global 5. Geographie und Wirtschaftskunde, Schülerbuch

108 Angebot sucht Nachfrage – Preisbildung auf Märkten Kompetenzorientiertes Lernziel das Angebot-Nachfrage-Modell erläutern Preisbildung Um die vielen Einflussgrößen darzustellen, die den Preis bestimmen, reichen in Wirklichkeit nicht einmal die fünf Finger aus, wie sie in der Karikatur abgebildet sind. Die vier wichtigsten Größen, die den Preis beeinflussen, sind: • Angebot und Nachfrage • Kosten • Marktform und Marktverhalten • Preisfestsetzungen Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche weitere Größen, die die Preise beeinflussen. Angebot und Nachfrage bestimmen die Preise und die Preise bestimmen Angebot und Nachfrage Mithilfe eines einfachen Beispiels (Verkauf und Kauf von Tomaten an einem Gemüsestand auf einem Wochenmarkt) wollen wir nun das Gesetz von Angebot und Nachfrage in Form eines Modells veranschaulichen. Modelle sind vereinfachte Darstellungen der Wirklichkeit (wie zB ein Stadtplan). Ziel der Verkäuferin oder des Verkäufers der Tomaten wird es sein, einen möglichst hohen Preis zu erzielen. Ziel der Käuferin oder des Käufers hingegen ist es, die Tomaten so günstig wie möglich einzukaufen. So verhalten sich die Käuferinnen und Käufer: 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 3,00 3,50 4,00 0 100 200 400 300 Warenmenge in kg Nachfrage gering Nachfrage groß Preis in EUR M1 Nachfrage Die Käuferinnen und Käufer werden also größere Mengen Tomaten kaufen, wenn der Preis niedrig ist, kleinere Mengen hingegen, wenn der Preis hoch ist. Dieses Verhalten der Käuferinnen und der Käufer lässt sich auch leicht zeichnerisch darstellen, wobei auf der senkrechten Achse der Preis und auf der waagrechten Achse die Menge eingetragen wird (M1). Achtung: Die Kurve kann steiler oder flacher verlaufen, jedoch für gewöhnlich von links oben nach rechts unten. Kosten die Tomaten 4,–/kg, so werden nur 100 kg gekauft. Kosten die Tomaten hingegen 1,–/kg, werden mehr – und zwar 400 kg – gekauft. Man kann daraus folgende Gesetzmäßigkeit ableiten: Wenn der Preis sinkt, dann steigt die nachgefragte Menge. Wenn der Preis steigt, dann sinkt die nachgefragte Menge. So verhalten sich die Verkäuferinnen und Verkäufer: Die Verkäuferinnen und Verkäufer werden größere Mengen anbieten, wenn der Preis hoch ist, kleinere Mengen hingegen, wenn der Preis niedrig ist. Auch dieses Verhalten der Verkäuferinnen und Verkäufer lässt sich wiederum zeichnerisch veranschaulichen (M2). Achtung: Wichtig ist hier, dass die Kurve von links unten nach rechts oben verläuft. Kosten die Tomaten 4,–/kg, so werden die Verkäuferinnen und Verkäufer sicherlich mehr verkaufen wollen (300 kg). Beträgt der Tomatenpreis hingegen nur 1,50/kg, werden sie nur 100 kg zum Verkauf anbieten. Ein sinkender Preis bedeutet ja für die Verkäuferin oder den Verkäufer weniger Gewinn. Man kann daraus folgende Gesetzmäßigkeit ableiten: Wenn der Preis sinkt, dann sinkt die angebotene Menge. Wenn der Preis steigt, dann steigt die angebotene Menge. Wir sehen also, dass die Käuferinnen und Käufer und die Verkäuferinnen und Verkäufer unterschiedliche Ziele verfolgen. Damit aber ein Geschäft zustande kommt, müssen sich 2,50 2,00 1,50 1,00 0,50 3,00 3,50 4,00 0 100 200 400 300 Warenmenge in kg Angebot groß Angebot gering Preis in EUR M2 Angebot Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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