global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

4 Farben geben Ihnen Orientierung im Buch. Jedem der fünf Großkapitel ist eine eigene Farbe zugeordnet. Wie Sie mit global arbeiten 10 11 Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen reflektieren Die Welt in unterschiedlichen Abbildungen Kompetenzorientierte Lernziele Darstellungsmöglichkeiten der Erde nach verschiedenen Merkmalen beschreiben und analysieren Interessengebundenheit von Darstellungen bewerten M1 Weltkarte nach Gerhard Mercator um 1606 Gliederungsprinzipien der Erde nach unterschiedlichen Sichtweisen reflektieren 1 Beschreiben Sie die Darstellungsmöglichkeiten und vergleichen Sie die Unterschiede. 2 Bewerten Sie diese unterschiedlichen Formen: Welche Ideen und Interessen stecken hinter den abgebildeten Kartendarstellungen? Wer wird dabei bevorzugt, wer benachteiligt? 3 Analysieren Sie folgende Fragestellung: Kann man quer über eine Mercator-Weltkarte Entfernungen messen? Begründen Sie Ihre Antwort. 4 Begründen Sie: Welche Karte entspricht am ehesten Ihrer Vorstellung von der Welt? 5 Zeichnen Sie Ihre eigene Weltkarte, die Ihrer Vorstellung der Welt am nächsten kommt. Analysieren und vergleichen Sie Ihre Ergebnisse in der Klasse. { } { } { Gliederungsmöglichkeiten der Erde Es gibt verschiedenste Merkmale, nach denen eine Einteilung der Erde vorgenommen werden kann. Am häufigsten erfolgt die Einteilung nach politischen, naturräumlichen, kulturellen und sozioökonomischen Kriterien. Alle Einteilungen haben eines gemeinsam: Sie sind selten objektiv, sondern abhängig von den Wahrnehmungen und Interessen der jeweils Betroffenen. Die Gliederung nach Staats- oder Verwaltungsgrenzen ist die geläufigste Art. Umstritten sind Grenzen nur dann, wenn zwei oder mehrere Staaten ein bestimmtes Gebiet für sich beanspruchen. Anders ist dies bei naturräumlichen Darstellungen. Hier sind die Grenzen nicht starr festgelegt, sondern fließend. Kulturelle Gliederungen wie Einteilungen nach Religion, Sprache etc. sind vor allem hinsichtlich der Messbarkeit ihrer Kriterien hinterfragenswert. Bei sozioökonomischen Gliederungen ist für die Darstellung entscheidend, welche Kriterien als Grundlage dienen und wer welche Interessen vertritt. Verschiedene Kartenprojektionen Um die dreidimensionale Erde auf eine zweidimensionale Karte übertragen zu können, muss diese immer verzerrt dargestellt werden. Drei unterschiedliche Möglichkeiten der Modellbildung sind hier angeführt. Die Mercator-Karte (M1): 1569 entwickelte der Geograph und Kartograph Gerhard Mercator diese Karte, die wegen ihrer Winkeltreue bis heute in der See- und Luftfahrt zum Einsatz kommt. Kontinente und Staaten sind jedoch nicht flächentreu. Die Peters-Weltkarte (M2): Die 1974 vom Historiker Arno Peters veröffentlichte Projektion war im Speziellen mit dem Ziel entwickelt worden, näher am Äquator liegende Länder im richtigen Größenverhältnis zu den näher an den Polen liegenden Ländern abzubilden (Flächentreue). Die McArthur-Weltkarte (M3): 1979 erschien die nach Süden ausgerichtete Karte des Australiers Stuart McArthur. Hier verläuft der Nullmeridian nicht durch Greenwich, sondern durch die australische Hauptstadt Canberra. Die Antarktis ist gar nicht abgebildet. Äquator nördlicher Wendekreis nördlicher Polarkreis südlicher Wendekreis südlicher Polarkreis 0 2 150 4 300 6 450 km Maßstab 1: 215 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze 0 2 150 4 300 6 450 km Maßstab 1: 215 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze 0 2 150 4 300 6 450 km Maßstab 1: 215 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze M2 Weltkarte nach Arno Peters Äquator 0 2 300 4 600 6 900 km Maßstab 1: 230 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze 0 2 300 4 600 6 900 km Maßstab 1: 230 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze 0 2 300 4 600 6 900 km Maßstab 1: 230 000 000 strittige Grenze Staatsgrenze M3 Weltkarte von Stuart McArthur Online-Code x4e6pq Arbeitsheft S. 4 82 83 Bevölkerung und Gesellschaft diskutieren Frauen weltweit Kompetenzorientierte Lernziele Die Probleme von Frauen weltweit darstellen Soziale, politische und wirtschaftliche Ungleichbehandlung analysieren Die Situation von Mädchen und Frauen in Afrika erläutern Äquator nördlicher Polarkreis nördlicher Wendekreis südlicher Wendekreis südlicher Polarkreis 0 1 800 3 600 5 400 km Maßstab 1:180 000 000 Rang 1 - 20 Rang 21 - 40 Rang 41 - 60 Rang 61 - 80 Rang 81 - 100 Rang 101 - 120 Rang 121 - 140 Rang 141 - 153 keine Daten Staatsgrenze strittige Grenze M1 Global Gender Gap Index 2020 1 Analysieren Sie die Karte zum Gender Gap Index. Recherchieren Sie den aktuellen Rang Ruandas. 2 Beschreiben Sie die Probleme, mit denen Frauen in Österreich und Ruanda auf dem Weg zu einer Gleichbehandlung konfrontiert sind. 3 Erläutern Sie anhand der Materialien die Situation vieler Frauen in Afrika. 4 Beurteilen Sie die Rolle, die Afrikas Frauen in der Wirtschaft des Kontinents spielen. { { { } Gleichstellung von Frauen Seit 2005 veröffentlicht das World Economic Forum jährlich eine Studie zur Gleichstellung der Frauen (Global Gender Gap Report). Untersucht werden dabei vier Kategorien: Gesundheit und Überlebenschancen (zB Geburten- und Sterberate, durchschnittliche Lebenserwartung), Bildungsweg (Alphabetisierungsrate, Schulbildung), politische Teilhabe (zB Parlamentssitze, Kabinettssitze) und wirtschaftliche Chancen (zB Einkommenschancen, Beschäftigungsanteile, Anteile an Spitzenpositionen). Am weitesten angenähert haben sich Frauen und Männer im Bereich der Gesundheit, am weitesten auseinander sind sie nach wie vor in der Politik. Auch in wirtschaftlichen Führungspositionen sind Frauen weit unterrepräsentiert. Nach dem Gender Gap Report 2020 wird es noch mindestens 100 Jahre dauern, bis Männer und Frauen am Arbeitsplatz gleichberechtigt sein werden. Den ersten Platz in diesem Ranking belegt 2020 Island. Österreich erreicht im Gesamtranking Platz 34, steht aber im Bereich Bildung an erster Stelle. Am letzten Platz landet der Jemen. Probleme von Frauen Ein weltweites Problem ist die Unterdrückung von Frauen durch Männer. Dies kann sich in vielfacher Ausprägung manifestieren. So sind in Fällen von häuslicher Gewalt neun von zehn Opfern Frauen. Laut der Frauenrechts-Organisation Terre des Femmes ist jede vierte Frau davon betroffen. Auch Sexismus, die abwertende Behandlung aufgrund des Geschlechts, bezieht sich fast ausschließlich auf Frauen. Dies zeigt sich zB in der schlechteren Bezahlung von Frauen, aber auch immer wieder in der Werbung, in der Frauen als Objekte dargestellt werden. Eine Form von moderner Sklaverei ist der Frauenhandel. Frauen und Mädchen werden zum Zweck der sexuellen Ausbeutung, zur Ausbeutung der Arbeitskraft oder zur Zwangsverheiratung wie Ware gehandelt. Die betroffenen Frauen haben kaum Chancen, aus ihrer Lage herauszukommen. Dazu kommen Probleme von Frauen, die sich aus den kulturellen Traditionen der einzelnen Länder oder Kulturräume ergeben, zB die Beschneidung bei Frauen und Mädchen – jeden Tag 8 000! –, Zwangsheirat oder Ehrenmorde. Frauen in Afrika Afrikas Frauen treiben die Wirtschaft voran. