einfach bio 3, Schulbuch

114 In der Biologie wird die allmähliche Veränderung von vererbbaren Merkmalen von einer Generation zur nächsten Generation als Evolution bezeichnet. Auch wenn z. B. jedes Jahr neue Varianten des Grippe-Virus entstehen, so spricht man von Evolution. Daraus kann man schließen, dass Evolution niemals abgeschlossen ist, sondern immerzu stattfindet. Verschiedene Faktoren als Motor der Evolution Für die Veränderung von Lebewesen sind fünf Vorgänge (Prozesse) verantwortlich. Diese spielen zusammen, sodass sich Veränderungen ergeben. Einer der Prozesse ist die Veränderung der Erbinformation (Mutation). Mutationen können spontan auftreten oder durch äußere Einflüsse (wie z. B. UV-Strahlung oder Chemikalien) verursacht werden. Bei der sogenannten Rekombination werden Teile der Erbinformationen neu angeordnet. Ein einfaches Beispiel dafür ist die Kreuzung von Pflanzen verschiedener Farben. Das Ergebnis sind Pflanzen mit entweder der einen, der anderen oder einer neuen Farbe. Evolution läuft außerdem nur dann ab, wenn es unter den Merkmalen einer Gruppe von Lebewesen eine Auslese gibt. Dieser Vorgang wird als natürliche Selektion bezeichnet. Diese natürliche Selektion hat zur Folge, dass Merkmale unterschiedlich oft an die nächste Generation weitergegeben werden. Manche Merkmale werden öfter, andere werden seltener weitergegeben, manche Merkmale verschwinden ganz. Der vierte Prozess ist das zufällige Verschwinden einzelner Individuen z.B. durch Umwelteinflüsse (Überschwemmungen, Vulkanausbrüche). In Folge können nur Überlebende ihre Erbinformation weitergeben. Der fünfte dieser Prozesse ist die sogenannte Isolation. Darunter versteht man, dass sich aus einer Art zwei neue Arten bilden. Das kann durch Mutationen und Rekombination von Erbinformationen vorkommen. Wichtig ist es, dass die genannten Vorgänge gleichzeitig und nicht getrennt voneinander ablaufen. So kann eine Art zum Beispiel durch eine Überschwemmung einige Lebewesen einer Art verlieren und dennoch neue Arten hervorbringen. Evolution kann nicht bewiesen werden Die Evolution ist ein langsam ablaufender Prozess, den man weder direkt beobachten noch durch Experimente beweisen kann. In den nachfolgenden Kapiteln werden verschiedene Belege für die Evolution erarbeitet wie z. B. analoge, homologe und rudimentäre Organe, Fossilien und Brückentiere. Evolution findet statt A1 Eine Anpassung kann mit sich bringen, dass sich die Körperfärbung eines Lebewesens verändert. Ein Beispiel dafür ist der Schneehase. Begründe, dass diese spezielle Anpassung unter bestimmten Umweltbedingungen positiv, unter anderen Umweltbedingungen jedoch negativ sein kann. B1 Schneehase im Winter B2 Schneehase im Sommer A2 Während der Eiszeit bewohnte ein grasfressender Riesenhirsch die Kältesteppe (Tundra). Er wog bis zu 1 400 kg und hatte ein Geweih von bis zu 4 m Spannweite. Mit dem Ende der Eiszeit, als die Tundra zunächst zu Sumpfland und dann zu Wald wurde, starb der Hirsch aus. Nenne mögliche Gründe dafür. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy MjU2NDQ5MQ==