5 Zusatzangebot im Internet Weitere Materialien, Lernangebote oder weiterführende Links finden Sie im Internet mithilfe der Online-Links. Die Online-Links stehen immer am Beginn eines Großkapitels unten auf der Buchseite. Öffnen Sie die Webseite www.oebv.at und geben Sie den Online-Link im Suchfenster ein. 88 89 Wissen vernetzen Maturaaufgabe Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren Basiskonzepte • Diversität und Disparitäten S. 64, S. 65, S. 66, S. 67, S. 70, S. 71, S. 72, S. 73, S. 74, S. 75, S. 76, S. 77, S. 80, S. 81, S. 82, S. 83, S. 84, S. 85, S. 86, S. 87 • Maßstäblichkeit S. 64, S. 65, S. 76, S. 77 • Regionalisierung und Zonierung S. 64, S. 65, S. 74, S. 75, S. 78, S. 79, S. 80, S. 81 • Kontingenz S. 64, S. 65, S. 68, S. 69, S. 82, S. 83, S. 84, S. 85, S. 86, S. 87 Die demographische Alterung Das Altern der Bevölkerung ist einer der bedeutendsten Trends des 21. Jahrhunderts. Es hat weitreichende Folgen für alle Bereiche der Gesellschaft. 1 Beschreiben und vergleichen Sie die Grafiken M1 und M2. 2 Alterspyramiden spiegeln vergangene, gegenwärtige und zukünftige Bevölkerungsentwicklungen wider. Erläutern Sie diese Aussage. 3 Stellen Sie Zusammenhänge zwischen dem demographischen Übergang (S. 66, M1) und der demographischen Alterung dar. 4 Erörtern Sie anhand der Materialien sowie unter Einbeziehung Ihres eigenen Vorwissens die Auswirkungen der globalen Alterung. " { { } Deutschland – 2020 95–99 90–94 85–89 80–84 75–79 70–74 65–69 60–64 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 30–34 25–29 20–24 15–19 15–14 5–9 0–4 100+ Alter Mio. Bevölkerung 4 3 2 1 0 1 2 3 4 M1 Altersaufbau Deutschland 2020 Demographische Veränderungen • In jeder Sekunde vollenden zwei Menschen weltweit ihr 60. Lebensjahr – insgesamt jedes Jahr 58 Millionen Menschen. • 2050 wird es erstmals in der Geschichte mehr Menschen über 60 als Kinder unter 15 geben. Im Jahr 2000 gab es schon mehr über 60-Jährige als Kinder unter 5. • 2012 sind 810 Millionen Menschen 60 Jahre oder älter. Sie machen 11,5 Prozent der weltweiten Bevölkerung aus. In weniger als 10 Jahren wird diese Zahl auf 1 Milliarde steigen und sich bis 2050 verdoppeln. Damit werden 2050 2 Milliarden Menschen, 22 Prozent der Weltbevölkerung, älter als 60 Jahre sein. • Im letzten Jahrzehnt ist die Zahl älterer Menschen um 178 Millionen gestiegen. Das entspricht der gesamten Bevölkerung Pakistans, des sechstgrößten Landes weltweit. • Die Lebenserwartung beträgt gegenwärtig in den entwickelten Gesellschaften 78 Jahre, in den Entwicklungsländern 68 Jahre. Ab 2045 werden Neugeborene eine Lebenserwartung von 83 bzw. 74 Jahren haben. • Zwei von drei Personen über 60 leben in Entwicklungsländern. 2050 werden es vier von fünf sein. • Japan ist das einzige Land, in dem über 30 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre oder älter sind; 2050 werden es 64 Länder sein. In Deutschland sind gegenwärtig 26,7 Prozent der Bevölkerung 60 Jahre oder älter. • Die Zahl der Hundertjährigen wird weltweit von 316 600 im Jahr 2011 auf 3,2 Millionen im Jahr 2050 steigen. • Auf 100 Frauen über 60 kommen weltweit 84 Männer. Bei den über 80-Jährigen sind es 61 Männer auf 100 Frauen. (https://www.unfpa.org/sites/default/files/pub-pdf/UNFPAExec-Summary_German-LOWRES_0.pdf, abgerufen am 2. 6. 