global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

44 Was ist eigentlich das Klima? Manche Menschen sind wetterfühlig. Sie jammern über die aktuelle Hitze oder Kälte, über zu starken Wind oder Luftdruckänderungen. Alle diese Aussagen beziehen sich auf das Wetter, nämlich auf die aktuellen Gegebenheiten in der unteren Atmosphäre (Troposphäre) an einem bestimmten Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt. Klima ist hingegen der Zustand der Troposphäre über einen längeren Zeitraum hinweg an einem Ort oder in einer Region. Dafür werden zum Beispiel die Mittelwerte von Temperatur und Niederschlag von meist 30 Jahren verwendet. Klima: ein Puzzle Das Klima besteht aus einzelnen Klimaelementen, die sich wechselweise beeinflussen und zusammen das Klima ergeben (M1). • Lufttemperatur: ist die Temperatur in der unteren Atmosphäre, die nicht von Erdwärme oder Sonneneinstrahlung beeinflusst ist. • Luftfeuchtigkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viel Prozent des maximal möglichen Wasserdampfs in der Luft enthalten sind. • Bewölkung: besteht aus dem sichtbaren kondensierten Wasser oder aus Eisteilchen in der Luft und berührt nicht den Erdboden. • Niederschlag: besteht aus Wasser und gelangt in flüssiger (Regen, Tau) oder fester Form (Schnee, Hagel, Graupel, Reif) auf den Boden. • Luftdruck: kommt durch das Gewicht der Luftsäule über einem Punkt auf der Erdoberfläche zustande. • Wind: ist eine stärkere Luftbewegung in eine bestimmte Richtung. Die Sonne als enorme Energiequelle Alle diese Klimaelemente werden von der Sonnenstrahlung massiv beeinflusst. Sie ist die wichtigste Energiequelle und erwärmt Wasser, Land und Luft auf unserer Erde. Doch die Sonne wärmt die Erde sehr ungleichmäßig. An den Polen ist es kälter, um den Äquator wärmer. Ein Grund ist die Kugelgestalt der Erde. Dadurch treffen die Sonnenstrahlen in Äquatornähe steil auf die Erdoberfläche und erwärmen diese stark. Durch die Bewegung der Erde um die Sonne und durch die Neigung der Erdachse fallen die Sonnenstrahlen auf der Nordhalbkugel in unserem Sommer steiler ein als in unserem Winter (M2). Klimakarten – von Menschen konstruiert Gebiete der Erde mit ähnlichen klimatischen Verhältnissen können zu Klimazonen zusammengefasst werden. Klimageographinnen und Klimageographen haben unterschiedliche Klimaklassifikationen entwickelt, nach denen verschiedene Klimakarten gezeichnet werden können. Je nachdem, welche Faktoren berücksichtigt werden, ergeben sich unterschiedliche Klimazonen und daher verschiedene Kartenbilder. Eine bekannte Klimaklassifikation haben die Geographen Carl Troll und Karlheinz Paffen erstellt, die auf Temperatur, Niederschlag und Vegetation beruht (M3). Eine andere Klimaklassifikation wurde von den Wissenschaftlern Wilhelm Lauer und Peter Frankenberg entwickelt (M4). Dabei werden die Klimazonen aufgrund des Wärme- und Wasserhaushalts und der Meeresnähe gebildet. Bewölkung Lufttemperatur Sonnenstrahlung Luftdruck Wind Niederschlag Luftfeuchtigkeit M1 Zusammenwirken der Klimaelemente Äquinoktialstand 21. März Solstitialstand 21. Juni Aphel (4. Juli) 147 · 106km 152 · 106km Perihel (2. Januar) Sonne Tag Nacht 22. Dezember Solstitialstand 23. September Äquinoktialstand Polarkreis N S Äquator M2 Bewegung der Erde um die Sonne Das Klima: Elemente, Zonen und Karten Kompetenzorientierte Lernziele Zusammenwirken der Klimafaktoren erläutern ungleichmäßige Erderwärmung erklären verschiedene Klimazonenkarten verwenden und vergleichen Klimazonenkarten als Konstrukte bewerten Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=