➝ Arbeitsheft-Seiten 54 – 55 116 Erforschung der Evolution Aktuell werden etwa 1,8 Millionen Tier- und rund 300 000 Pflanzenarten beschrieben. Dazu kommen zahlreiche andere Arten von Lebewesen wie z.B. Bakterien, Blaualgen oder Pilze. Schätzungen zufolge gibt es insgesamt bis zu 8,7 Millionen Arten, viele davon sind Mikroorganismen und Insekten. Alle Tier- und Pflanzenarten stammen von gemeinsamen Vorfahren ab. Neue Arten konnten entstehen, da im Laufe vieler Millionen Jahre Veränderungen durch natürliche Auslese (Selektion) enstanden. Diesen Vorgang nennt man Evolution. Bereits seit dem Altertum beschäftigen sich Wissenschafterinnen und Wissenschafter mit der Entstehung der Vielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt. Charles Darwin und die Selektionstheorie Der Naturforscher Charles Darwin (1809–1882) schrieb in seiner Theorie zur Entstehung der Arten (Selektionstheorie), dass sich alles Leben aus verschiedenen Urformen entwickelt hat. Damit in Zusammenhang stellte er zwei Vermutungen (Thesen) auf. Die erste besagt, dass sich Arten ständig verändern. In der zweiten These formulierte er, dass Veränderungen ein Ergebnis der natürlichen Auslese (Selektion) sind. Alle Lebewesen streben danach, sich zu vermehren. Da es aber nicht genügend Lebensraum und Ressourcen (z.B. Nahrung) für alle Lebewesen gibt, überleben nicht alle. Damit die Wahrscheinlichkeit größer wird, dass Arten überleben, produzieren sie mehr Nachkommen als eigentlich notwendig sind. Diese Nachkommen haben zufällig unterschiedliche Merkmale. Daraus folgt, dass manche Lebewesen besser an ihre Umwelt angepasst sind als andere. Diese überleben und vermehren sich. Werden diese Merkmale vererbt, so gibt es immer mehr Nachkommen, die über dieses Merkmal verfügen. Daher setzen sich die am besten an die Umwelt angepassten Lebewesen durch. Darwins Theorie wurde durch moderne Naturwissenschaft (Genetik) weiterentwickelt und ist heute allgemein anerkannt. Langfristig kann sich so durch eine Veränderung der Erbinformation (Mutation) und Selektion eine Art weiterentwickeln oder sogar eine neue Art entstehen. Auch Albert Russel Wallace beschrieb die Evolution A. R. Wallace (1823 − 1913) kam zeitgleich zu selben Ergebnissen. Er beschrieb, dass sich Arten im Laufe der Zeit verändern. Außerdem stellte er fest, dass Abstammungslinien nicht immer geradlinig, sondern auch verzweigt sein können. Er war davon überzeugt, dass nur die Lebewesen überleben, die am besten an die Umwelt angepasst sind. A1 In B1 und B2 sind Wissenschafter abgebildet. Ergänze die fehlenden Buchstaben, um zu erfahren, um wen es sich handelt. B1 W E B2 D N B3 Auch bei der Entwicklungsgeschichte des Menschen spielen Erkenntnisse aus der Selektionstheorie eine wichtige Rolle. Kurz erklärt Erbinformation: Sie liegt oft im Zellkern eines Lebewesens. Hier ist abgespeichert, wie ein Lebewesen aufgebaut ist und funktioniert. Arbeitsblatt b7346e Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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