2020) Nigeria – 2020 95–99 90–94 85–89 80–84 75–79 70–74 65–69 60–64 55–59 50–54 45–49 40–44 35–39 30–34 25–29 20–24 15–19 15–14 5–9 0–4 100+ Alter Mio. Bevölkerung 20 15 10 5 0 5 10 15 20 M2 Altersaufbau Nigeria 2020 M3 Faktenblatt Altersmedian der Weltbevölkerung von 1990 bis 2020 und Prognosen bis 2100 (in Jahren) 45 50 40 35 30 25 20 2075 2100 2050 2025 2020 2015 2010 2005 2000 1995 1990 % bisherige Entwicklung niedrige Fertilität mittlere Fertilität hohe Fertilität M4 Altersmedian der Weltbevölkerung 1950 bis 2020, Prognosen bis 2100 (https://de.statista.com/statistik/daten/ studie/159834/umfrage/altersmedian-der-weltbevölkerung/, abgerufen am 2. 6. 2020) 1 Interpretieren Sie das Ursache-Wirkungs-Schema. Wählen Sie drei Faktoren der Bevölkerungsentwicklung und erklären Sie diese genau. 2 Erörtern Sie, ob und wie sich Ressourcennutzung und Ressourcenverbrauch in den Industrieländern reduzieren lassen. { } gesellschaftlicher Status; religiöse und kulturelle Bindungen Bildungsniveau der Frau Fertilität Mortalität Wanderungsentscheidung räumliche Bevölkerungsentwicklung Abwanderung Zuwanderung Wirkung auf Auswanderungsland Wirkung auf Aufnahmeland natürliche Bevölkerungsentwicklung Bevölkerungswachstum Bevölkerungsrückgang Konsumtion / Lebensstil Tragfähigkeit Biokapazität Klimawandel Ressourcennutzung • Landwirtschaft • Fischerei • Industrie / Bergbau • Wasser • Energie • Transport Ressourcenproduktivität (Technologie) Zugang zu Verhütungsmitteln Familienplanung Heiratsalter Altersstruktur, Geschlechterproportion, Kinderund Säuglingssterblichkeit Ernährung, medizinische Versorgung, Hygiene politische Verhältnisse, Verfolgung, Krieg, Flucht, Naturkatastrophen Arbeitsplatzangebot, berufliche Karriere, Verdienstmöglichkeiten Lebenslage, Familiensituation 52 53 Fallbeispiel Geoökosysteme der Erde analysieren Gefährdung der tropischen Regenwälder Tropische Regenwälder erstrecken sich derzeit mit einer Fläche von mehr als 13,4 Millionen Quadratkilometern vor allem über die drei großen Regenwaldregionen Amazonien (Südamerika), das Kongo-Becken (Afrika) und Südost-Asien. Das entspricht einem Drittel der gesamten Waldfläche der Erde. Eine große Artenvielfalt und üppige Vegetation sind charakteristisch für dieses Ökosystem, das durch menschliche Eingriffe stark gefährdet ist. Allein in den letzten 50 Jahren wurde bereits die Hälfte des tropischen Regenwalds zerstört. Für die Gewinnung von Holz, Flächen für Plantagenbau, Viehzucht und Feldbau sowie die Beschaffung von Land für die Bevölkerung wurden riesige Waldflächen gerodet. Palmöl Ölpalmen werden auf großen Plantagen in tropischen Entwicklungs- und Schwellenländern angebaut. Palmöl wird für die Herstellung von zahlreichen Lebensmitteln wie Margarine und Schokolade, Waschmittel, Treibstoff sowie zur Erzeugung von Strom und zum Heizen verwendet. Aufgrund des niedrigen Preises, der langen Haltbarkeit und Hitzebeständigkeit ist es das mittlerweile meistgehandelte pflanzliche Öl weltweit. Indonesien – Palmölproduzent Nr. 1 Indonesien und Malaysia sind weltweit die größten Palmölproduzenten. Die Europäische Union und die Volksrepublik China, die aufgrund ihrer wachsenden Wirtschaft viele Rohstoffe und Energie benötigen, gehören zu den größten Abnehmern. Um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden, wird tropischer Regenwald großflächig für die Anlage von Plantagen abgeholzt und gerodet. Viele Firmen, die Palmöl zur Herstellung ihrer Produkte verwenden, versuchen daher, die Kennzeichnung von Palmöl auf den Verpackungen zu verschleiern, indem sie lediglich den Wortlaut „pflanzliche Öle und Fette“ angeben. Einige Hersteller möchten künftig auf die Verwendung von Palmöl verzichten und alternative Pflanzenöle einsetzen. M1 Ölpalmenplantage 60000 50000 40000 20000 10000 