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Politik. Ihr Engagement ist unverzichtbar für das Gesundheitswesen und die Zivilgesellschaft. Ihre rechtliche Ungleichstellung erschwert jedoch ihren Zugang zu sozialen und wirtschaftlichen Ressourcen. Bis heute ist die Arbeitslast zwischen Männern und Frauen ungleich verteilt. Neben den Arbeiten im Haushalt verrichten Frauen körperliche Schwerstarbeit, bearbeiten die Felder, die ihnen rechtlich nicht einmal gehören. In den ländlichen Gebieten südlich der Sahara sind außerdem fast ausschließlich Mädchen und Frauen dafür zuständig, das Wasser zu holen. Bis zu eineinhalb Stunden täglich sind sie dafür zu Fuß unterwegs. Chancen von Mädchen und Frauen Naomi blinzelt zufrieden und kuschelt sich noch tiefer in die Arme ihrer stolzen Mutter. Das kleine Mädchen ist gerade einmal zwei Wochen alt. Was wird wohl aus ihr werden? Statistisch gesehen ist sie eine von rund 520 Millionen in Afrika lebenden Frauen mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 60,6 Jahren, vorausgesetzt, sie überlebt ihre Kindheit. Malaria und Aids sind die häufigsten Ursachen für die hohe Kindersterblichkeit in vielen afrikanischen Ländern. Naomis Mutter Diane ist 26 Jahre alt und unterrichtet Englisch und Mathematik. Mit einer Lehrerin als Mutter hat Naomi ungleich bessere Chancen für ihre Entwicklung als gleichaltrige Mädchen, deren Mütter im ländlichen Bereich einer Tätigkeit ohne rechtliche oder soziale Absicherung nachgehen. Denn der Gesundheitszustand und die Zukunftsperspektiven eines Mädchens hängen auch vom Ausbildungsgrad der Mutter ab. (https://www.missio.at/fileadmin/media_data/xx/ themen/frauen/Frau_in_Afrika/Frauen_in_Afrika.pdf, abgerufen am 12. 9. 2016) M2 Zugang zu Bildung Frauen und ihre Rechte Eine rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern hätte enorme positive Auswirkung auf die gesamtgesellschaftliche Entwicklung Afrikas, denn • die wirtschaftlichen Erträge könnten um bis zu 22 Prozent gesteigert werden, hätten Frauen den gleichen Zugang zu Ausbildung, Werkzeugen, Saatgut, Düngemittel und Krediten wie Männer. • die Korruptionsrate ist umso niedriger, je größer der Frauenanteil im Parlament ist. • 80 Prozent aller Todesfälle durch Schwangerschaft und Geburt könnten vermieden werden, hätten Frauen Zugang zu einfachsten Gesundheitsdienstleistungen. Die vorherrschenden Gesetze und Strukturen erschweren Frauen den Zugang zu ökonomischen Ressourcen, Eigentum, Land und Rechten. Die überwiegende Mehrheit der Frauen arbeitet im informellen Sektor und hat damit kein Recht auf einen Mindestlohn oder Mutterschutz. Darüber hinaus sind Frauen erhöhten Gesundheitsrisiken ausgesetzt und der Zugang zu Bildung wird ihnen erschwert. • Acht von zehn arbeitenden Frauen erhalten weder einen Lohn oder ein offizielles Gehalt. • Frauen in Afrika gehört nur ein Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, obwohl 80 Prozent aller Nahrungsmittel von ihnen produziert werden. • Obwohl Frauen 48 Prozent der kleinen und mittleren Betriebe leiten und 70 Prozent aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft stellen, erhalten sie weniger als 10 Prozent der Kredite für kleinbäuerliche Betriebe. • Mädchen und Frauen haben infolge fehlender sexueller Selbstbestimmung gegenüber ihren Partnern geringe Möglichkeiten, sich vor einer Infektion mit HIV/ Aids zu schützen. (http://www.gemeinsam-fuer-afrika.de/informieren/ frauen-bewegen-afrika/frauen-und-ihre-rechte/, abgerufen am 12. 