141 Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen reflektieren dem Meeresspiegel und zu 50% auf nur einem Meter Meereshöhe. Bangladesch liegt zu großen Teilen nur wenige Meter über dem Meeresspiegel und im Mündungsbereich von Brahmaputra, Ganges und Meghna. Während aber Wasserschutzprojekte (Deiche, Dämme, …) der Niederlande auf eine Flut ausgelegt sind, wie sie alle 10 000 Jahre vorkommen kann, ist Bangladesch den Flusshochwassern und den tropischen Wirbelstürmen fast schutzlos ausgeliefert. Bei 1m Wasseranstieg würden dort bis zu 15 Mio. Menschen ihre Heimat verlieren. Weil umfangreiche Schutzmaßnahmen aber zu teuer sind, versucht man die Opferzahlen durch einzelne Schutzräume und Frühwarnsysteme zu minimieren. Eine langfristige Lösung ist dies allerdings nicht. Reduktion und Anpassung Klar ist, dass die Menschheit Anstrengungen zur Verminderung der globalen Erwärmung unternehmen muss. Eine Verlangsamung des Bevölkerungswachstums, eine gemeinsame globale Klimapolitik, eine globale Reduktion fossiler Energiequellen (Öl, Gas, …) und eine aktive Reduktion der Treibhausgase aus der Atmosphäre sind Faktoren, die die weitere Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten beeinflussen werden. Bis zum Jahr 2100 ergeben Modellrechnungen einen globalen Temperaturanstieg zwischen 1,8 und 4° C. Konsequenzen für Österreich Für Österreich wurden von der Regierung Auswirkungen berechnet, die sich an der optimistischen 2 °C-Temperaturzunahme orientieren: Der Ertrag der Landwirtschaft wird demnach durch die höhere Temperatur bis 2050 steigen, wobei durch extreme Wettersituationen höhere Investitionen (Bewässerung) und Ausfallsschäden zu erwarten sind. Die Forstwirtschaft wird hingegen durch Schäden von Borkenkäfern und Stürmen insgesamt beeinträchtigt. Die Wasserver- und -entsorgung wird kostenintensiver und die Straßenerhaltung wird durch Hangrutschungen, Unterspülungen und Muren deutlich aufwändiger. Durch den vermehrten Einsatz von Klimageräten in wasserarmen Zeiten muss Strom durch Import oder durch weitere Kraftwerksbauten erzeugt werden. Der Wintertourismus wird durch sinkende Niederschlagsmengen und wärmere Temperaturen geschädigt. In Summe belaufen sich die jährlichen Schäden auf bis zu 8,8 Mrd €. Und das in der optimistischsten Annahme! M3 Oosterscheldedam in den Niederlanden M4 Überflutung in Gabura, Bangladesch Österreichische Anpassungsstrategie Die am 23. Oktober 2012 beschlossene „Österreichische Strategie zur Anpassung an den Klimawandel“ wurde im Jahr 2016 aktualisiert. Ziel der österreichischen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel ist es, nachteilige Auswirkungen der globalen Erwärmung auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft zu vermeiden und die sich ergebenden Chancen zu nutzen. Sie schafft einen bundesweiten übergeordneten und mit allen Betroffenen abgestimmten Handlungsrahmen, aus dem konkrete Maßnahmen in den unterschiedlichen Bereichen für die nationale und subnationale Ebene abgeleitet werden können. (…) Im Aktionsplan wird auf die Vulnerabilität der jeweiligen Aktivitätsfelder eingegangen und daraus abgeleitet konkrete Handlungsempfehlungen zur Anpassung dargestellt. Folgende 14 Aktivitätsfelder werden in der Strategie behandelt: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Tourismus, Energie (Fokus Elektrizitätswirtschaft), Bauen und Wohnen, Schutz vor Naturgefahren, Katastrophenmanagement, Gesundheit, Ökosysteme/Biodiversität, Verkehrsinfrastruktur, Raumordnung, Wirtschaft/ Industrie/Handel und Städte (Fokus urbane Frei- und Grünräume). (http://www.klimawandelanpassung.at/ms/klimawandelanpassung/de/nationaleanpassungsstrategie/, abgerufen am 2. 6. 2020) M5 Österreich und der Klimawandel 1 Beschreiben Sie, wo Sie im täglichen Leben ohne Aufwand Energie und somit CO 2-Emissionen sparen könnten. 2 Erörtern Sie die Beschränkung durch die Zeitauswahl in der Darstellung von M2. Bewerten Sie die dadurch entstehende Wirkungsweise des Diagramms. 3 Vergleichen Sie die Küsten von Bangladesch und der Niederlande und stellen Sie mögliche Schwierigkeiten beim Bau von Wasserschutzprojekten dar. 4 Bewerten Sie die Maßnahmen, die Österreich zur Anpassung an den Klimawandel tätigt (M5). " } { } Arbeitsheft S. 61 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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