Bereits seit dem 11. Jahrhundert werden Wale gejagt. Viele Völker lebten vom Walfang. Früher verarbeiteten die Menschen fast alles von einem Wal. Das Fleisch wurde gegessen. Die Fettschicht wurde zu dickem Öl, dem Tran, verarbeitet. Aus ihm wurde zum Beispiel Öl für Lampen erzeugt sowie Margarine und Seife hergestellt. Die Knochen wurden zum Bau von Häusern, Booten und Werkzeugen genutzt. Aus den Barten der riesigen Bartenwale machte man Bürsten, Regenschirme und Korsetts für Frauen. Aus dem wachsähnlichen Material im Kopf des Pottwals wurden Kerzen hergestellt. Die Ambra (ein wachsartiger Brocken aus unverdaulichen Resten im Darm des Pottwals) wurde zur Parfümherstellung verwendet. Heute können alle diese Produkte aus pflanzlichen oder künstlich hergestellten Stoffen erzeugt werden. Früher wurden Wale mit Harpunen und Lanzen von Kajaks und Kanus aus gejagt. Seit dem 19. Jahrhundert werden sogenannte Sprengharpunen verwendet. Diese explodieren im Wal und sollen das Tier auf der Stelle töten. Leider ist das nicht immer der Fall und es kommt zu qualvollen Todeskämpfen. Mit dieser Methode war es erstmals möglich, schnelle Wale wie den Blauwal zu fangen. Durch den Walfang brachen die Bestände vieler Walarten völlig zusammen. Um die Bestände zu schonen, wurden Schutzmaßnahmen getroffen. Es wurden Fangquoten und Schutzzonen festgelegt. 1986 wurde der Walfang komplett verboten, aber es gibt Ausnahmen. So dürfen die Inuit oder manche Indianerstämme weiterhin einige Wale für den Eigenbedarf töten. Außerdem darf Walfang zu „wissenschaftlichen“ Zwecken betrieben werden. Japan, Island und Norwegen geben vor, die Tiere zu erforschen. In Wahrheit landet das Fleisch dieser Tiere aber in Supermärkten und Restaurants. Vor allem in Japan ist Walfleisch eine Delikatesse. Nicht nur durch den Walfang sind die Meeressäuger bedroht. Viele Meeresregionen sind heutzutage nahezu leergefischt. Durch Überfischung stehen vielen Walarten weniger Fische als Nahrung zur Verfügung. Zahlreiche Wale landen als Beifang in Fischernetzen, wo sie ertrinken. Wale sind, wie alle Meeresbewohner, von der Verschmutzung der Meere betroffen. Umweltgifte und Kunststoffmüll gelangen bei der Nahrungsaufnahme in die Mägen der Tiere. Dadurch werden sie krank und sterben. Wale verständigen sich mit Hilfe von Schallwellen. Viele Schiffe, die Sonare zum Aufspüren von Bodenschätzen und Fischschwärmen verwenden, stören diese Kommunikation der Tiere. Unterwasserexplosionen bei Bohrungen können tödlich für die Tiere enden. In einigen Küstenregionen (Mexiko, Kalifornien, Island, Kanada) ist es möglich, Wale zu beobachten. Beim „Whalewatching“ werden die Tiere von Touristinnen und Touristen fotografiert. Dabei wird darauf geachtet, dass die Wale nicht zu sehr gestört werden. B3 erlegter Minkwal Delfin Orka Narwal Pottwal Grönlandwal Zahnwale Bartenwale Blauwal B4 vereinfachtes Kladogramm von Gruppen der Wale A3 Diskutiert mögliche Gefahren, die Walbeobachtungsboote für die Wale darstellen können. Notiere die Vorteile, die „Whalewatching“ für Bildung, Umwelt sowie Wissenschaft und Forschung mit sich bringt. Meer 21 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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