9. 2016) M3 Rechtliche Gleichstellung Ruanda – ein Paradies für Frauen? „Es sicherlich nicht alles perfekt hier, aber ich denke, dass Ruanda in Sachen Frauenpolitik mit gutem Beispiel vorangeht“, sagt Natacha Umutoni im Gespräch mit der DW. Die Bloggerin und Unternehmerin aus Kigali ist stolz: 25 Jahre nach dem Genozid liegt ihr Land in einer Studie des Weltwirtschaftsforums zur Gleichstellung von Frauen und Männern weltweit auf Platz 6. Bereits 2005 wurde in Ruanda ein Quotensystem eingeführt, damit mehr Frauen in Führungspositionen aufsteigen können. 30 Prozent aller Stellen im öffentlichen Dienst sind für sie reserviert. Im Parlament liegt der Frauenanteil sogar bei 61,3 Prozent – ein Weltrekord. „Politisch macht sich der hohe Anteil von Frauen im Parlament dadurch bemerkbar, dass immer mehr Gesetze Frauenrechte stützen“, meint Natacha Umutoni. Bis zur völligen Gleichstellung von Mann und Frau sei es auch in Ruanda noch ein langer Weg. (https://www.dw.com/de/ruanda-ein-paradiesf%C3%BCrfrauen/ a-47794689, abgerufen am 2. 6. 2020) M4 Geschlechtergerechtigkeit Arbeitsheft S. 38, 39 Hier ist formuliert, welche kompetenzorientierten Lernziele Sie auf dieser Doppelseite erreichen. 98 99 Die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Menschen bewerten Verführt uns die Werbung zum Konsum? Was und wie viel wir konsumieren Kompetenzorientierte Lernziele Entwicklung der Fähigkeit, erworbenes Wissen und gewonnene Einsichten im Leben bei wirtschaftlichen Entscheidungen anzuwenden die persönliche Rolle als Konsumentin bzw. Konsument kritisch durchleuchten und die Bedeutung des Konsumverhaltens erkennen M1 Einkaufen 1 Beurteilen Sie die Verteilung der Konsumausgaben auf die verschiedenen Bereiche (M2). Vergleichen Sie dazu zB die Höhe der Ausgaben für Alkohol und Tabak mit jener für Gesundheit oder für Bildung. Welche drei Bereiche verzeichnen die vergleichsweise höchsten Anteile? Wie erklären Sie die hohen Ausgaben fürs Wohnen und für Hotel- und Restaurantbesuche? 2 Fragen Sie Ihre Eltern (Erziehungsberechtigten), ob sie Aufzeichnungen darüber führen, wie viel sie jeden Monat wofür ausgeben. Fragen Sie sie außerdem, welche laufenden Ausgaben normalerweise zu den drei höchsten monatlichen Ausgaben zählen, und vergleichen Sie die Antwort mit der Tabelle M2. Stellen Sie die Tabelle als Diagramm dar. Führen Sie über mehrere Wochen Aufzeichnungen über Ihre eigenen Ausgaben und fassen Sie in einem geeigneten Diagramm zusammen, wofür Sie wie viel Geld ausgeben. 3 Wählen Sie ein Unternehmen aus und recherchieren Sie, welche Arten von Werbung dieses Unternehmen betreibt. Zeigen Sie anhand von konkreten Beispielen, mit welchen Mitteln das Unternehmen versucht, sein Angebot attraktiv darzustellen. Welche Werbebotschaften werden verwendet? Wie würden Sie die Werbung aus ethischen Gesichtspunkten beurteilen? 