einfach bio 3, Schulbuch [Teildruck]

Bei Lebensräumen, in denen Wasser vorhanden ist, unterscheidet man stehende oder fließende Gewässer. Wie in allen anderen Lebensräumen müssen sich auch hier die Lebewesen an die wechselnden Lebensbedingungen im Ökosystem anpassen und besetzen unterschiedliche ökologische Nischen. Als ökologische Nische wird der „Beruf“ bezeichnet, den ein Lebewesen in seinem Lebensraum hat. Wie jedes Ökosystem besteht auch ein Gewässer aus Lebewesen (Biozönose) und ihrer unbelebten Umwelt (Biotop). Wie in jedem Ökosystem werden auch hier die Grundsätze der Steuerung und Regelung sichtbar. Ein fließendes Gewässer entsteht Fließgewässer werden Gewässer genannt, in denen Wasser schnell oder langsam fließt. Diese Bewegung nennt man auch Strömung. Damit ein fließendes Gewässer entstehen kann, muss es im Boden ausreichend Wasser geben. Dorthin gelangt das Wasser durch Regen oder Schneeschmelze (Grundwasser). Von der Quelle bis zum Meer Eine Stelle, an der Wasser an die Erdoberfläche kommt, nennt man Quelle. Meistens liegt sie in den Bergen. Aus einer Quelle entsteht ein kleiner Bach. Er ist meistens kalt und fließt sehr schnell und steil abwärts. Viele Lebewesen sind durch einen flachen Körperbau an diese schnelle Strömung angepasst, z. B. Köcherfliegenlarven (Seite 10). Aus der Luft gelangt viel Sauerstoff in das Wasser. Der Boden des Gewässers besteht aus Felsen und Steinen, Sand lagert sich aufgrund der schnellen Strömungsgeschwindigkeit kaum ab. Wasserpflanzen gibt es in Bächen selten. Dieser Bereich eines fließenden Gewässers heißt Oberlauf. Im weiteren Verlauf münden andere Gewässer in den Bach und er wird größer. Die Strömungsgeschwindigkeit nimmt ab, die Temperatur nimmt zu, daher nimmt der Sauerstoffgehalt ab. Aus dem Bach ist ein Fluss geworden. Im Flussbett befinden sich Sand und Kies. Diesen Abschnitt nennt man den Mittellauf. Der letzte Abschnitt ist der Unterlauf. Hier strömt das Wasser sehr langsam. Im Winter kann die Oberfläche sogar zufrieren. Im Sommer kann das Wasser bis zu 20 °C warm werden. Ist der Fluss sehr breit und mächtig, spricht man von einem Strom. Hier können viele Wasserpflanzen leben. Am Boden lagern sich Sand und Schlamm ab. Zuletzt mündet ein Fluss oder Strom ins Meer. A1 Kreuze unbelebte (abiotische) Faktoren in einem Gewässer an. Wassertemperatur Strömungsgeschwindigkeit Fressfeinde Lichteinfall Nährstoffgehalt Sauerstoffgehalt Pflanzen Untergrund (Sand, Steine, Schlamm) Artgenossen B1 Skizze eines Gewässerabschnittes A2 Suche in deiner Umgebung ein Fließgewässer. Fertige eine Skizze deines Gewässerabschnittes an und stelle fest, ob es sich um einen Oberlauf, Mittellauf oder Unterlauf handelt. Betrachte die Pflanzen am Gewässer und zeichne sie in die Skizze ein. Bestimme sie mit einem Bestimmungsbuch oder einer App (z. B. PlantNet oder Flora Incognita). Kurz erklärt Flussbett: ein „Graben“, in dem ein Fluss fließt 8 Fließgewässer – wertvolle Ökosysteme Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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