139 Nutzungskonflikte an regionalen Beispielen reflektieren Yangtse, …) werden von ihm gespeist und mehr als 1,3 Mrd. Menschen (20% der Weltbevölkerung) leben in deren Einzugsgebiet. Aber auch in anderen Regionen der Welt könnten extreme Ereignisse zunehmen. Modelle legen nahe, dass Niederschlagsereignisse in jeder Hinsicht extremer werden. Trockene Regionen werden noch trockener werden, feuchte Regionen noch feuchter und Regenfälle können in kürzerer Zeit größere Wassermengen produzieren. 1 Nennen Sie mögliche Schutzmaßnahmen gegen Hochwasser. 2 Nehmen Sie Stellung zur Entwaldung von Berghängen zugunsten des Wintertourismus und der daraus resultierenden Auswirkung auf die Hochwassergefahr in den Tallagen. 3 Beurteilen Sie aufgrund der Informationen auf dieser Doppelseite den Einfluss des Klimawandels auf extreme Hochwasserereignisse. 4 Bestimmen Sie die Hochwassersicherheit Ihres Wohnortes (alternativ des Wohnortes von Verwandten) mit Hilfe von www.hora.gv.at. " } } { Schutzmaßnahmen Zum Schutz gegen Hochwasserereignisse stehen mehrere Maßnahmen zur Verfügung. • Zuerst können technische Maßnahmen wie Deiche, Walle, Betonmauern, … errichtet werden. Diese sind sehr effektiv, erfordern aber große finanzielle Investitionen und intensive Wartung. • Zweitens ist die Wiederherstellung natürlicher Wasserspeicher extrem wichtig. Flussbegradigungen können rückgebaut, Flussauen renaturiert werden. Diese Maßnahme ist allerdings sehr kostenintensiv, da flussnahe Grundstücke dadurch ins Überschwemmungsgebiet wandern und dafür abgelöst werden müssen. • Auch künstliche Überflutungszonen, in denen bei Bedarf Wasser zwischengelagert werden kann, können hochwasserführende Flüsse entlasten. • Die wohl effizienteste Schutzmaßnahme von allen ist aber das Vermeiden von Bautätigkeiten in hochwassergefährdeten Gebieten. In Österreich sind diese Zonen im Gefahrenzonenplan ausgezeichnet und auf www.hora.gv.at abrufbar (M3). Extremereignisse in Österreich Extremereignisse sind besonders aufgrund ihrer Schadensauswirkungen relevant. So wurden nach Daten des NatCatService der MunichRe zwischen 1980 und 2010 wetter- und witterungsbedingte Schäden in der Höhe von rund 9,5 Mrd. EURO (inflationsbereinigt auf Basisjahr 2010) für Österreich registriert. Dabei sind nur die größeren Ereignisse erfasst, so dass man insgesamt von noch höheren Zahlen ausgehen kann. (…) Die globale Erwärmung verändert den Energiehaushalt der Atmosphäre dergestalt, dass Extremereignisse häufiger und/oder intensiver werden können. Das Mai/JuniHochwasser 2013 hat auch deutlich vor Augen geführt, dass sich einerseits Anpassungsmaßnahmen (in diesem Fall der Hochwasserschutz) sehr wohl rentieren und andererseits noch weitere Maßnahmen getroffen werden müssen, um die potenziellen Schäden von Extremereignissen zu reduzieren. Im Mittelpunkt sollten hierbei möglichst sanfte/„grüne“ Maßnahmen stehen, die für den Hochwasserschutz unter den Schlagworten „mehr Raum für Flüsse“ bzw. „Hochwasser zu Breitwasser“ zusammengefasst werden können. Nur wo dies nicht möglich ist – etwa in alpinen Tälern mit starkem Siedlungsdruck – müssen auch andere Anpassungsmaßnahmen bzw. Hochwasserschutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden. Wesentlich ist jedoch festzuhalten, dass neben dem Klimawandel auch Flächenversiegelungen, Flussbegradigungen und nicht zuletzt die Besiedlung von Risikozonen u. v. a.m. einen enormen Beitrag zu den Schadenswirkungen einzelner Ereignisse leisten. Der Strukturwandel in unserer Gesellschaft ist damit Gefahr und Chance zugleich und die Raumordnung ein wesentlicher Schlüssel, um die Schadenspotenziale künftiger Ereignisse zu mindern. (http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/ klima/extremereignisse/, abgerufen am 24. 9. 2016) M2 Klimawandel und Extremereignisse Pyhrn Liezen Weißenbach bei Liezen Döllach Fuchslucken Neulassing Selzthal M3 Gefahrenzonenplan für die Region Liezen M4 Rhein bei Iffezheim Arbeitsheft S. 60 Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv
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