 27, 28 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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