4 Fassen Sie zusammen, warum Menschen konsumieren und für welche Konsumausgaben vergleichsweise am meisten Geld ausgegeben wird. 5 Da viele Menschen versuchen, Werbung zu vermeiden, gestalten immer mehr Unternehmen ihre Werbung so, dass man ihr nicht so leicht „entkommen“ kann (zB Werbeflächen auf der Innenseite von Toilettentüren in Lokalen). Finden Sie weitere solche Beispiele. } { } { { Was ist Konsum und wer ist Konsumentin oder Konsument? Wir haben schon bei „Wirtschaft – wozu?“ festgestellt, dass die Menschen Güter kaufen, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Überlegen Sie zu den drei Einkäufen: • Welche Bedürfnisse haben Sie damit befriedigt? • Hätten Sie auf den Kauf auch verzichten können? • Welche Rolle spielte Werbung, dass Sie sich gerade diese Produkte gekauft haben? Aus rechtlicher Sicht ist man dann Konsumentin oder Konsument, wenn man als Privatperson Geschäfte mit einem Unternehmen (zB Lebensmittelgeschäft, Sportverein, Theater) abschließt. Ein anderes Wort für konsumieren ist „verbrauchen“, weshalb Konsumentinnen oder Konsumenten auch als Verbraucherinnen oder Verbraucher bezeichnet werden. Dieser Konsumbegriff bezieht sich nicht nur auf Waren, die tatsächlich gleich „verbraucht“ werden, wie zB eine Pizza, die man gleich aufisst, oder eine Dienstleistung, die man in Anspruch nimmt wie etwa eine Nachhilfestunde. Konsumentin bzw. Konsument oder Verbraucherin bzw. Verbraucher ist man auch, wenn man sich als Privatperson langlebigere Güter kauft, wie zB ein Auto oder eine Waschmaschine. Dasselbe gilt für Dienstleistungen, wenn man etwa einen Kredit aufnimmt oder eine Versicherung abschließt. Was und wie viel konsumieren wir? Im Jahr 2018 betrugen die Konsumausgaben in Österreich insgesamt rund 200 Milliarden Euro. Im Durchschnitt hat jeder Österreicher bzw. jede Österreicherin fast 24 000 Euro für Konsumzwecke ausgegeben. Diese Ausgaben verteilen sich folgendermaßen auf die verschiedenen Konsumbereiche: ten. Darüber hinaus gibt es auch Onlinewerbung im Internet, in sozialen Netzwerken und per E-Mail (Direct Mails von Unternehmen an private Kundinnen und Kunden B2C). Die Grafik M3 zeigt, wie sich die Werbeausgaben in Österreich im Jahr 2020 auf verschiedene Medien aufteilten. Werbung betont nicht nur den unmittelbaren Nutzen des Produkts (zB die Pflege der Haut mit einer Creme), sondern versucht vor allem auch unsere Gefühle anzusprechen (jung aussehen, attraktiv wirken, begehrt und beliebt sein, ein besonders günstiges Angebot nutzen). Sie verwendet ansprechende Bilder, zeigt schöne, berühmte und erfolgreiche Menschen, die das Produkt empfehlen oder kaufen. Die Bilder werden mit einprägsamen Botschaften und mit Musik verbunden. Werbung wird wegen der Beeinflussung der Konsumentinnen und Konsumenten häufig kritisiert. Es wird argumentiert, dass sie unnötige Bedürfnisse und unrealistische Erwartungen weckt und dadurch die Menschen zu überhöhtem Konsum verführt. Ethisch oder moralisch bedenkliche Werbung kann beim Werberat (www.werberat.at) angezeigt werden. Presse Total 43,2 % Direct Marketing Total 12,6 % Kino 0,2 % Außenwerbung 6,6 % Online 5,6 % Hörfunk Total 5,5 % TV Total 26,3 % M3 Verteilung der Werbeausgaben in Österreich 2020 Diagramme auswerten und bewerten Diagramme veranschaulichen Zahlen und bringen sie in Beziehung zueinander. Dazu können verschiedene Arten von Diagrammen verwendet werden. Die Wahl der Diagrammart hängt davon ab, was mit dem Diagramm verdeutlicht werden soll. Zeitliche Entwicklungen lassen sich gut in Kurvendiagrammen