70000 80000 90000 km² 0 Anbauflächen für Ölpalmen in Indonesien zwischen 1990 und 2017 1990 2014 2012 2010 2008 2006 2004 2002 2000 1998 1996 1994 1992 Jahr 2016 M2 Anbaufläche für Ölpalmen in Indonesien in km 2 Die Ölpalme Ölpalmen werden bis zu 30 Meter hoch und stammen aus dem afrikanischen Regenwald. Sie werden heute auf 15 Millionen Hektar industriellen Plantagen in den Tropen angebaut und von Hand geerntet. Die Pflanzen benötigen für das Wachstum hohe Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit. Auf den Plantagen werden die Pflanzen in Monokulturen angebaut. Zur Schädlingsbekämpfung werden große Mengen an Pestiziden eingesetzt. Kompetenzorientierte Lernziele regionale Konflikte über die Verfügbarkeit von knappen Ressourcen (Boden- und Regenwaldflächen) und dahinter stehende wirtschaftliche Interessen erklären den Einsatz von Palmöl bei der Produktion von Lebensmitteln, Treibstoffen und chemischen Erzeugnissen bewerten Tropische Regenwälder in Gefahr 1 Beschreiben Sie anhand des Verfassertextes sowie des Diagramms M2 den weltweit steigenden Palmölverbrauch. 2 Recherchieren Sie im Internet und nennen Sie Alternativen für Palmöl in Lebensmitteln (M5). 3 Bewerten Sie den Einsatz von Palmöl in Lebensmitteln, der chemischen Industrie und im Treibstoff. Fügen Sie dazu Ihre Pro- und Contra-Argumente in die folgende Abbildung ein. Welche Seite überwiegt am Ende? " Orang Utans in Bedrängnis Der Morgen nach der Feuernacht enthüllt ein Schreckensbild: dichter Qualm wabert über Ödnis, die gestern ein Wald voller Leben war. Hardi Baktiantoro tritt auf die Bremse und springt aus dem Wagen. Die Flammen haben ganze Arbeit geleistet, Arbeit zugunsten eines Palmölkonzerns. „Immer wieder brennen unsere Wälder“, sagt Hardi und zweifelt keine Sekunde an einem Verbrechen. Zu oft hat er sein Land in Flammen gesehen. Als Orang-UtanRetter bei COP, dem Centre for Orangutan Protection, eilen Hardi und seine Kollegen auf Borneo seit Jahren von Brandherd zu Brandherd. „Viele dieser Feuer werden gelegt, um Land für Ölpalmenplantagen zu gewinnen. Das ist in Indonesien verboten. Deshalb brennt der Regenwald nachts.“ Wieder sind ungezählte Tiere in den Flammen verbrannt; wieder ist es ein schwarzer Tag im Leben von Hardi Baktiantoro, der die Organisation COP im März 2007 gründete. (http://www.hintergrund.de/201105311568/globales/ umwelt/palmoel-die-indonesische-tragoedie.html, 31. 5. 2011, abgerufen am 14. 9. 2016) M3 Erzählung eines Tierschutzaktivisten M4 Farmer mit Palmölfrüchten M5 Palmölhaltige Produkte " } PRO CONTRA Arbeitsheft S. 19 152 153 Semestercheck 16 Erklären Sie, was man unter Land Grabbing versteht. Analysieren Sie mithilfe von M3 und M4 das Ausmaß und die Folgen von Land Grabbing. 17 Definieren Sie die Begriffe Naturereignis, Naturgefahr und Naturkatastrophe sowie Vulnerabilität und Resilienz. { Land Grabbing Nur 11% der Landakquisitionen für landwirtschaftliche Nutzung (Gesamtfläche 29 Millionen Hektar), die die Land Matrix im Juli 2014 erfasste, sollen künftig rein der Lebensmittelproduktion dienen. 