einfach bio 3, Schulbuch

Seit etwa 600 Millionen Jahren gibt es Muscheln auf der Erde. Muscheln sind eine Klasse im Stamm der Weichtiere. Sie besitzen eine zweiteilige Schale aus Kalk und sind im Salzwasser, Brackwasser und Süßwasser zu finden. Weltweit gibt es etwa 10 000 Muschelarten. Sie sind Zeigerorganismen (Seite 10). Teichmuschel ist die größte heimische Süßwassermuschel. B1 zeigt Verwandtschaftsverhältnisse innerhalb der Weichtiere. Punkte, an denen Äste abzweigen, stellen gemeinsame Vorfahren dar. Man spricht von einem Kladogramm. Aufbau des Körpers einer Muschel Beim Aufklappen einer Muschel ist der Weichkörper mit dem Fuß erkennbar. Der Weichkörper ist von einer Schutzschicht, dem Mantel, umgeben. Mit ihrem Fuß kann sich die Muschel langsam bewegen, eingraben oder am Boden eines Gewässers verankern. Eine Muschel besitzt keinen Kopf, jedoch eine Mundöffnung. Muscheln haben ein offenes Blutgefäßsystem. Das Gehäuse von Muscheln Das Gehäuse von Muscheln besteht aus zwei Schalen, die den Weichkörper der Muschel umgeben. Das Schloss und das Schlossband halten die beiden Teile zusammen. Das Gehäuse besteht aus Kalk. Es ist aus einer farbigen Schalenhaut, einer äußeren und inneren Kalkschicht aufgebaut und wird vom Mantel hergestellt. Beim Schließen der beiden Hälften werden zwei Muskeln aktiv, beim Öffnen arbeitet das Schlossband. Fortpflanzung und Entwicklung Die Teichmuschel ist getrenntgeschlechtig. Durch die Einströmöffnung erreichen Samenzellen den Weichkörper der weiblichen Tiere. Die Befruchtung findet im Kiemenraum statt. Aus den befruchteten Eiern entwickeln sich Larven. Durch die Ausströmöffnungen gelangen die Larven ins Wasser. Sie heften sich an die Haut oder die Kiemen von Fischen. Die Larven fallen dann an einem neuen Platz ab und entwickeln sich zu Muscheln. Ernährung und Atmung Die meisten Muschelarten ernähren sich von Plankton. Mit Wimpern auf ihren Kiemen (Seite 58) erzeugen sie einen Wasserstrom und filtern Plankton aus dem Wasser. Der Wasserstrom tritt durch die Einströmöffnung in den Weichkörper. In Wasser gelöste Luft und feste Teilchen strömen durch die Kiemen. Sauerstoff wird von den Blutgefäßen aufgenommen, Kohlenstoffdioxid wird abgegeben. Feste, nutzbare Teilchen gelangen zur Mundöffnung und werden verdaut. Den Rest scheidet die Muschel durch die Ausströmöffnung wieder aus. Schnecken Kahnfüßer Muscheln Kopffüßer Einschaler Schalenlose Käferschnecken B1 Kladogramm der Weichtiere (vereinfacht) A1 Vervollständige die Bildunterschrift mit dem richtigen Begriff. B2 (bis 1 m) Kopffüßer gehören wie Muscheln zu den . Kurz erklärt Brackwasser: Gewässer mit geringem Salzgehalt Schloss: funktioniert wie ein Scharnier; Einkerbungen am Muschelrand getrenntgeschlechtig: es gibt männliche und weibliche Tiere Plankton: kleinste tierische und pflanzliche Lebewesen, die im Wasser schweben (z. B. Larven, Algen) 20 Muscheln – geschützt durch zwei Schalen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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