darstellen. Um verschiedene Werte miteinander vergleichen zu können, werden meist Säulendiagramme verwendet. Kreisdiagramme oder Streifendiagramme eignen sich zur Darstellung von Anteilen. Bei allen Diagrammformen ist eine genaue Beschriftung notwendig, bei Säulen- und Kurvendiagrammen müssen die x- und die y-Achse sinnvoll eingeteilt sein. Schritt für Schritt: Einorden: Welche Diagrammart wurde gewählt? Welche Fragestellung steht hinter dem Diagramm? Aus welcher Quelle stammt es? Von wann sind die Zahlen? Welcher Zeitraum bzw. welcher Zeitpunkt wird dargestellt? Für welchen Raum, für welche Räume gilt die Darstellung? Beschreiben: Welche Entwicklungen sind feststellbar? Welche Werte sind auffällig? Erklären: Was kann mit Hilfe des Diagramms ausgesagt werden? Welche Ergebnisse lassen sich ableiten? Wie können die Ergebnisse erklärt werden? Bewerten: Aussagen von Diagrammen können durch die Einteilung der x- und der y-Achse verfälscht sein. Prüfen Sie genau: Wie ist das Diagramm aufgebaut? Sind die Abstände zwischen den Werten angemessen oder zu klein bzw. zu groß? Wie sind die Achsen beschriftet? Methode Denken Sie an drei Einkäufe möglichst unterschiedlicher Waren, an die Sie sich noch gut erinnern können. Überlegen Sie dazu: • Warum habe ich das gekauft? • Warum gerade dieses Produkt und nicht ein anderes (ähnliches)? • Woher wusste ich, dass es dieses Produkt gibt (und wo man es bekommt)? Die Antworten auf diese Fragen führen uns direkt zu den Themen Konsum und Werbung. Wohnung 21% Ernährung 17% nicht privater Konsum (zB Gebühren, Kreditrückzahlungen) 15% Verkehr 14% Bildung, Erholung 10% Einrichtung, Hausrat 7% Gesundheits und Körperpflege 6% Bekleidung 6% Tabakwaren, sonstige 4% Welche Rolle spielt die Werbung beim Konsum? Manche Bedürfnisse entwickeln die Menschen von selbst (zB das Bedürfnis, Hunger und Durst zu stillen), mache Bedürfnisse werden erst geweckt. Werbung spielt beim Wecken von Bedürfnissen eine große Rolle. Werbung umfasst alle Aktivitäten eines Unternehmens, durch die es auf seine Produkte und Leistungen aufmerksam machen will. Sie ist in der Regel verknüpft mit weiteren Maßnahmen, durch die das Unternehmen nach außen hin auftritt (Public Relations oder PR). Das Unternehmen will erreichen, dass es als möglichst positiv wahrgenommen wird und möglichst viele Menschen sein Angebot kennen und kaufen wollen. Dafür werden in Österreich jährlich etwas mehr als vier Milliarden Euro ausgegeben. Den größten Anteil an den Werbeausgaben hat Werbung in den Printmedien, die höchsten Zuwachsraten gibt es jedoch im Bereich Onlinewerbung. Zur klassischen Werbung zählen Werbespots im Fernsehen und im Radio, Werbeplakate, Postwurfsendungen, Inserate in Zeitungen und ZeitschrifM2 Konsumausgaben in Österreich 2019 Arbeitsheft S. 40, 42, 43, 44 Die Arbeitsaufträge helfen Ihnen bei der Erschließung der Inhalte und Materialien des Buches und somit beim Erwerb Ihrer Kompetenzen. In jedem Kapitel finden Sie mindestens eine Basisseite, die mit der Erarbeitung einer Fachmethode verknüpft ist. Dabei wird Ihnen die Vorgehensweise in bestimmten Arbeitsschritten empfohlen. Einen Überblick über alle Methoden finden Sie ab S. 154. Die Auftaktseiten zu einem Kapitel führen mitten ins Thema. Auf den Basisseiten erfolgt die Erarbeitung der Themen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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