35% der Fläche war nicht für Lebensmittel bestimmt, 21% für den Anbau von Flex Crops, die je nach Marktlage zu Sprit, Tierfutter oder Nahrungsmitteln verarbeitet werden können. Die restliche Fläche war für mehrere Produkte zugleich bestimmt. Land Grabbing ist vorrangig ein Problem in Staaten mit schlechter Regierungsführung, da Investoren aufgrund niedriger rechtsstaatlicher Standards leicht Land kaufen und pachten können. Oxfam wertete zwischen 2000 und 2011 abgewickelte Landgeschäfte aus 56 Ländern aus – drei Viertel der Länder wiesen Defizite im Bereich Mitspracherecht, Rechenschaftspflicht und Korruptionskontrolle auf. Die Konzentration von Landbesitz hat sich in den letzten Jahrzehnten auch in Europa, gerade in Osteuropa, extrem beschleunigt und erreicht Dimensionen wie in Brasilien oder Kolumbien, die für ihre ungleiche Landverteilung bekannt sind. In der EU kontrollieren 3% der Grundbesitzer die großen Betriebe, die über 100 Hektar oder mehr verfügen – die Hälfte der landwirtschaftlichen Flächen. Land Grabbing geht häufig mit Water Grabbing einher: Die mit dem Land verknüpften Wasserrechte spielen meist eine zentrale Rolle. Unternehmen aus Saudi Arabien kaufen oder pachten beispielsweise riesige Flächen im Ausland zur Produktion von Nahrung, da im eigenen Land Wasser ein knappes Gut ist. (http://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/landgrabbing.html, abgerufen am 24. 9. 2016) M3 Warum wird Land knapp? • Anstieg des Wirtschaftswachstums • Wohlstand und steigender Fleischkonsum (Futtermittelanbau) • Finanzspekulation auf Agrarrohstoffe • Land als Investitionsobjekt • Privatisierung von Land • Bevölkerungswachstum • steigender Nahrungsmittelverbrauch • Flächenversiegelung und Verstädterung • Klimawandel • Umweltverschmutzung • Dürre, Überschwemmung Verfügbarer Ackerboden für Nahrungsmittel schrumpft. M4 Wofür wird das gekaufte Land verwendet? " 18 Beschreiben Sie die wirtschaftlichen Auswirkungen von Naturkatastrophen. 19 Analysieren und bewerten Sie die Diagramme M5 und M6. 20 Erörtern Sie, wie durch nachhaltiges Handeln und Wirtschaften die Tragfähigkeit der Erde bewahrt werden kann. " } } Naturkatastrophen weltweit 1980 –2012 Anzahl der Ereignisse 200 0 1980 1982 1984 1986 1988 1990 1992 1994 1996 1998 2000 2002 2004 2006 2008 2010 2012 400 600 800 1 000 Anzahl Geophysikalische Ereignisse (Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch) Meteorologische Ereignisse (Sturm) Hydrologische Ereignisse (Überschwemmung, Massenbewegung) Klimatologische Ereignisse (Temperaturextreme, Dürre, Waldbrand) 2014 2018 2016 M5 Naturkatastrophen weltweit 1980–2018 Erdbeben, Tsunami (Thailand 26.12.2004) 220000 Todesopfer Erdbeben (Haiti 12.01.2010) 159000 Todesopfer Zyklon Nargis (Myanmar 2.–5.5.2008) 140000 Todesopfer Tropischer Zyklon (Bangladesch 29.–30.4.1991) 139000 Todesopfer Erdbeben (Pakistan 8.10.2005) 88000 Todesopfer Erdbeben (China 12.5.2008) 84000 Todesopfer Hitzewelle, Dürre (Mitteleuropa Jul–Aug 2003) 70000 Todesopfer Hitzewelle (Russland Jul–Sep 2010) 56000 Todesopfer Erdbeben (Iran 20.6.1990) 40000 Todesopfer Erdbeben (Iran 26.12.2003) 26000 Todesopfer M6 Größte Naturkatastrophen nach Anzahl der Todesopfer 1990–2016 2. Semester Die Fallbeispielseiten dienen der Vertiefung und Erweiterung des Lehrstoffes. Die Abschlussseiten zu jedem Großkapitel bieten links eine „Wissen-vernetzen-Seite“, die Ihnen einen systematischen Rückblick auf die Inhalte des Kapitels zeigt. Sie sind aber auch immer wieder aufgefordert, Ihr eigenes Wissen und Ihre Kompetenzen einzubringen. Außerdem sind die im Lehrplan verankerten Basiskonzepte hier ausgewiesen. Auf der rechten Seite finden Sie eine zum Kapitel passende Maturaaufgabe, mit deren Hilfe Sie sich schrittweise auf die kompetenzorientierte Reifeprüfung vorbereiten können. Die Semestercheckseiten bieten Ihnen Aufgaben zur selbstständigen Überprüfung Ihrer erworbenen Kompetenzen. Nur zu Prüfzwecken – E gentum des Verlags öbv
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