46 Das Meer als Nahrungsquelle Speisefische wie Tunfisch, Kabeljau (Dorsch) oder Seelachs (Köhler) enthalten viel Protein (Eiweiß), Iod, die Vitamine B und D sowie ungesättigte Fettsäuren. Sie sind daher wie auch viele andere Meeresfrüchte (= alle essbaren Meerestiere ohne Wirbelsäule wie z. B. Muscheln oder Tintenfische) wichtige Bestandteile der Ernährung. Durch Überfischung sind viele beliebte Speisefische heute stark gefährdet. Es werden mehr Fische aus dem Meer geholt, als heranwachsen können. Moderner Fischfang Fischfang hat heute nicht mehr viel mit Reusen und Angelhaken zu tun, sondern mit Technik. Fischschwärme (z. B. Heringe, Makrelen) werden mithilfe von Helikoptern, Satelliten und Echoloten aufgespürt und mit engmaschigen Netzen gefangen. Dabei verfangen sich aber unzählige andere Tiere wie Delfine, Haie, Meeresschildkröten und Seevögel in den Netzen. Dieser „Beifang“ wird tot oder verletzt wieder zurück ins Meer geworfen. Am Boden lebende Fische (z.B. Schollen) werden mit großen Schleppnetzen (B4) gefangen. Dabei wird auch der Meeresboden stark zerstört. Die modernen Fischereischiffe sind schwimmende Fischfabriken, die gefangene Fische direkt verarbeiten (zum Beispiel zu Fischstäbchen) und einfrieren. Der größte Teil der gefangenen Meerestiere (70 %) wird zu Fischmehl verarbeitet (getrocknete und gemahlene Fische, die als Tierfutter dienen). Weltweit gibt es rund 58 Millionen Menschen, die als Fischerinnen und Fischer arbeiteten. Sie kümmern sich um den Fang, die Verarbeitung und den Verkauf von Fisch und Meeresfrüchten. Maßnahmen zur Erholung der Bestände Damit sich die Fischbestände wieder erholen können, wurden Meeresschutzgebiete geschaffen. In diesen darf nicht gefischt werden oder es dürfen nur bestimmte Fangmethoden angewendet werden. Es wurden Schonzeiten (Zeiten, in denen der Fang von Fischen verboten ist) festgelegt und Fangquoten eingeführt. Bestimmte Fangmethoden (wie z.B. das Fischen mit Treibnetzen im Mittelmeer) wurden verboten. Expertinnen und Experten kritisieren aber, dass die derzeitigen Quoten immer noch zu hoch sind und zu viele Tiere als Beifang sterben. Viele Fische und Meeresfrüchte werden im Verkauf mit Labeln und Gütesiegeln (z.B. dem MSC-Siegel) gekennzeichnet. Diese bieten eine gute Orientierung für den nachhaltigen Einkauf. Man soll jedoch nicht ausschließlich den Siegeln vertrauen, da die Bewertungskriterien sehr unterschiedlich sind. Besser ist es, sich genauer zu informieren (z.B. mit der App „WWF Fischratgeber“). A1 Stelle die Namen der Speisefische richtig. B1 L A J E U K B A v bis 150 cm B2 S T N I C H U F v bis 450 cm B3 L S C S E A H E v bis 130 cm Kurz erklärt Reuse: trichterförmige Falle zum Fischfang Echolot: Gerät, das mithilfe von Schallwellen z. B. Fischschwärme aufspüren kann Fangquote: festgelegte Menge an Fischen, die in einem bestimmten Zeitraum gefangen werden darf Treibnetze: Netze in Form einer Wand, die im Wasser schweben; verursachen einen hohen Beifang B4 Schleppnetz Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==